#13 - Margos Spuren

Anfangs war ich ja etwas skeptisch ob mir das Buch wirklich zusagt, und als dann gleich am Anfang auch noch eine Leiche kam dachte ich mir schon: "Na bravo, das fängt ja gut an!" Aber bis jetzt gefällt es mir eigentlich ganz gut und ist auch oft ziemlich lustig.
Zu Margo: Mit ihrem extrentrischen, durchgeknallten und auch oft sehr bestimmenden Verhalten erinnert sie mich sehr an Suzumiya Haruhi. Ihr Handeln kann ich momentan noch nicht ganz nachvollziehen bzw. scheint es mir sehr egoistisch andere, die sich vielleicht Sorgen machen, hier mit Rätseln usw. herumzukommandieren und weiß Gott wo hinzuschicken. Ich finde das Verhalten mit dem Versteckspielen irgendwie etwas kindisch. ^^" Ich versteh nicht ganz, was der Frau wohl im Kopf herumschwirrt! oô Naja, jetzt geht ja die Reise dann los und ich bin mal gespannt wie das Ganze ausgeht und was Margo am Schluss dazu zu sagen hat.

Ein paar Zitate die mir gut gefallen haben waren:
Margo und Quentin steigen des Nachts in ein Haus ein und landen bei einem Fremden im Schlafzimmer, der leider wach wird und sie erschrocken anblickt, Margo: "Oh, ich glaube, wir haben uns im Haus geirrt."

Quentin ruft mitten in der Nacht Ben an, Ben: "Der Grund deines Anrufs ist hoffentlich, dass du elf nackte Schnuckelpuppen in deiner Bude hast die nach Big Daddy Bens Spezialbehandlung verlangen!"

Ben, sprachlos: "Heiliger Kanonenstöpsel!"

Quentin hat die Nacht durchgemacht und sitzt in der Schule: "Ich meine, ich war todmüde, seit ich aufgewacht war, aber die Kombination aus Müdigkeit und Integralrechnung war einfach unfair!"

Also, Ben ist eindeutig mein Lieblingschara, ich mochte ihn von Anfang an am meisten, wegen seiner lockeren Art und den lustigen Sprüchen, aber er hat auch die selbe "Margo ist egoistisch" Einstellung wie ich, das gefällt mir.

Zitat von Ben: "Ehrlich gesagt, ich finde es ziemlich uncool von Margo, dass sie uns die letzten drei Wochen der Schulzeit versaut. Sie hats geschafft, dass du dir total Sorgen machst, und Lacey macht sich auch total Sorgen, und in drei Tagen ist Schulball, weißt du, was ich meine? Können wir nicht einfach in Ruhe freiern? ... Sie ist nicht tot. Sie ist melodramatisch. Sie muss immer im Mittelpunkt stehen. ..."

Ich schließe mich dieser Meinung an. Und Q steigert sich eindeutig zu sehr in die Sache rein finde ich. Da redet er davon dass alles in der Welt so unecht und gwöhnlich ist, wie ihm Margo gelehrt hat, und hofft - so kommts mir zumindest vor - hier irgendwie ein Abenteuer rauszuschlagen. Dabei merkt er nicht dass die ganze Schule Party macht - Gewöhnlich? Vielleicht! Aber auch lustig! - und gut drauf ist, während er auf seiner Suche immer depressiver zu werden scheint und mir schon fast zu sehr in einem Loch zu versinken droht. Bis jetzt ist ja noch immer nicht allzuviel passiert was eine richtig fette Spur wäre, ich warte noch immer auf den großen Durchbruch ...

