• Also nur ums mal im Voraus erwähnt zu haben: das hier ist eine "dramoröse" Ultrakurzkurzgeschichte.
    Wer dazu neigt sich von Geschichten runter ziehen zu lassen, der sollte das hier besser nicht lesen ;)
    Ich hab mir im Prinzip auch nicht viel gedacht bei der Story. Ich wollte nur einfach ein bisschen aktiv sein,
    wenn ich halt schon nix gezeichnet krieg xD so, wer also jetzt trotzdem das Kurzmonster jetzt lesen möchte:
    Viel Spaaaaaaß :)






    >>Keiner da…<< dachte sie leise bei sich.
    >>Einfach keiner da, so wie immer…<<


    Lia zwang sich zu innerer Gemütsruhe, auch wenn ihr Herz schwer war, so schwer
    dass sie glaubte, dieser Klumpen in ihrem Brustkorb müsse ihr bald sämtliche
    Luft zum atmen hinaus quetschen. Die letzten Tränen waren mit verebben des
    Regenschauers verschwunden, und ob sie wollte oder nicht, selbst danach würde es
    einfach nicht besser werden. Es wurde
    niemals besser. Ob das wohl überhaupt noch normal war? Sie seufzte. Unruhig
    scharrte sie mit den Füßen auf dem matschigen Waldboden, auf dessem verlorenen
    Bänkchen sie platz genommen hatte. Dieser gottverlassene Ort wurde nie besucht,
    das hatte sie wohl mit diesem modelierten Stück Sitzplatz gemeinsam. Man setzte
    etwas in die Welt, das einem nicht mehr gut genug war, und im Nu würde man
    vergessen, verstoßen… was auch immer. Sie strich mit den bloßen Händen über die
    splittrige Oberfläche der Bank und quittierte den Schiefer der sich in ihren Mittelfinger
    gebohrt hatte mit einem müden Lächeln.



    >>Ja natürlich… du hast es auf den Punkt gebracht,
    liebe Bank. Wenn die Welt schon so wenig an dir interessiert ist, dann zeig ihr
    wenigstens den Stinkefinger<<


    Demonstrativ streckte sie selbigen in die Luft, als wolle sie dem grauen
    stückchen Himmel der durch die knorrigen Bäume hindurchblitzte aufzeigen, dass
    es ihr völlig egal war. Egal dass da ein Splitter in ihrem Finger steckte, den
    sie heute nicht mehr herausziehen würde. Egal dass sie einfach genommen und
    benutzt wurde wie ein Taschentuch in dem
    man seine triefende, schmutzige Nase abwischt.
    Egal dass sie mindestens genauso verwittert war wie die Bank, auf der
    sie sich nieder gelassen und ihre kargen Minuten des Friedens gesucht hatte. Eigentlich
    wunderte sie sich, dass sie noch nie mit einem Stachelmeer am Hintern wieder
    aufgestanden war, denn immerhin war dieses garstige Ding mindestens genauso
    kratzbürstig wie ein Igel. Die Vorstellung mit gestacheltem Hintern durch die
    Stadt zu laufen entlockte ihr ein Grinsen.


    „Tut mir leid du altes Nagelbrett, in Zukunft wirst du dir wohl jemand anderen
    suchen müssen, dem du deine spitzigen Dinger reinstecken kannst.“… >> mit
    mir wird das in Zukunft niemand mehr tun… niemand!!!<<<


    Ein Funke Wehmut rüttelte an ihrem Herzen und entlockte ihr ein schmerzliches
    Schluchzen. Nein, heute war der Anfang vom Ende. Heute würde nichts mehr seinen
    gewohnten Lauf gehen, absolut nichts… und insgeheim wünschte sie sich, dass der
    Abschiedsbrief in ihrer Hosentasche die gleiche verheerende Wirkung haben
    würde, wie das Szenario dass sie in den schlaflosen Stunden immer wieder
    durchgespielt hatte, um die grausigen Stunden zuhause irgendwie zu überleben…
    auf dass jener Drecksack der sie zerstört hatte auch noch seine bitteren
    Krokodilstränchen vergießen konnte. „Fahr zur Hölle, du stinkender alter Bock“


    Sie klopfte auf die Bank, wie auf die Schulter eines Freundes von dem sie sich
    verabschiedete. Fast schon tat es ihr ein bisschen leid, dass sie nicht mehr
    kommen würde, dass niemand mehr die aufgerissene ‚Haut‘ ihres Freundes tätscheln und streicheln würde… doch sie
    musste es endlich einsehen. Sie war genauso kaputt, genauso verbraucht wie die
    Bretter ihres Waldfreundes. Und deshalb war es an der Zeit endlich zu gehen.


    Entschlossen stand sie auf und stapfte durch den schmatzenden Morast in die
    Zivilisation zurück. In eine Welt die sie nicht brauchte.


    >> Auf dass sich alles ändern wird! Auf dass ihr endlich blutet!<<

  • Ich finde Kurzgeschichte und die Unterhaltung mit der Bank ziemlich gut (Auch wenn es schon die zweite FanFic ist, die mit einer Parkbank zu tun hat). Mich hat es ein wenig gestört, dass in dem Text viele Kommata, und somit die Pausen gefehlt haben. Das kommt beim Lesen so vor, als würde man es herunter rattern. Die kleinen Flüchtigkeitsfehler sind aber nicht so gravierend.

    Einmal editiert, zuletzt von Mimi ()