Bist du ein großer Animefan?
Kannst du von Anime einfach nicht genug bekommen?
Würdest du dich gerne dafür einsetzen, dass die deutsche Animeszene bestehen bleibt und weiter wächst?
Dann bist du hier richtig!
Wir stellen dir hier unsere Initiative "Anime TV Society - Eine Initiative für ein gutes Animeprogramm im deutschen Free-TV" vor!
Was ist der Zweck unserer Initiative?
Anime sind aus Deutschland und dem gesamten, deutschsprachigen Raum heute nicht mehr wegzudenken:
Es gibt Veranstaltungen und Conventions, viele Animefans eifern ihren Idolen nach und schlüpfen als Cosplayer in die Rolle ihrer Lieblingsanimecharaktere, es gibt DVD's und vereinzelt auch schon Blurays zu erwerben, der Kontakt zwischen Animefan und Publisher verbessert sich stetig und immer mehr Animefans werden im Internet aktiv und veröffentlichen dort ihre Fanarts, Fanfictions, AMV's oder Fansubs.
Seinen Anfang nahm diese Entwicklung aber in einem kleinen und, auf den ersten Blick, recht unscheinbaren, grauen Kasten mit sich bewegenden Bildern:
Schon 1971 wurde mit "Speed Racer" die erste Animeserie im deutschen Fernsehen auf ARD ausgestrahlt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Speed_Racer
Damals noch kein bisschen an Anime gewöhnt, wurde die Animeserie von besorgten Eltern, Pädagogen und den Medien schnell zerrissen und u.a. als das „pure Vergnügen einer rohen Totschlägergesinnung“ bezeichnet.
Die Proteste waren so stark, dass ARD sich entschloss "Speed Racer" wieder abzusetzen.
Dem Einzug von Animeserien ins deutsche Fernsehen konnte das jedoch nicht verhindern:
Nur drei Jahre später fanden die nächsten Animeserien ihren Weg dorthin und bis 1978 nahm das ZDF viele, auch heute noch populäre, Animeserien in sein Programm auf, u.a. "Wickie und die starken Männer", "Kimba, der weiße Löwe" und "Heidi", die heute als ewige Klassiker gelten.
1989 wurde auf Tele 5 das erste, umfangreiche Animeprogramm ins Leben gerufen. Animeserienklassiker wie "Saber Rider und die Starsheriffs", "Mila Superstar" und "Die Königin der tausend Jahre" wurden dort gezeigt und führten zur Gründung von ersten Animefanclubs in Deutschland.
Nur die wenigsten konnten damals etwas mit dem Begriff "Anime" anfangen und für die meisten waren es schlicht "Zeichentrickserien".
Das sollte sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre ändern:
1995 wurde "Sailor Moon" im ZDF ausgestrahlt. In den ersten Jahren noch unbeachtet, wurde "Sailor Moon" zum Kultfaktor und löste einen riesigen Animeboom aus, als es ab 1997 auf RTL2 ausgestrahlt wurde.
Ein breites Bewußtsein dafür, was ein Anime ist, entstand. Noch heute gilt "Sailor Moon" bei vielen, deutschen Animefans als die Animeserie mit der alles begann.
Durch Animeserien wie "Dragonball" wurde dieser Trend fortgeführt und er dauert noch bis heute an.
Aber es gab für deutsche Animefans nicht nur sonnige Zeiten:
2002, etwas mehr als 30 Jahre nach der ersten, im deutschen Fernsehen ausgestrahlten Animeserie und nur 5 Jahre nachdem "Sailor Moon" den großen, deutschen Animeboom ausgelöst hat, bekam das deutsche Animeprogramm erste Risse.
RTL2, welches zu dieser Zeit die meisten Animeserien im Programm hatte und der deutsche Hauptsender für Animeausstrahlungen war, begann, kurz nach dem Amoklauf in Erfurt, jenseits aller deutschen Jugendschutzvorschriften seine Animeserien zu zensieren und übertrieben stark zu schneiden.