Btw. an der Übersetzung habe ich auch was zu bemängeln. Im engl. heißt es Papier, im deutschen Plastik. Selbst wenn ich das jetzt nicht gewusst hätte, hätte ich mir beim lesen gedacht, dass Plastik irgendwie komisch klingt. Papierplakat klingt logisch, Plastikplakat z.b. eher weniger. Auch wenn das Plastik meistens irgendwie nur eine Methaper sein soll, beim Plastikplakat wirkt das dann doch schon sehr überzogen und komisch und man denkt sich automatisch, irgendwas stimmt da nicht ... LoL

Der entscheidende Hinweis kam dann ja doch noch, leider eher zufällig wie man hinterher erfährt, weils eigentlich kein Hinweis hätte sein sollen. Die Autofahrt und dass die Kapitel in Stunden unterteilt waren fand ich super, insgesamt war die Autofahrt der Hammer! Teil 2 war eher so der Durchhänger im Buch finde ich, aber der letzte Teil hat wieder ordentlich Gas gegeben und war auch sehr lustig. Ben und die Pinkelnummer war zum totlachen.
Jaaaaa, zu Miss Margo: Oje, es gibt viel was ich zu Margo sagen kann, aber das Meiste ich nicht gut. Die Sache mit ihrer Kindergeschichte, dass sie will dass Q zum Helden wird usw. ... oje, in welcher Welt lebt die Frau?! Dann hinterlässt sie Hinweise, die zu keinem Zeitpunkt je den Sinn hatten Q zu ihr zu führen sondern ihn nur in diesen alten Schuppen führen sollten, damit er etwas mutiger wird und ihrem Bild vom Traumprinzen näher kommt. Und zu keinem Zeitpunkt bedenkt sie was sie möglicherweise anderen damit antut! Ach je ... Ich finde das Mädl bräuchte mal ein paar Therapiestunden bei Qs Eltern, ihre Weltauffassung ist sehr verdreht und verzerrt.
Zu dem Teil mit den Plastik bzw. Papiermenschen. Ich kann verstehen wenn jemand den verlogenen Schein nicht mag und den Zwang etwas tun zu müssen das er nicht will aber im allgemeinen verstehe ich ihren Standpunkt trotzdem nicht. Auch wenn die Zukunft auch nur aus lauter Jetzts besteht und man sich manchmal vielleicht wirklich nicht zu viele Gedanken machen sollte, ein bisschen zu Ende denken sollte man seine Aktionen schon. Und Q hat schon recht wenn er sagt, dass einem mit einer ordentlichen Ausbildung mehr Türen offen stehen als ... naja ... zu leben wie ein Penner. Was ist Freiheit? Frei ist man im Prinzip nie, egal ob man nun in einem tollen Büro arbeitet oder auf der Straße lebt (ja nennt mich Pessimist aber das ist genau das Leben das einem in 90% der Fälle blüht wenn man ohne Kohle, richtiges Heim und ohne Plan in der großen weiten Welt rumrennt) man muss immer arbeiten! Im Job arbeitet man seine Schichten ab, auf der Straße muss man auch irgendwie über die Runden kommen um zu überleben, auch das ist Arbeit! Routine stellt sich früher oder später meistens überall ein, egal was man macht. Und auch Geld zu haben bedeutet Freiheit finde ich und ich bin mir nicht sicher ob Margo noch viel davon hat. Ich weiß auch nicht was sich die kleine Prinzessin vom leben so vorstellt. Vielleicht sich verwirklichen? So sein wie sie ist? Sie nicht mehr verstellen? Ich glaube dafür muss sie noch ein ganzes Stück reifer werden. Im übrigen hatte ich beim letzten Kapitel immer ein Buch im Kopf, Margo erinnert mich irgendwie an die Protagonistin eines Buch das ich vor langer Zeit mal gelesen habe - ich glaube sie hieß Sophia. Das Elternhaus war scheiße, die Familiengeschichte ebenso (noch viiiel schlimmer als bei Margo) sie hält es nicht mehr aus und läuft davon schlägt sich durch, macht dies und das und jenes, lernt Leute kennen, wohnt mal hier und mal da, am Schluss probiert sie auch noch Drogen ... und der Titel des Buchs ist mit "Sackgasse Freiheit" sehr passend betitelt. Tja wir werdens nie erfahren was letztlich aus Margo wird, aber leicht wird es für sie sicher nicht ...

