Pannen bei zentralen Prüfungen

  • Da ich den Schlamassel gerade selbst durchmache...


    Wie ihr ja sicher wisst, ist seit einigen Jahren in Deutschland das "reguläre" Abitur, das jeder Lehrer für seine Schüler selbst erstellen durfte, durch ein zentral gestelltes, vom Ministerium für Bildung entwickeltes Abitur ersetzt worden.


    Leider zeigte sich dabei von Anfang an und auch in den bisherigen Jahren immer wieder, dass die Mitarbeiter im Ministerium eben Politiker oder Angestellte und keine Lehrer sind und es traten Fehler auf. Manchmal waren es nur kleine Fehler, manchmal war aber sogar die ganze Klausur fehlerhaft oder enthielt Stoff, den keiner der Schüler je gesehen haben könnte, weil einfach Dinge vertauscht oder Anforderungen zu niedrig gesetzt wurden.


    Was haltet ihr davon? Wart ihr selbst schon "Opfer" von so etwas? Und denkt ihr, dass das Zentralabitur wirklich einen Vorteil bringt, oder vielmehr nur für noch mehr Stress, besonders für die Schüler selbst, sorgt?

  • Das Bildungssystem in Deutschland kann man eigentlich generell vergessen, aber das mit dem Abi ist echt noch die Spitze vom Eisberg. Gab ja schon die letzten Jahre immer Meldungen, dass in einem Bundesland wieder Fehler im Abi waren - da kann man sich echt nur an den Kopf greifen. Schon dass die Lehrpläne von Bundesland zu Bundesland so unterschiedlich sind, ist einfach nur Mist. Wenn man da Umziehen muss und in ein anderes Bundesland kommt, kann man gleich das Schuljahr nochmal von vorne beginnen, weil der Stoff da völlig anders ist.


    An sich halte ich ein Zentral-Abitur für eine gute Sache, aber nur wenn es auch gut umgesetzt wird und die Leute die das Schreiben sich auch mit dem Lehrplan auseinandersetzen. Denn so gibt es wenigstens Bundeslandintern noch einen gleichen Lehrplan und ein bisschen Einheitliches. So ist man nicht gleich verloren, wenn man die Schule wechselt.
    Außerdem kann man so sagen gleiche Bedingungen für alle. Wobei das auch kritisch zu betrachten ist, da es einfach Lehrer gibt, die den Stoff einfach nicht gut vermitteln. Aber theoretisch kann man von gleichen Bedingungen für alle (in einem Bundesland zumindest) sprechen.


    Aber in der Realität sieht das mit der guten Umsetzung ja leider ganz anders aus, wie man jetzt wieder bemerkt hat. Echt, die Politik sollte nicht unbesdingt an der Bildung sparen, kein Wunder dass sich aufgeregt wird, dass es immer weniger Abiturienten gibt. Entweder soll es ordentlich gemacht werden oder lieber wieder den Lehrern überlassen werden. Denn das ist echt nicht fair den Schülern gegenübder. Da schuftete man 12 bzw. 13 Jahre und zieht sich am Ende wegen einer fehlerhaften Klausur noch total den Durchschnitt runter. Vorallem, wenn man dann noch ein NC-Fach studieren möchte ist das echt richtig mies.
    Ich selbst bin bisher noch kein Opfer davon geworden, weil ich erst nächstes Jahr mein Abitur schreiben werde, aber ich hoffe, dass ich von sowas verschohnt bleibe und dass allgemein mal wieder mehr für die Bildung getan wird. Aber da scheint man wohl noch lange warten zu können.

  • Ich war kein Freund des Zentral-Abi's aber , das war nur, weil ich wusste das ich ein bis 2 Lehrer hatte die auf keinen Fall den gesammten Stoff durchbekommen. Aber im allgemeinem find ich es eine gute idee, die leider nicht gut umgesetzt wird.