Das erregte den Unmut der deutschen Animefans und sollte weitreichende Folgen haben:
RTL2 nahm weitere, neue Animeserien ins Programm, u.a. "Detektiv Conan", aufgrund der starken Zensur ließen die Quoten aber spürbar nach.
Statt sich diese Animeserien stark zensiert auf RTL2 anzusehen, wechselten sehr viele deutsche Animefans ins Internet um sie sich dort im Originalton mit Untertiteln und vor allem unzensiert anzusehen.
Auch auf das Animeangebot anderer deutscher Free-TV Sender hatte das Auswirkungen.
Während noch einige Jahre lang weiterhin neue Animeserien den Weg in ihr Programm fanden, wie "Card Captor Sakura" (2003; Pro Sieben) oder "Noir" (2004; VIVA), gewöhnten sich die deutschen Animefans schnell an das Anime schauen im Internet, während sie dort die RTL2 Anime verfolgten.
Immer mehr Animeserien sahen sie dort an und grenzten sich immer mehr vom deutschen Animeprogramm ab.
Das Internet wurde schnell zu dem neuen Medium für die deutschen Animefans. Auch die Animeeinschaltquoten anderer Sender sanken dadurch und mehr und mehr deutsche Free-TV Sender sahen Anime nicht mehr als lohnenswert an und nahmen sie aus dem Programm.
Anfang 2011 fand dieser Rückgang seinen Höhepunkt:
Tele 5, einer der letzten deutschen Free-TV Sender mit einem, wenn auch sehr reduzierten, Animeprogramm, welcher maßgeblich zur Entwicklung des deutschen Animeprogramms beigetragen hatte, brach mit seiner Tradition und beschloss keine Animeserien mehr auszustrahlen.
Kurz danach folgte RTL2 einem ähnlichen Muster. Es behielt zwar sein, ebenfalls sehr reduziertes und immer noch stark zensiertes, Animeprogramm, aber reduzierte die Anzahl der Ausstrahlungstage auf einen und zeigte nur noch am frühen Sonntag Morgen Animeserien.
Diese Entwicklung schlug noch höhere Wellen:
Während sich die deutschen Animefans immer mehr an die Verlockungen des Internets, Anime so oft sie wollten, unzensiert und gratis ansehen zu können, gewöhnten, stieg die Anzahl der Raubkopien nach und nach massiv an und im selben Verhältnis gingen die Anime DVD Verkäufe immer schneller zurück.
Viele Anime DVD Publisher mussten in den Jahren darauf ihren Hut nehmen oder sich auf andere Veröffentlichungen konzentrieren, um nicht pleite zu gehen, und das Angebot an deutschen Anime DVD's war plötzlich stark gesunken.
Erst durch die Gründung der Anime Copyright Allianz (ACA) zeigte sich ein Hoffnungsschimmer für den deutschen Anime DVD Markt, dennoch fehlte ihm die werbewirksame Unterstützung eines umfangreichen Animeangebots im deutschen Free-TV.
Die deutsche Animeszene sah sich Anfang 2011 am Ende, im Juni des selben Jahres gab es jedoch wieder Hoffnung:
VIVA kündigte überraschend an wieder Animeserien in sein Programm zu nehmen und fuhr mit "Tsubasa Chronicle" und den ungeschnittenen, und zum Teil sogar völlig unzensierten, Ausstrahlungen von "Naruto", "One Piece" und "Detektiv Conan" sehr gute Einschaltquoten ein.
Anfang Juli 2012 kündigte Super RTL an, nach dem Ende seiner 14-teiligen Animefilmreihe, die sogar einige deutsche Free-TV Premieren bzw. deutsche Erstausstrahlungen beinhaltete, die Animeserie "Guardian of the Spirit" in sein Programm zu nehmen und immer sonntags mit jeweils vier Folgen zu zeigen.
VIVA versprach sich Anime voll und ganz zu widmen und sein Animeangebot noch weiter auszubauen und gründete für die notwendige Zusammenarbeit mit den deutschen Animefans sogar eine eigene Anime Online Plattform für Anregungen und Programmvorschläge:
http://anime.viva.tv/viva