Btw. Ich glaube der Seaworldeinbruch wird im Film nicht vorkommen, weil die Tanzszene - die ja eigentlich erst in Seaworld ist - hier schon in dem Gebäude davor ist (weiß grad nicht mehr wies geheißen hat.) Margo sagt auch sie muss 9 Dinge erledigen, im Buch warens - wenn ich mich recht erinnere 12.

Ich fand das Buch gut, aber nicht so gut wie die anderen Bücher von John Green, die ich bisher gelesen habe. Zugegeben, das waren bisher nur The Fault in Our Stars und Looking for Alaska, aber immerhin waren die besser. Nicht, dass ich Paper Towns jetzt schlecht fand... aber irgendwas fehlte mir. Quentin ist ein netter Kerl, ich teile einige seiner Ansichten, andere wiederum teile ich gar nicht und ich weiß nicht so recht, in welche Richtung er überhaupt gehen sollte. Ist er ein feiger Nerd, der Angst vor allem hat und nur in Routinen bleiben will? Oder ist er ein mutigerer Kerl, als man ihm zutraut, der Mobber erpresst und nackt zu seiner Zeugnisvergabe gehen würde? Das Buch sagte, er ist beides, ich fand, er ist weder noch.

Außerdem kamen mir die anderen Charaktere etwas zu kurz. Während Teil 1 mochte ich Margo sehr und hatte gleich das Gefühl, dass sie eine zweite Alaska ist. In Teil 2 wurde sie mir dann irgendwie immer unsympathischer, aber ich hatte noch die Rest-Sympathie aus Teil 1 im Gepäck. In Teil 3 hat sie es dann aber komplett versaut und ich fand sie nur noch fürchterlich. Möglicherweise war das alles so geplant, denn immerhin ging es in dem Buch ja auch darum, dass Quentins Bild von Margo viel zu überzogen war und es nach und nach immer mehr zu bröckeln begann... aber da er sie dann am Ende ja doch geküsst hat und immer noch liebte, kam das nicht so gut rüber.

Und die anderen Charaktere konnten mich auch nicht begeistern. Ben fand ich einen Idioten und ich konnte total verstehen, warum Quentin oft sauer auf ihn war. Radar war schon netter, aber irgendwie... so passiv. Keine Ahnung. Am sympathischsten fand ich seine letzten Worte zu Margo. Lacey hingegen fand ich noch mit am besten, ihre Bitte, auch nach der ganzen Sache um Margo noch mit Quentin befreundet zu sein fand ich sehr herzerwärmen und süß. Der Rest war dann eher nur unwichtiger Nebencharakter a-f... wobei ich weder die Spiegelmanns noch die Jacobsens leiden konnte und eigentlich mal wieder fast jeder Erwachsene in diesem Buch keine große Hilfe war.
Wieso passiert das eigentlich in Jugendbüchern so oft, dass alle Erwachsenen unnütz sind und nie helfen, wenn sie es sollten? Hm...

Ja... ich denke, das ist jetzt erstmal grob meine Meinung. Mir hat das Buch gefallen, aber es hatte einen faden Beigeschmack, der mit der Zeit stärker wurde und am Ende in einem "Das ist jetzt echt das Ende?" kulminiert ist. Es regt mich nicht wirklich auf, dass wir ein offenes Ende haben, was Margo angeht... aber ich hätte gerne gewusst, was aus dem Rest geworden ist. Haben die Freundschaften gehalten, oder sind diese Leute wirklich nur, wie Quentin spekuliert hatte, wegen Margo zusammen gekommen? Wie haben Quentins Eltern darauf reagiert, dass er doch nicht der perfekte Sohn ist? Konnte Myrna Mountweazel vielleicht doch Laserstrahlen aus ihren Augen schießen? All solche Fragen. Aber die bleiben wohl ewig offen.

Ich stimme dir leider fast überall zu. Margo war mir anfangs noch sympathisch, weil sie so etwas von Alaska an sich hatte, eine junge Frau, die ein bisschen zu müde vom Leben schien, die schon viel mehr gesehen hatte, als man in ihrem Alter gesehen haben sollte, und die nun Dinge tat, die man nicht unbedingt tun sollte.

