Trinity Blood

Trinity Blood



24 Episoden bester Vampirunterhaltung - Endlich feiert Trinity Blood sein Blu-ray-Debut in Deutschland!

500 Jahre sind seit dem letzten Weltkrieg vergangen und die Erde ist in zwei Lager gespalten. Vampire stehen der Menschheit gegenüber und ein erneuter Krieg steht kurz bevor. Der Vatikan bildet mit seiner Armee das letzte Bollwerk gegen diese übermächtige Bedrohung und seine größte Geheimwaffe ist Abel Nightroad, ein Vampir, der sich von Vampiren ernährt.



Sobald man in der großen Welt des Animes das Wort Vampir liest, steigen die Erwartungen vor allem mit Blick in Richtung gigantischen Highlights wie beispielsweise Hellsing ins Unermessliche. Und tatsächlich braucht sich Trinity Blood zunächst auch nicht hinter dem starken Genre-Kollegen zu verstecken: denn mit fetzigen Duellen, einer spannenden Rahmenhandlung sowie ebenso sympathischen wie auch coolen Pro- und Antagonisten findet man ausreichend Stärken für ein unterhaltsames Animeerlebnis.

Je weiter man in die Geschichte rund um den Vatikan und dessen Geheimwaffe Abel Nightroad hineinschreitet, desto mehr Problemstellen machen sich allerdings auch bemerkbar. Trinity Blood scheint sich nämlich nicht wirklich entscheiden zu können, welche Plotpunkte nun wichtiger sind. Und schmeißt einfach alle auf einmal in den großen Topf, wodurch sich ziemlich schnell ein verwirrendes, kaum nachverfolgbares Netz an Handlungslinien bildet.

Fans wissen: dies ist dem Ursprung als Light Novel zu verdanken. Immerhin lässt sich die komplexe Handlung hier spielend leicht auf mehreren Seiten erklären, was Lesern den problemlosen Aufbau des nötigen Hintergrundwissens ermöglicht. In einem auf 24 Episoden angelegten Anime funktioniert dieses Vorgehen natürlich nicht. Und das wird vor allem im ersten Drittel von Trinity Blood immer wieder anschaulich verdeutlicht.

Schlecht ist die Story dadurch jedoch noch lange nicht. Sie birgt für ein Einsteiger einfach nur eine größere Hürde, der man sich tapfer entgegenstellen muss. Wer sich nämlich vor Einlegen der ersten Disc im Internet ein wenig einliest und auf das tiefgründige Vampir-Universum einlässt, der kann direkt einsteigen und sich ebenso wie Fans über eine gehörige Portion Animeunterhaltung freuen. Mit einem interessanten Szenario, etlichen Ebenen und spannenden Situationen lässt Trinity Blood definitiv niemanden kalt, darf auf die ultimative Anime-Vampir-Kombination steht.



Bild

Bereits beim damaligen DVD-Release haben wir die Animationen aus dem Hause Gonzo gebliebt. Dieser Umstand ist nicht nur den schick gezeichneten Charakteren sowie den imposant in Szene gesetzten Kämpfen, sondern auch dem insgesamt sehr simpel gehaltenen Gesamtbild zu verdanken. Anstatt euch nämlich mit unzähligen Details oder Effekten zu bewerfen, hält sich Trinity Blood angenehm zurück, erschafft aber dennoch eine packende und stellenweise sogar einzigartige Atmosphäre. So darf man sich beispielsweise gleich zu Beginn der ersten Episode über ein Highlight der ganz besonderen Art freuen.

Und obwohl all diese Stärken weiterhin an Bord sind, wurden wir beim ersten Einlegen der Blu-ray-Variante zunächst ein wenig enttäuscht. Ob nun ein schwächelnder Kontrast, teils unschöne Artefaktbildung oder unscharfe Konturen, die Liste an deutlich sichtbaren Schwächen ist nicht gerade kurz. Gravierende Totalausfälle braucht man zwar nicht zu befürchten, dennoch sollte man beim Wechsel zur High Definition-Variante keinen vollends abgerundeten Techniktraum erwarten.

