009 Re: Cyborg

009 Re: Cyborg


Handlung


Alles begann 1964, als neun ganz normale Menschen aus verschiedenen Teilen der Erde von der Black Ghost Organisation entführt und in Cyborgs mit erstaunlichen Kräften verwandelt wurden - um sie als Waffen einzusetzen. Aber die Cyborgs rebellierten und wendeten sich gegen ihre Erzeuger, um im Namen der Gerechtigkeit den Weltfrieden wiederherzustellen.


Doch im Jahr 2013 wird die Welt erneut von einer unbekannten Macht bedroht: Eine Serie terroristischer Bombenanschläge auf Hochhäuser verschiedener Weltmetropolen versetzt die Menschheit in Angst und Schrecken. Und so finden sich die Cyborgs auf drängen ihres einstigen Mentors Professor Gilmore wieder zusammen, um gegen die unbekannte Bedrohung zu kämpfen. Wird es dem Heldenteam um den jungen Japaner Joe Shimamura alias "009" gelingen, das weltweite Morden zu beenden?



Ob der japanische Manga-Zeichner Shotaro Ishinomori 1964 wohl ahnte, welche Popularität sein neustes Werk 009 Cyborg erlangen würde? Wohl eher nicht! Denn noch bis heute erfreut sich die Geschichte rund um neun zu Cyborgs verwandelten Menschen einer hohen Beliebtheit, weshalb die Veröffentlichung neuer Filme niemanden überraschen dürfte. Und so halten wir nun 009 Re: Cyborg in unseren Händen.


Und tatsächlich konnten wir zu Beginn der Handlung abermals erkennen, wieso sich die Reihe noch heute einer so großen Fangemeinde erfreuen kann. Mit einer beeindruckenden Einleitungssequenz sowie einer Reihe interessanter Charaktere versprechen wir uns recht schnell ein durchgehend unterhaltsames Anime-Erlebnis. Leider erwartet uns ab der zweiten Hälfte das genaue Gegenteil - und das ist primär zwei Schwächen zu verdanken.


Schwäche Nummer 1: Die mit 103 Minuten recht kurz bemessene Laufzeit. Hierdurch werden viele wichtige Hintergrundinformationen zu Beginn lieblos runtergeleiert oder nur mit wenigen Nebensätzen behandelt, vollkommene Neulinge sind somit völlig überfordert.


Schwäche Nummer 2: Ab der Halbzeit verliert sich die Handlung in einem vollkommen unstrukturierten und überladenen Haufen, der Fans sowie Neulinge verwirrt und zudem in einem hanebüchenen Ende mündet. Zudem bleiben etliche Fragen einfach unbeantwortet, wobei wir uns an dieser Stelle sicher sind, dass sogar die Drehbuchautoren keine wirklichen Antworten parat hatten. Und diese Schwäche allein reicht schon, um den anfangs positiven Ersteindruck gnadenlos gegen die Wand zu fahren.



Bild


Mittlerweile dürften treue Leser wissen, dass wir keine großen Fans computeranimierter Animezeichnung sind. Denn obwohl diese im Laufe der Jahre wirklich sichtbare Entwicklungsschritte gemacht haben und vor allem bei namhaften Produktionen beeindruckende Bilder auf den Bildschirm zaubern, fühlt sich das Ganze oftmals einfach falsch an. 009 Re: Cyborg schafft es jedoch, dass uns der Cel-Shading-Look gefällt - und wir uns sogar über eben diesen freuen!


Primär ist dieser Umstand dem gekonnten Einsatz der Stärken dieser Technik zu verdanken. Vor allem bei rasanten Actionszenen wirken die Animationen nämlich deutlich flüssiger und dynamischer, wodurch das Gesamtbild einfach echter wirkt. In Verbindung mit filmreifen Kamerafahrten sowie einer Reihe liebevoll integrierter Details darf man sich also auf einen optischen Leckerbissen freuen, der nur selten von kleineren Unschönheiten gestört wird.



Sound


Fans deutscher Synchronisationen können direkt beruhigt ausatmen: Denn bei der Auswahl der deutschen Sprecher wurden definitiv keinerlei Kosten und Mühen gescheut. Mit namhaften Darstellern wie Konrad Bösherz, Esra Vural, Matti Klemm oder Katrin Zimmermann erreicht die eingedeutsche Fassung sogar beinahe das unfassbar hohe Niveau des japanischen Originals, weshalb man mit beiden Optionen gut bedient ist.


Auch bei der musikalischen Untermalung ist mit der Verpflichtung des japanischen Komponisten Kenji Kawai Qualität garantiert. Dieser konnte sich mit seinen zahlreichen Arbeiten - darunter der erste Death Note-Film oder Ghost in the Shell - einen Namen machen und macht diesem auch bei 009 Re: Cyborg alle Ehre. Die sinnigen Melodien passen sich jeder Situation gekonnt an und werden dank einer gelungenen Abmischung hervorragend mit den wuchtigen Soundeffekten verboden, weswegen man sich zu keinem Zeitpunkt für einer gnadenlosen Kollision zu fürchten braucht. Heimkino-Besitzer dürfen jetzt strahlen!



Extras


Nach kleineren Enttäuschungen aus der Berserk-Reihe hatten wir bei 009 Re: Cyborg etwas mehr Hoffnung - und sind abermals auf die Nase gefallen. Ausschweifende Featurettes, Hintergrundinfos oder sonstige Leckerbissen bekommen Fans nämlich nicht geboten. Schade! Kleiner Lichtblick: Käufer der Erstauflage dürfen sich über ein schickes Booklet freuen, das zwar definitiv keinen Ehrenplatz in der hauseigenen Sammlung erhalten wird, sich den Titel einer netten Dreingabe aber dennoch redlich verdienen kann. Eine vollkommene Enttäuschung braucht man also zum Glück nicht zu erwarten.


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Fazit


Die richtigen Zutaten für ein unvergessliches Action-Erlebnis hat 009 Re: Cyborg mit coolen Charakteren, fetter Action, einer anschaulichen Optik sowie einem packenden Soundtrack eigentlich. Die ab dem Mittelteil verwirrende Handlung kristalliert sich jedoch schnell als unüberwindbares Hindernis heraus, das eben diese Stärken gnadenlos abschwächt und zum Ende nahezu enttäuscht.


Fans imposant inszenierter Animes greifen gerne zu, senken zuvor jedoch ihre Ansprüche in Richtung Handlung. Wer allerdings eben diese für einen gelungenen Animeabend voraussetzt, der wird mit 009 Re: Cyborg wohl leider nicht glücklich werden.


Name: 009 Re: Cyborg [Blu-Ray]

Studio/Verleih: Universum ANIME

Bild: 1,85:1 (1080p/24)

Ton: DTS-HD 5.1

Sprachen: Deutsch, Japanisch

Untertitel: Deutsch

Laufzeit: ca. 103 Minuten

Freigegeben ab: 12 Jahren

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