Margo wirkt mir wie jemand, der sich als älter ansieht als sie wirklich ist. Sie empfindet alles in Orlando als langweilig und stumpf und ich kann sie da auch teilweise verstehen... andererseits ist es doch kein Leben, mit ein paar hundert Dollar und einem Auto durch die Gegend zu fahren und immer nur zu reisen, zu bleiben, bis der Aufbruch wieder etwas bedeutet und dann wieder zu verschwinden. Das ist kein Leben, das ist eine ewige Flucht. Und ich fürchte, sie hat es auch ein bisschen eingesehen, in der Zeit, in der sie in Algoe war, aber da war es schon zu spät und sie konnte nicht mehr zurück. Das hat sie ja selbst gesagt. Sie bereut es, aber es ist einfach schon zu viel Zeit vergangen. Und ich hoffe, dass sie irgendwann erwachsen wird und einsieht, dass das Leben aus Papier bestehen kann, aber die Menschen dafür nicht weniger wichtig sind, so wie es Quentin gelungen ist. Papierstädte und Papierhäuser, aber mit echten Menschen und echten Gefühlen.

Mir kam Quentin an keiner Stelle des Buchs depressiv vor. Wieso dir? Er war desillusioniert, darauf kann ich mich einigen, aber mehr auch nicht. Und ich kann es ihm nicht verübeln, ich hätte wahrscheinlich genau so gedacht. Irgendwelche idiotischen Mitschüler, die sich jahrelang nicht um einen geschert haben, aber einem dann im betrunkenen Zustand sagen, wie gern sie dich haben? Heuchlerei. Papier. Die letzten Wochen der Schulzeit mit Parties und Saufen verbringen, einfach weil es so Sitte ist? Heuchlerei. Papier.

Und trotz allem hatte Quentin noch Spaß. Es hat ihm ja gefallen, nach Margo zu suchen und zu planen und mehr über sie herauszufinden. Es hat ihm dann auch gefallen, den Roadtrip mit den Anderen zu machen. Und er hat mehr über sich selbst herausgefunden, was er ja selbst sagt, als er für möglich gehalten hätte. Er hat neue Freunde gefunden. Er hätte mit seinen alten Freunden bei der Zeugnisvergabe Unsinn angestellt. Das sind nicht die Zeichen eines depressiven Jungen, das sind die Zeichen eines Jungen, der keinen Bock auf Heuchlerei hat, aber mit den Leuten, die ihm was bedeuten, trotzdem verbunden ist

Zitat von Inu

Das hier kann ich gar nicht verstehen. Wie oben geschrieben mochte ich Ben gar nicht und das fing schon mit seinem ewigen "honeybunny" (im Deutschen scheinbar "Schnuckelpuppen") an und wurde im Laufe des Buchs nicht besser. Er war egoistisch, sexistisch und nur darauf aus, irgendeine heiße Mitschülerin für den Abschlussball zu haben. Und zu allem Überfluss war er kein guter Freund. Er mag recht damit haben, dass die letzten Wochen der Schulzeit wichtig sind, aber sie mit saufen, mit Idioten abhängen und seinen besten Freund zu ignorieren zu verbringen ist dann auch nicht richtig.

