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Jeder neue Marvel-Film ist wie das Öffnen der Geschenke an Weihnachten. Man wartet gefühlt eine Ewigkeit drauf, stürzt sich dann wie wild drauf und ist am Ende ein wenig traurig, dass nun wieder das lange Warten beginnt.
Und nach The First Avenger: Civil War fällt das Warten grausamer aus denn je. Denn mit dem ultimativen Duell zwischen Team Iron Man und Team Cap liefern uns die Russo-Brüder dem wahrscheinlich besten Teil des Film-Universums – und lassen dabei selbst die Avengers-Filme hinter sich.
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Auf dem Papier liest sich die Handlung von The First Avenger: Civil War recht simpel. Die Regierung will die Avengers unter staatliche Kontrolle stellen, um weitere Zerstörungen belebter Metropolen zu vermeiden. Captain America schmeckt das nicht, Iron Man sieht dieses Schritt als unverzichtbar.
Es kommt, wie es kommen muss: das Team entzweit sich, ehemalige Verbündete werden zu Rivalen. Ein Kampf zwischen den gefeierten Superhelden scheint unausweichlich.
Doch inmitten dieses zunächst einfach wirkenden Plots versteckt sich so viel Tiefe, Charaktervielfalt und politische Botschaft, dass wir nur beeindruckt applaudieren können. Trotz der vielen Helden und einzelnen Konfliktpunkte verliert Civil War nämlich niemals den Fokus und verheddert sich zu keinem Zeitpunkt in nervende Nebenplots.
Hier springt man strikt von einem wichtigen Handlungselement zum nächsten und wird stets aufs Neue fasziniert. Spannender hätte dieser Superheldenkrieg wahrlich nicht ausfallen können.
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Trotz vieler bekannter Gesichter präsentiert The First Avenger: Civil War drei existenzielle Neuzugänge im Film-Universum, die in Zukunft definitiv noch eine große Rolle spielen werden.
Zum einen haben wir Helmut Zemo, gespielt von Daniel Brühl, der sich als Bösewicht eher bedeckt hält, mit einem diabolischen Plan aber dennoch einen ernstzunehmenden Rivalen darstellt. Schauspielerisch kann der deutsche Schauspieler vollends überzeugen und auch ohne Superkräfte oder epische Duelle denkwürdige Auftritte hinlegen – und sorgt zum Ende sogar für ordentliche Gänsehaut-Momente.
Im direkten Zusammenhang steht Black Panther, gespielt von Chadwick Boseman, dem es nach Rache dürstet und der sich hierfür in den schwarzen Anzug des gefürchteten Helden zwängt. Und auch hier können wir nur positive Worte verlieren: Black Panther wird von Boseman nämlich als ebenso akrobatischer wie auch schlagkräftiger, gleichzeitig aber auch ehrenhafter Kämpfer für die Gerechtigkeit dargestellt, der beim Bekämpfen von Bösewichtern seinem ganz eigenen Kredo folgt. Und genau dadurch in Erinnerung bleibt.
Letzter wichtiger Neuzugang ist Tom Holland, aka Peter Parker, aka Spider-Man. Und hier fehlen uns weiterhin die Worte. Wir mochten Tobey Maguire, wir liebten Andrew Garfield, aber wir VERGÖTTERN Tom Holland. Denn obwohl der junge Schauspieler insgesamt recht wenig Screentime erhält, nutzt er jede Sekunde, um uns ins Staunen zu versetzen. Perfekter Humor, ein geniales Kostüm und fantastische Kampfszenen – hier stimmt einfach alles.
Und bereits hier konnten wir während der Pressevorführung schon das erste Fazit ziehen: Wenn wir könnten, dann würden wir direkt Karten für Spider-Man: Homecoming bestellen!
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Natürlich kommen auch die anderen, bereits etablierten Helden nicht zu kurz. Vor allem Captain America und Iron Man dürfen sich über einige neue Facetten freuen, die ihre Charakterwelt noch interessanter werden lassen.