    Und zu den Pannen des zentralabis da gehörte ich auch dazu, In der mathe LK klausur kam ein Polyeder vor, das wir überhaupt nciht behandelt hatten und auch nicht auf dem lehrplan stand... Aber wir durften , wenn wir wollten die Mathe LK Klausur deswegen komplett neu schreiben. Bei uns aus der klasse hat es sogar einer gemacht und dadurch seinen Abi Schnitt wesentlich verbessert. aber sonst haben alle die Note behalten die sie bekommen hatten.


    Oder ein anderer lehrer der das Zentralabi hasste hat uns während der klausur teilweise die Lösung angegeben, sodass die Klausur besonders gut ausgefallen war xD


    Grüße

  • Das finde ich ja gerade so komisch daran: Bei allen bisherigen Abiklausuren war es fast immer Mathe, ob nun im GK oder im LK, bei dem etwas falsch lief. Ist dieses Jahr in NRW für die GK-Klausuren (und damit für mich) wieder genau so gewesen.


    Da fragt man sich doch wirklich: Warum lasst ihr es nicht einfach?


    Durch die landesweiten Lehrpläne ist doch eh so gut wie garantiert, dass alle Schüler den gleichen Lehrstoff haben, zumindest innerhalb eines Bundeslandes. Da muss man doch nicht auch noch zentrale Prüfungen machen, bei denen dann Dinge abgefragt werden, die auf gerade diesen Lehrplänen nicht einmal erwähnt werden...

  • Zitat

    Original von Inu
    Das finde ich ja gerade so komisch daran: Bei allen bisherigen Abiklausuren war es fast immer Mathe, ob nun im GK oder im LK, bei dem etwas falsch lief. Ist dieses Jahr in NRW für die GK-Klausuren (und damit für mich) wieder genau so gewesen.


    Da fragt man sich doch wirklich: Warum lasst ihr es nicht einfach?


    Durch die landesweiten Lehrpläne ist doch eh so gut wie garantiert, dass alle Schüler den gleichen Lehrstoff haben, zumindest innerhalb eines Bundeslandes. Da muss man doch nicht auch noch zentrale Prüfungen machen, bei denen dann Dinge abgefragt werden, die auf gerade diesen Lehrplänen nicht einmal erwähnt werden...


    Ja ich weiss noch wie unser Physikleher, und der war echt der beste lehrer ohne Flax den ich da hatte. Gesagt hat das er verzweifeln würde. da er den ganzen Stoff, der gefordert wird gar nicht in der unterrichtzeit durchkriegen könnte. Da tat er mir schon ein wenig Leid. das Problem ist einfach nur das die Leute die das beschliessen einfach zu weit weg sind. die wissen nicht, wie es in der Zimmern aussieht. Das man sich nicht nur auf die Stärkeren konzentrieren soll. Man muss auch mal langsamer werden, wenn einer oder eine Schüler/in nicht mitkommt aber dafür haben wir keine zeit...


    Grüße

  • Ich würde das Thema vielleicht auch für die Mittlere Reife oder HS- Absolventen ansprechen lassen, denn nicht nur beim Abi wird alles vom Ministerium geregelt.

  • Zitat

    Original von SamWinchester
    Ich würde das Thema vielleicht auch für die Mittlere Reife oder HS- Absolventen ansprechen lassen, denn nicht nur beim Abi wird alles vom Ministerium geregelt.


    Du meinst die Zentrale Abschlussprüfung, nicht wahr? Ich weiß nicht, ob es bei denen auch schon gravierende Pannen gegeben hat, davon ist mir zumindest noch nichts zu Ohren gekommen.


    Wenn das jedoch der Fall sein sollte und ich nur schlecht informiert bin, kann man gerne das Thema auch ausweiten!

  • Ich kann jetzt natürlich nur von der RS-Schiene sprechen.