Also das Schnuckelpuppe und "honeybunny" hab ich sehr lustig gefunden, hat mich manchmal köstlich amüsiert. Abgesehen davon wirkte das auf mich mehr als Show als sonst was, ein bisschen überspielen von Unsicherheiten und Peinlichkeiten die er so erlebt hat. XD Er wirkte auf mich jetzt nicht als könnte man das Gerede all zu ernst nehmen. Und das fand ich hat auch die Beziehung mit Lacey ganz gut bewiesen, weil man schon merkt - finde ich zumindest - dass ihm die Sache sehr ernst war und nicht bloß eine schnelle Nummer um die Schnuckelpuppe ins Bett zu kriegen. Die beiden mochten sich wirklich und so hab ich ihn auch von Anfang an eingeschätzt. Viel gelaber, nichts dahinter und wenn er Eine hat, dankbar und treu wie ein Hündchen. Zum guter Freund ... naja ... ich konnte ihn da schon verstehen. Ersten, war er - wenn auch nicht gleich - trotzdem immer da und zweitens, ich hätte das Ganze auch nicht all zu ernst genommen. Ich kann verstehen wenn er nach einer Sauferei mit ordentlichem Kater ausschlafen will, und grade am Schulschluss keinen Bock hat Margo hinterherzujagen nur weil Prinzesschen verstecken spielen will. Das Mädl ist kein Kind mehr, muss wissen was sie tut, wurde nicht enführt, ist einfach abgehauen, meldet sich nicht, lässt alle im Unklaren (was ich sehr egoistisch finde), und Q rennt ihr hinterher als gäbs nichts anderes auf der Welt und als wär ihr Verhalten völlig okay, hauptsache die arme Kleine kommt nur ja schnell wieder heim. Und wenn Q, nach ner durchgesoffenen Nacht, dann am nächsten Tag gleich wieder mit irgend einer verrückten Margo Spur kommt, ja sei mir nicht bös, ich würd mir auch ganz Freundschaftlich denken: "Du kannst mich grad mal mit der egoistischen Kuh!" Q hat mich da teilweise beim lesen schon sehr damit genervt, gar nicht auszudenken wie es da Ben gehen musste. Fazit: Ich finde nicht das er ein schlechter Freund ist, ihn hat das ganze Thater und Margo halt genervt und er wollte den Schulschluss genießen, was ich ihm mehr als nur nachempfinden kann.

Zitat von Inu

Mir kam Quentin an keiner Stelle des Buchs depressiv vor. Wieso dir? Er war desillusioniert, darauf kann ich mich einigen, aber mehr auch nicht. Und ich kann es ihm nicht verübeln, ich hätte wahrscheinlich genau so gedacht. Irgendwelche idiotischen Mitschüler, die sich jahrelang nicht um einen geschert haben, aber einem dann im betrunkenen Zustand sagen, wie gern sie dich haben? Heuchlerei. Papier. Die letzten Wochen der Schulzeit mit Parties und Saufen verbringen, einfach weil es so Sitte ist? Heuchlerei. Papier.Und trotz allem hatte Quentin noch Spaß. Es hat ihm ja gefallen, nach Margo zu suchen und zu planen und mehr über sie herauszufinden. Es hat ihm dann auch gefallen, den Roadtrip mit den Anderen zu machen. Und er hat mehr über sich selbst herausgefunden, was er ja selbst sagt, als er für möglich gehalten hätte. Er hat neue Freunde gefunden. Er hätte mit seinen alten Freunden bei der Zeugnisvergabe Unsinn angestellt. Das sind nicht die Zeichen eines depressiven Jungen, das sind die Zeichen eines Jungen, der keinen Bock auf Heuchlerei hat, aber mit den Leuten, die ihm was bedeuten, trotzdem verbunden ist

Du fragst Sachen, so genau kann ich das jetzt auch nicht mehr sagen, ist ja fast schon einen Monat her Depressiv oder vielleicht resigniert, fand ich ihn deshalb, weil in Teil 2 so gar nichts weiter gegangen ist, und meistens jede Spur - wenns denn eine war - im Sand verlief oder gar nicht gefunden wurde. Das hat - finde ich zumindest - bei ihm schon auf die Stimmung geschlagen. Und es gab für ihn auch nix anderes mehr, sein ganze Universum bestand nur noch aus Margo und auch für ihn war es oft schwer sich in dem Sinne für andere aufzuraffen und mal rauszukommen aus seiner venarrtheit und seinem Margo Trott. Auch als er Ben abholt, dreht sich bald wieder alles um Margo. Abgesehen davon, er kapselt sich ab, liegt Nachts allein in irgend einem Schuppen wärend die anderen den Abschluss genießen. Ich finde nicht dass Party und Brauch nur Heuchelei und Papier sind. Wie du oben schon so schön geschrieben hast, die Menschen und die Gefühle sind echt. Auch Q hat Freunde in der Schule, Freunde von denen er sich bald auch vielleicht verabschieden muss, weil die Wege in andere Richtungen gehen und mit denen er vieles Teilt. Also warum nicht mit ihnen nochmal feiern bevor alles vorbei ist? Ich finde auch nicht dass das Heuchlerisch ist, natürlich sind da vielleicht auch einige, die man nicht so mag, aber in erster Linie geht man doch mit Freunden auf die Party zu denen man echte Gefühle hat, und wo es keine Heuchelei ist. Man muss ja deshalb nicht gleich alle Idioten lieben die dort sind. Aber Q war an dieser Stelle alles ziemlich egal, und so hat es für mich gewirkt als würde er sich abkapseln, in seine einsame kleine Margo Welt, etwas resigniert weil es bis Dato noch nicht viel neues gab und nicht wissend ob der entscheidende Durchbruch überhaupt gelingt.

