Thor: Tag der Entscheidung

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    Regie: Taika Waititi
    Darsteller: Chris Hemsworth, Mark Ruffalo, Tom Hiddleston, Anthony Hopkins, Cate Blanchett


    Ab 31. Oktober im Kino


    Donnergott mit Lachgarantie! Erfahrt in unserem Test, warum sich Thor mit seinem dritten (fast)Solo-Abenteuer locker in unsere Marvel-Top 3 hochkämpfen konnte.


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    Die Göttin des Todes ist zurück


    Ragnarok, die Zerstörung Asgards, steht kurz bevor. Die Todesgöttin Hela ist nach Jahrhunderten aus ihrem Gefängnis entkommen und will der strahlenden Stadt und ihrer Bevölkerung ein Ende bereiten. Warum Thor sie nicht aufhält? Weil er auf einem fernen Planeten festsitzt.


    Hier wird er nicht nur in eine Arena geschmissen, sondern muss sich gleich noch mit einem alten Kollegen prügeln - dem unglaublichen Hulk! Zu allem Überfluss sitzt dem Donnergott dann noch der nahende Untergang seiner Heimatstadt im Nacken. Hier jagt eine Gefahr die nächste.


    Klingt spannend, ist es auch. Denn Hela fühlt sich direkt nach ihrem ersten Auftritt wie eine schier unaufhaltbare Kontrahentin an, die mit ihrer aufstehenden Konsequenzen sind zudem ein einschneidendes Ergebnis für das Thor- und Marvel-Universum. Das Ende setzt diesen Trend fort und entwickelt die Welt sowie die darin lebenden Charaktere konsequent weiter. Für jeden Fan ein wahrer Segen.


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    Erde, Asgard und Arena


    Thor: Tag der Entscheidung ist in drei Akte geteilt, die allesamt funktionieren. Intro auf der Erde, langes Intermezzo auf einem fernen Planeten und das erbitterte Finale in Asgard.


    Jeder Teil funktioniert hervorragend, stellt eine Reihe neue Charaktere vor und gibt altbekannten Pro- und auch Antagonisten angenehm viel Raum, um sich weiterzuentwickeln und neue, bisher unbekannte Facetten zu zeigen.


    So freut man sich über das Wiedersehen mit Thor, Hulk und Loki, beobachtet an ihnen allerdings auch völlig neue Seiten, die im Endeffekt als ein neues Kapitel in ihrem Lebensbuch bezeichnet werden dürfen. Vor allem die Entwicklung des Donnergottes darf dabei positiv hervorgehoben werden - immerhin muss er lernen, welches Potenzial in ihm steckt.


    Die neuen Charaktere brauchen sich aber nicht hinter den gestandenen Helden verstecken. Ob nun Hela, Valkyre oder der Grandmaster, jeder spielt seinen Part erstklassig und bringt somit neues Futter auf die Marvel-Platte. Cate Blanchett strahlt dabei besonders hell - wundervolles Aussehen gepaart mit einer eiskalten, rachsüchtigen Darstellung ergibt eine erstklassige Böse, deren Motive zudem nachvollziehbar sind und zudem auch Asgard mitsamt Odin in ein neues Licht hüllen.


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    Marvel Must-Haves


    Bei den Themen Haupthandlung und Bösewicht waren Marvel-Filme immer sehr schwankend. Manchmal bekam man eine innovative, spannende Handlung, manchmal eine 0815-Formel. Manchmal einen faszinierenden Bösewicht, manchmal eine regelrechte Schlaftablette.


    Thor: Tag der Entscheidung liefert an beiden Fronten ab und lässt dabei nur sehr selten altbekannte Klischees durchleuchten. Ganz ohne geht es halt doch nicht - immerhin komme diese nur selten vor und lassen somit mehr Platz für neue Welten, neue Helden und abgedrehte Actioneinlagen.


    Diese sind Marvel-typisch imposant in Szene gesetzt und lassen nicht selten die Kinnlade gen Boden sinken. Besonders nennenswert fällt hierbei der Showdown in Asgard aus, der die verschiedenen Plotpunkte geschickt zusammenführt und ein passendes sowie konsequentes Ende bietet.


    Auf Cameos darf man sich natürlich ebenfalls wieder freuen. Zu viel möchten wir an dieser Stelle nicht verraten. Nur eine Sache möchten wir an dieser Stelle festhalten: Mit dem typischen Stan Lee-Auftritt ist es bei hier noch lange nicht getan!


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    Trainiert die Lachmuskeln


    Und dabei sind wir noch gar nicht bei der größten Stärke von Thor: Tag der Entscheidung angekommen. Denn die liegt in Regisseur Taika Waititi. Immerhin hat dieser bereits mehrmals bewiesen, dass er eine Stärke für besondere Charaktere und lautstarke Lacher hat. Und beide spielt er hier gnadenlos aus.


    Das dritte Abenteuer des Donnergottes sagt dem düsteren Grundton vieler moderner Comicverfilmung bye bye und orientiert sich in der Nähe des anderen Extrems: dem Abfeuern eines regelrechten Gagfeuerwerks, das nur selten ausreichend Platz für ernste Szenen lässt.


    Die Balance kann Waititi aber dennoch halten. Vor allem zu Beginn und gegen Ende kommen sogar echte Emotionen hoch. Solche Momente werden stets vom Humor getrennt, werden also niemals ins Lächerliche gezogen. Gleiches gilt aber nicht für die Actionsequenzen, die gelegentlich eine amüsante Note bekommen und somit sogar den einen oder anderen Heldenauftritt einen witzigen Anstrich verpassen.


    Diese Auslegung wird nicht jedem schmecken. Doch als Waititi im Regiestuhl Platz nahm, war das eigentlich schon als eine Ankündigung gedacht. Und dieses Versprechen wurde letztendlich eingehalten. Denn Thor: Tag der Entscheidung macht einfach Spaß, erzählt dabei aber auch eine für das Marvel-Universum wichtige Geschichte, die uns mehrere Schritte nach vorne bewegt und hier und da sogar auf den Infinity War einstellt.


    Derweil bleibt uns nur noch eine Hoffnung: Dass Taika Waititi dem Marvel-Universum erhalten bleibt und seinen einzigartigen Humor schon bald wieder einsetzen darf. Vielleicht ja sogar bei seinem Wunschprojekt: einem witzigen Black Widow-Film.


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    Fazit


    Endlich schlägt der Blitz wieder ein! Thor: Tag der Entscheidung ist ein elektrisierender Volltreffer, der mit Handlung, Charakteren und Humor auf ganzer Linie punktet und somit einen der besten Marvel-Filme seit langem darstellt.


    Sicherlich mag hier und da ein wenig Ernsthaftigkeit fehlen, letztlich handelt sich hierbei allerdings nur um Meckern auf hohem Niveau. Denn unterm Strich hat Regisseur Taika Waititi nicht nur Thor's Welt beeindruckend auf den Kopf gestellt und konsequent weiterentwickelt, sondern gleichzeitig eines verstanden: Superhelden-Filme sollen unterhalten, Freude bereiten, zum Lachen bringen.


    Und das ist ihm definitiv gelungen.