Tattoos in Japan

  • Hallöchen, meine Lieben!


    Just in diesem Moment gab es ein kurzes Gespräch im Chat über das Thema Tattoos in Japan.
    Tattoos sind in Japan ein mehr oder weniger bestrittenes Thema und deuten auf eine lange Tradition hin. Häufig werden größere Tätowierungen mit Kriminalität, wie z.b die Mafia bzw die Yakuza in Verbindung gebracht.
    Diese Einstellung hat für einigen Tattoo-Trägern den Nachteil, dass Menschen mit Tattoos in Japan selten in öffentliche Badehäuser (Onsen) zugelassen werden, da viele sich automatisch davon distanzieren.


    Yakuza z.b kennzeichnen sich mit Tattoos, um ihre Loyalität zu ihren Gruppen zu symbolisieren. Jedoch gibt es auch viele, die sowas nicht freiwillig in Kauf nehmen. Junge Frauen die Zuhältern in die Hände fallen, werden durch Tattoos quasi "markiert".


    Hier gibt es auch ein interessantes Thema dazu:
    http://www.focus.de/panorama/w…-und-mode_aid_809718.html



    Wie steht ihr zu dieser Einstellung?

  • Da ich das Thema sozusagen eröffnet hab im Chat, schreib ich mal was dazu!


    Ich finde das mit den Tattoos teilweise lustig und teilweise echt bescheuert. Klar, niemand will was mit Yakuza zu tun haben, aber wenn jetzt ne Gruppe Touristen vor einem Badehaus stehen und ein paar von ihnen haben ein Schmetterlingtattoo o.ä. dann ist es einfach nur unfair und auch schlecht fürs Geschäft.
    Als zukünftiger Tattooträger kann ich nur für mich hoffen das ich davor in einen Onsen gehe, oder sie die Regelung aufheben!

  • Ich denke, es kommt immer auf die Art der Tattoos an. Yakuza bestehen ja mehr auf Ganzkörper-Tattoos, meistens stellen sie sowas wie große Drachen dar.
    Tattoos sind ja auch bei den Jugendlichen ein Trend geworden, trotzdem hat es die Folgen, dass sie Probleme mit der Arbeitssuche haben. (Ist ja bei uns im Grunde auch so)
    Von dem Feldzug zu Hashimoto sag ich mal nichts, in meinen Augen sehr übertrieben.

  • Mal ganz kurz zur Aufklärung:
    Der Grund, weshalb viele Yakuza Tattoos stechen lassen liegt in der juristischen Regelung Japans:
    Schwerverbrecher werden mit einer Art Barcode gezeichnet, wenn sie ins Gefängnis kommen.
    Um diese zu vertuschen und damit ein neues Leben zu beginnen, wurden diese Barcodes durch große Tattoos übermalt,
    was dazu führte, dass Tattoos zu einen Symbol der Kriminalität wurde.

  • Das Thema ist zwar schon alt, möche aber auch mal meinen Senf dazu geben, da ich letztens einen Bericht darüber gesehen habe.



    Darum ging es, dass es so einige Menschen gibt, die sich auch den ganzen Körper tätowieren lassen, und es verstecken müssen.
    Und wenn die Yakuza mitbekommt, dass Tattoos ähnlich ihrer sind, dann versuchen sie den Tätowierer ausfindig zu machen und werden ihm den Arm abtrennen, dass er nicht mehr tätowieren kann..das ist echt grausam..und wie oft wurde in Deutschland schon ein Tattoo kopiert? :D Oder ich sage nur Arschgeweih..Rennen hier ja viele mit dem gleichen Zeugs rum..



    Was ich auch noch interessant fand, dass die japanischen Tätowierer gleich auf die Haut zeichnen und gar nicht erst eine Vorlage benutzen..
    Und dann sieht das auch noch so verdammt gut aus! Echt eine hohe Kunst. Bewundere ich total.

  • "Echte Yakuza-Tattoos" werden mit einer speziellen Technik gestochen und zwar nur auf diese Weise.
    Auch die Motive sind immer speziell und auf die jeweilige Person (und nicht auch auf seinen Rang?) abgestimmt. Beispielsweise gibt es immer irgendwo ein Tattoo, dass auch total bescheuert und unpassend aussehen kann, was aber den Träger selbst, seine Stärke bspw., bildlich darstellen soll.


    Deutsche Tätowierer zeichnen das Zeug normal auf Folie vor und klatschen das dann auf die Haut, damit sie das Bild durch die natürlichen Rundungen (v.a. an Armen/Beinen) beim Stechen nicht verzerren. Das ist Perfektionismus. Die Yakuza-Tattoos sehen manchmal ja schon etwas langgezogen oder an einigen Stellen überdimensioniert aus, was normal ist, wenn man direkt auf die Haut malt/sticht (v.a. eben mit dieser Technik... da ist gleich 'ne Zielübung inklusive).


    Und solange Tattoos als Status-Symbol bzw. Anti-Status-Symbol (Rebellion! rofl) angesehen werden, wird sich die Kopiererei auch weiterhin etablieren. Yakuza-Tattoos haben auch immer wiederkehrende Elemente dabei (Fisch, Dämon, ...), aber meist sind diese eben anders verknüpft und individualisiert.


    Diese Art des Tätowierens ist in Japan wirklich eine Kunst - und soll genau deshalb auch nur für Auserwählte sein. Im Westen ist das schnelle Geldmacherei gepaart mit dem rebellierenden Geist einer kaputten Gesellschaft :p



    Ich find viele Yakuza-Tattoos bzw. Gesamtkunstwerke durchaus schön, manches gefällt mir aber auch gar nicht. Kommt halt auch auf die jeweilige Person drauf an. Da scheren sich die Japaner nicht drum, ob die Person dick oder dünn ist, wo sich hier in Deutschland z.B. eher wenige einen dicken Wanzt bemalen lassen (meiner Meinung nach zurecht).


    Und das mit dem "Arme abtrennen"... hm, naja, keine Ahnung. Aber es sind immer noch Mafiosi, das sollte man nicht vergessen :D