Das stimmt wohl, dass er später mehr Vernunft zeigt, als er dann mit Lacey zusammen ist. Aber selbst da hat er noch über seine Eier geredet und allgemein dumme Witze gemacht. Ich schätze einfach mal, dass wir beide da unterschiedliche Auffassungen haben. Ich fand ihn eher nervig als lustig.

Ganz anscheinend haben wir auch unterschiedliche Auffassungen von Freunden. Klar, Margo ist kein Kind mehr, aber es ist immer noch eine Freundin von Quentin, die er seit 16 Jahren kennt und in die er verliebt ist. Und sie ist einfach so verschwunden, hinterlässt Hinweise, die darauf deuten, dass sie sich etwas antut und natürlich ist Quentin dann verwirrt und möchte sie finden. Klar, er hat sich da sehr drin verrannt, aber man hilft seinen Freunden doch trotzdem, wenn sie so etwas Wichtiges stattfindet, statt saufen zu gehen oder bei einer Bandprobe dabei zu sein. Zumindest sehe ich das so.

Ich stimme dir zu, dass es schon sehr bedenklich ist, wenn er da in diesem einsamen Schuppen eine Nacht verbringt. Aber was wäre die Alternative gewesen? Alleine zuhause sitzen und jammern, dass er nicht mehr für Margo getan hätte bzw. dass er nicht zum Ball gegangen ist, oder alleine zum Ball gehen, was er das ganze Buch über konsequent nicht wollte und was komplett gegen seinen Charakter gewesen wäre? Eigentlich war das das Einzige, was er tun konnte, um sich selbst treu zu bleiben: Versuchen, die Spur nach Margo zu verfolgen, statt sich dem hinzugeben, was alle Anderen tun. Und was hätte er auch auf der Party groß tun sollen? Ein Tanzball, bei dem man alleine nicht tanzen kann, wo die beiden besten Freunde nur Augen für ihre Freundinnen haben und alle sich betrinken, während man selbst nüchtern bleibt, weil man Alkohol nicht mag und fahren muss? Das klingt doch wirklich einfach nur erbärmlich. Da kann man auch gleich neben Ratten schlafen

Was anders war als im Buch:
-Der Teil mit Seaworld wurde weggelassen, der eine Typ rasiert sich die zweite Augenbraue nicht ab, Margo versteckt keinen Fisch in Laceys Auto sondern wickelt es stattdessen nur ein.
-Vom Mittelteil des Buchs wurden ziemlich viele Dinge weggelassen. Z.b. dass Q schon alle möglichen ähnlichen Gebäude wie diesen Schuppen in der Gegend abklappert usw. kam darin nicht vor auch seine Bessenheit von der Sache merkt man nicht so extrem wie im Buch.
-Sie finden die Lösung auch schneller als im Buch.
-Lacey kommt mit Ben erst am Ende bei der Autofahrt zusammen bzw. fragt ihn ob er mit ihr auf den Ball gehen will, zuvor hält sie nicht allzu viel von ihm.
-Radar betreibt keine Internetseite, seine Freundin ist bei der Autofahrt ebenfalls mit dabei.
-Einige streitereien zwischen Ben und Q wurden ausgelassen.
-Auf der Reise zu Margo schwänzen sie nur die Schule, sie sind pünktlich zum Abschlussball und zur Zeugnisvergabe wieder da.
-Das T-shirt mussten sie im Film wechseln weil Ben seinen Urin im Auto verspritzt hat. LoL
-Margo ist in der "falschen Stadt" nicht anzustreffen, Q trifft sie später zufällig am Busbahnhof.
-Sie kommt wie im Buch nicht mit zurück, man erfährt jedoch dass sie auch weiterhin angeblich sehr viele tolle Geschichten erlebt hat.