    Bei mir dieses Jahr war, soweit ich weiß keine Panne, habe die Prüfungen noch nicht zurückbekommen, also weiß ich nicht ob ich was falsches gemacht habe, aber ich weiß von einer Panne aus der Abschlussprüfung 2009 in Mathe:


    Davor müsst ihr halt wissen, wie so eine Matheprüfung in BaWü aufgebaut ist, weiß ja nich ob und wie es sich zum Abi unterscheidet.


    Auf jeden Fall gibt es zuerst 8 Pflichtaufgaben die man lösen muss. Die sind logischerweise schon schwer, ist ja ne Prüfung, aber trotzdem noch lösbar. Dann muss man noch 2 von 4 Wahlaufgaben lösen. Die sind jeweils in a) und b) unterteilt und geben insgesamt die meisten Punkte, weshalb auch der Schwierigkeitsgrad um einiges ansteigt.


    So...
    In 2009 war es eben so, dass eine Wahlaufgabe komplett nicht lösbar wahr, soll heißen a) und b) hatten einen Fehler.
    Als es dann bei der Korrektur rauskam, haben sich natürlich zu Recht Schüler beschwert. So kam es halt, dass die Prüfung am Nachschreibetermin wiederholt werden musste.
    Das weiß ich von meinem Bruder, der hat selbst in dem Jahr den Abschluss gemacht.


    ich denke bei sowas kann man eindeutig von ner Panne reden, die dem schönen Ministerium da unterlaufen ist.

  • Na das zählt ja schon eindeutig als Panne. Ich hab das Thema mal umbenannt, damit sich auch keiner, der von den Ministerien gequält wird, ausgeschlossen fühlen muss =3

  • Eine Panne bei meinem Abitur hatte ich nicht und auch keine Fehler in den Aufgaben. Habe letztes Jahr oder so gelesen, dass auch die Prüfungen gestohlen werden. Allgemein gibt es hierbei immer Streit. Ob die Prüfungen zum besonderen Stress führen, hängt von Lehrer, Aufgaben und dem Schüler ab. Das lässt sich nicht verallgemeinern, sondern muss individuell betrachtet werden.


    Wenn ihr aber glaubt, dass Abitur den höchsten Stress verursacht, irrt ihr euch. Das Studium legt da deutlich drauf, wenn man nach Regelzeit macht.

    Es stimmt, dass das Studium nicht mehr von 8 bis 15 Uhr oder länger Unterricht macht, sondern aufgeteilt, dafür hat jeder Kurs deutlich mehr Lernaufwand, welcher womöglich ganz unbekannt ist und man hat dann ca. 3 Monate Zeit, um neben dem Besuch der Vorlesungen tausende Seiten an Inhalt zu lernen. Dann gibt es noch die Praktika, die erforderlich sind und sich nur in den Ferien machen lassen, abgesehen vom Praxissemester. aber das wird auch deutlichen Teil der Ferien nehmen. Viele bis sehr viele Studenten haben dann noch Nebenjobs, die sie nachts, tagsüber oder am Wochenende machen, je nach Branche. Hinzu kommen noch der Druck über die Krankenversicherung und vielleicht BaföG. Wenn man auch nur einmal krank ist für ein paar Tage, kommen schon die Anrufe. Die Krankenversicherung ist da noch harmlos, aber das BaföG fordert für die Weiterzahlung, pro Semester alle Prüfungen (7 Module à 15 Klausuren, später weniger in den Vertiefungen, aber aufwendiger) zu bestehen. Von den Seiten der Professoren wird jeder behandelte Inhalt vom Buch, Skript, vielleicht Tests für die Klausur gefordert. Es wird bei weitem nicht alles abgefragt, aber was nun drankommt, ist im Voraus unbekannt. Ein Kurs kann zwischen 8 und 21 Uhr stattfinden. Falls dieser Kurs oder Professor besonders schwierig ist und man jetzt schreiben möchte, dann muss man da durch. An meiner Hochschule dauert ein Kurs anderthalb bis drei Stunden.