Hat man die Erwartungen jedoch gesenkt, erwartet vor allem Fans ein schickes Trinity Blood 2.0, das sich trotz aller Schwächen sehen lassen kann. Die Bildschärfe wurde erhöht, die Farben sind stärker, dunkle Szenen insgesamt deutlich aufgewertet. Angesichts des nicht vollends genutzten Potenzials bleibt zwar dennoch ein fader Beigeschmack, den man mit ein wenig Eingewöhnungszeit jedoch leicht herunterschlucken kann.



Sound

Ohne die düstere Atmosphäre wäre Trinity Blood nur halb so fesselnd. Kein Wunder also, dass wir ganz besonders auf den soundtechnischen Aspekt der Blu-ray gespannt waren, der für den Aufbau einer passenden Kulisse unverzichtbar ist. Und während sich beim Bild leichte Anflüge von Enttäuschung in den Gesamteindruck hineinmischten, sind wir hier fast durchweg begeistert.

Ein sagenhaftes Meisterwerk darf man natürlich nicht erwarten. Trinity Blood liefert grundsolide ab und sorgt mit passenden Sprechern in der deutschen sowie japanischen Variante für spannende Dialoge, die zu keinem Zeitpunkt lächerlich oder gar unglaubwürdig wirken. Besonders beeindruckend wird das Ganze jedoch erst, wenn sich Szenen im Vatikan abspielen oder neben Worten auch geladene Waffen eine Rolle spielen. In diesen Momenten drehen nämlich auch die hinteren Lautsprecher des Heimkinosystems ordentlich auf und verleihen mit wuchtigem Bass oder lautstarkem Hall ordentlich Nachdruck.

Meckern auf hohem Niveau müssen wir aber leider auch hier. Denn nicht immer sind die direktionalen Effekte wirklich gelungen, wodurch vor allem die deutsche Fassung stellenweise ein wenig schwach daherkommt. Schwer ins Gewicht fallen tut diese Problematik zwar nicht, wer zuvor zum Genießen der brachialen Kämpfe die Anlage jedoch ordentlich aufgedreht hat, wird direkt mit den schwächeren Abschnitten konfrontiert.



Extras

Booklet
Sticker
Opening und Ending ohne Text


Bei der Gesamtauflage einer Serie freut man sich natürlich auch über einige wissenswerte Zusatzextras. Diese werden Fans bei Trinity Blood nicht finden - schade, aber noch lange kein Genickbruch. Immerhin wird man mit einem schicken Booklet und Stickern entschädigt. Sicherlich ersetzt das keinen Blick hinter die Produktion des Animes, gibt Fans jedoch einen kleinen Mehrwert. Und das ist immer noch besser als gar kein Inhalt.



Fazit

Der vollends perfekte High Definition-Sprung ist Trinity Blood aufgrund zahlreicher Bildprobleme leider nicht gelungen. Einen enttäuschenden Totalausfall brauchen Fans deswegen allerdings nicht zu befürchten!

Mitsamt einer spannenden Handlung, coolen Charakteren sowie einer kräftigen Soundkulisse kommen nämlich vor allem Vampir-Anhänger vollends auf ihre Kosten und werden im Laufe der insgesamt 24 Episoden jederzeit bestens unterhalten. Neulinge sollten aufgrund der eher mäßig präsentierten Hintergrundgeschichte zusätzliche Internetrecherche einplanen, sollten aber dennoch spätestens jetzt in den Genuss dieses gelungenen Animes kommen!

Doch lohnt sich der Neukauf für DVD-Besitzer? Aufgrund der eher soliden HD-Aufwertung nicht wirklich. Beinharte Hardcore-Fans sollten aber dennoch einen Blick riskieren und mit einer Neuanschaffung liebäugeln. Viel besser wird Trinity Blood nämlich definitiv nicht mehr aussehen!

Name: Trinity Blood [Blu-ray]
Verleih: Nipponart
Bild: 16:9, 1080p
Ton: DTS-HD MA 5.1
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: ca. 600 Minuten
Freigegeben ab: 16 Jahren

Für alle in diesem Test verwendeten Bilder gilt:
© 2005 Trinity Blood Partners

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