Beiträge von AngelInHell

    Julie betrachtete die vielen Menschen, die an ihr vorbeiliefen. Keiner von ihnen sah sie an, sie waren alle nur mit sich selbst beschäftigt. Vielen von ihnen musste sie ausweichen, um nicht über den Haufen gerannt zu werden. An einer kleinen Seitenstraße schaffte sie es aus der Menschenmasse rauszukommen, lehnte sich an eine kalte Hauswand und atmete erstmal tief durch. So viele Menschen waren selbst für sie etwas viel, vor allem, da sie überhaupt nicht wusste wo sie hinging. Im Grunde wollte sie nur geradewegs zur Burg, sie begutachten und mit den Infos, die Rowan ihr gegeben hatte, einen Plan ausarbeiten. //eigendlich kein großes Problem// dachte sich Julie //ich muss nur erstmal den weg zur Burg finden, hier gibt es so viele Straßen... vielleicht sollte ich jemanden nach dem Weg fragen, aber das wäre wohl etwas offensichtlich// sie überlegte noch ein Weilchen hin und her und schaute unschlüssig in die Menschenmenge.
    Irgendwann kam sie zu dem Entschluss niemanden zu fragen. Sie wollte einfach so unauffällig wie möglich an ihr Ziel gelangen. Also stieß sie sich mit dem Bein von der Mauer ab und nahm eine dunkle Gasse, die Parallel zur Hauptstraße verlief. Dort gab es alle möglichen zwielichtigen Händler, die ihr von lebenden Hühnern über angebliche magische Steine alles bis hin zu Menschenhaar anboten. Julie hielt ihren Blick gesenkt und schüttelte immer nur höflich den Kopf, wann ein Angebot kam. Als sie durch eine kleinen Seitenstraßen wieder freien Blick auf die Hauptstraße hatte, sah sie, dass sie an einem großen Platz angekommen war. Dort ging sie geradewegs hin und setzte sich auf den Rand eines Großen Springbrunnen. Von dort sah sie die Umrisse der großen Burg. Sie war beeindruckend. Und das musste wohl auch Julies Gesichtsausdruck gesagt haben, denn eine alte Dame, die nicht weit von ihr saß, sagte ihr mit einem sanften Lächeln: "ist das nicht wunderschön? so friedlich es doch von Weitem aussieht... ich lebe ja schon seit über 30 Jahren hier, wissen sie?" Julie lächelte höflich, hörte der Dame aber nur mit einem Ohr zu, während sie ihre halbe Lebensgeschichte erzählte. Erst, als sie einen Dienstboteneingang erwähnte, durch den sie früher immer ihren Mann besucht hatte, der als Koch in der Burg tätig war, wurde Julie hellhörig. Sie wollte gerade nachhacken, aber das war garnicht nötig, die Frau erzählte auch so alles in jeder Einzelheit. Während sie immer weiter redete, schmiedete Julie schon einen Plan für ihre Mission.