Cap wird nämlich mit der Frage konfrontiert, ob er sich wirklich der Regierung unterwerfen soll. Was, wenn es mal einen Notfall gibt, den die Regierung als unwichtig abstempelt und die Avengers nicht entsenden will? Etliche Tote, die man hätte retten können, wären die Folge. Und als dann auch noch sein bester Freund Bucky – nun als Winter Soldier gefürchtet – wieder auf der Bildfläche auftaucht und eines Verbrechens beschuldigt wird, das er nicht begangen hat, gerät Captain America vollends zwischen die Fronten. Und entscheidet sich für die Seite, die er voller Ehre und Stolz vertreten kann.
Iron Mans Probleme kann man derweil mit dem Wort „Verlust“ gut umschreiben. Früh hat er seine Eltern verloren, stand schon oft am Rande des Todes, seine Beziehung mit Peppers kriselt und nun drohen auch die Avengers in ihren Grundmanifesten erschüttert zu werden. Eine Situation, die Tony Stark Angst macht. Und ihn somit zum direkten Feind von Cap werden lässt – denn den Regierungsbefehl hält er für zwingend notwendig. Auch für den Schutz des Teams.
Zwischendrin haben dann auch Black Widow, Hawkeye, Vision, Scarlet Witch, Falcon, War Machine und Ant-Man ihren Auftritt. Hierbei handelt es sich zum Glück nicht um kurze Camoes, sondern um wichtige Momente. Ob nun coole Sprüche, geschickt eingebaute Anspielungen auf frühere Abenteuer oder unvergessene Kampfmanöver (vor allem von Ant-Man), jede Heldenszene sitzt. Und sorgt bei dem einen oder anderen sogar für lange Zeit schmerzlich vermisste Charakterentwicklung!
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Bei der Action haben wir von den Russo-Brüder viel erwartet. Immerhin haben sie beim grandiosen Finale von Winter Soldier bewiesen, dass sie die Actionschraube gnadenlos nach oben drehen können und dabei sogar auf nervige Übertreibungen verzichten können.
Und tatsächlich hat das tapfere Regisseur-Gespann unsere hohen Erwartungen bei The First Avenger: Civil War um ein Vielfaches übertroffen!
Die große Stärke der zahlreichen Kampfsequenzen liegt nämlich bei der konstanten Balance aus viel Action und ruhiger Kameraführung. Dadurch bekommt das Gefühl, dass jede Sekunde etwas passiert und man gar nicht zu Ruhe kommen darf, behält dank ausbleibender Wackelmomente aber immer den Überblick. Ein positiver Aspekt, der sich vor allem bei Caps Flucht vor der Polizei aus einem Hochhaus als sehr lobenswert herausstellt.
Beim sehnlichst erwarteten Showdown zwischen Team Cap und Team Iron Man wird dann ein unvergesslicher Höhepunkt nach dem anderen abgefeuert. Und natürlich wollen wir keinen einzigen Moment oder Aspekt des epischen Kampfes auf dem Leipziger Flughafen spoilern, sagen aber nur so viel: jeder Held kommt zum Zug, jeder Held hat seinen Moment und kein Held wird zur unnützen Lachnummer. Klasse!
Beim Finale wird dann Action noch mit erschütternder Dramatik gemischt, die weitere Pfeiler des Universums ins Wackeln bringt. Und hier kommen dann mehrere Handlungsstränge zusammen, die dem Zuschauer regelrecht in die Magengrube schlagen und den Civil War nochmals anfeuern.
Bravo, Russos. Bravo!
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Fazit
Besser kann Phase 3 des mächtigen Marvel-Cinematic-Universums gar nicht starten. Denn mit The First Avenger: Civil War beweisen die Russos (abermals) eindrucksvoll, dass sie komplexere Superhelden-Stories packend in Szene setzen und dabei zugleich auf eine hervorragende Action-Handlung-Humor-Mischung achten können.
Und nachdem wir nun das ultimative (und bis zur letzten Minute spannende) Aufeinandertreffen zweier Heldenteams erleben durften, können wir die anstehenden Phase-3-Filme – Doctor Strange, Black Panther und vor allem Spider-Man: Homecoming – nicht mehr erwarten. Keep it coming, Marvel!