-Schade fand ich dass einiges weggelassen wurde was ich im Buch doch ganz toll fand, aber im Film hat man eben nicht immer die möglichkeit alles so punktgenau umzusetzten.
-Absolut genial fand ich als Ben im Schuppen das Pkmn Opening angestimmt hat und die Jungs das ganze Intro gesungen haben. Anschließend meint er zu Lacey - die ihnen heimlich gefolgt ist - er steht auf Pikachu woraufhin sie meint sie ist mehr ein Glurak Fan.

Ein Zitat das mir im Film gut gefallen hat war: "Welch ein Irrsinn zu glauben ein Mensch sei mehr als ein Mensch!"

Alles in allem, ist der Film zwar nicht das Buch und hat viele Möglichkeiten nicht die ein Buch hat, trotzdem fand ich das Ganze sehr gut umgesetzt, und auch das Ende gefiel mir im groben und ganzen sehr gut da es etwas positiver wirkte als im Buch. Kann daher sagen dass mir der Film eigentlich sehr gut gefallen hat.

Einige Änderungen fand ich im Film hinnehmbar, andere fand ich wirklich schade. Zum Beispiel fand ich es okay, dass man die Streiche am Anfang etwas gekürzt hat und Seaworld weggelassen hat und so, da muss man eben damit leben, dass ein Film nicht alles übernehmen kann, wenn er nicht gleich 3 Stunden lang werden soll.

Schade fand ich aber, dass man so viel an den Beziehungen der Charaktere geändert hat. Die Freundschaft zwischen den Jungs wirkte viel harmonischer als im Buch, wo es ja oft zu Streitereien kam. Außerdem wurde sehr viel mehr Wert auf Bens und Radars Beziehungen gelegt, man hat ja Radars Freundin sogar zu einem Hauptcharakter gemacht und sie mit auf den Roadtrip geschickt, wo sie im Buch glaube ich nur einmal etwas gesagt hat und sonst immer nur namentlich erwähnt wurde, aber nicht vorkam. Und Lacey wurde auch ein wenig grober dargestellt, dadurch, dass Angela auf der Fahrt dabei war, konnte sie nicht so sehr punkten wie im Buch, wo sie als einziges Mädchen neben den Jungs doch arg herausgestochen ist.

Was mich am meisten geärgert hat war aber das Ende. Ich fand es im Buch gerade gut, dass alle noch mal Margo gesehen haben und ihr die Meinung gesagt haben. Auch Q hat dort ja eingesehen, dass er eine falsche Vorstellung von Margo hatte und dass er sie zwar liebt, aber nicht so leben kann wie sie. Und im Film? Da streitet Q sich mit seinen Freunden, bleibt alleine im Nirgendwo zurück und als er dann Margo trifft, chillen die einfach ein bisschen und Q lernt nichts, Margo ist immer noch ein Engel in Menschengestalt und all die Fehler, die im Buch an dieser Stelle offenbart wurden (zum Beispiel, dass sie die ganze Sache auf ihrer komischen Geschichte aufgebaut hat, worüber wir uns alle so aufgeregt haben) wurden weggelassen. Hmpf.

Toll fand ich aber auch die Stelle mit dem Pokemon-Intro und auch, dass man da wirklich das deutsche Intro genommen hat, statt einfach das englische Lied zu übersetzen. Da haben die Synchronleute aufgepasst und erkannt, worum es geht! Und auch toll, dass Lacey dann sagt, dass sie ein Glurak-Fan ist

Ebenso toll fand ich den Gastauftritt von Ansel Elgort. Und so komplett gegen seinen eigentlichen Typ der schmierige, tattoowierte Kassierer, das war einfach nur klasse :whapp (23):