Prison School Vol.1

Prison School Vol.1



1000 Mädchen und du bist der einzige Junge. Würdest du da für einen erotischen Flirt nicht sogar Knast riskieren?

Die Hachimitsu-Oberschule ist wie der feuchte Traum vieler junger Männer: Mädchen in kurzen Röcken, so weit das Auge reicht. Für Kiyoshi und seine Freunde wird dieser Traum zur Wirklichkeit, als sie als erste Jungs an dieser vormals exklusiven Mädchenschule zugelassen werden. Durch das vorherrschende Überangebot an weiblichen Reizen, ist es natürlich kein Wunder, dass sich die jungen Männer ihren Lüsten hingeben wollen. Allerdings haben sie die Rechnung ohne den Geheimen Schülerrat gemacht, der die Triebtäter kurzerhand hinter Schloss und Riegel sperrt.



Wenn wir Prison School mit einem Wort beschreiben müssten, dann wäre es abgedreht. Oder pervers. Oder auch überdreht. Dass als das nicht unbedingt etwas Schlimmes bedeuten muss, konnten wir nach den ersten drei Folgen von Prison School sehr deutlich erkennen.

Die Grundhandlung rund um fünf (dem weiblichen Körper überhaupt nicht abgeneigter) Jungs an der mit 1000 Mädchen eigentlich als pure Mädchen-Institution gebrandmarkte Hachimitsu Akademie wird eigentlich nur von zwei Grundpfeilern gehalten. Derbem Humor und perversen Einstellungen und/oder Situationen. Und obwohl hier für facettenreiche Charaktere, komplexe Geschichten oder gar richtige Spannung eher wenig Platz ist, könnten diese zwei Pfeiler nicht besser platziert sein.

Grenzen überschreitet Prison School dabei liebend gerne. Nackte Tatsachen, blutige Hiebe, ja sogar Bestrafungen rund um das Thema Urin (!). Wer hier zimperlich ist und bereits bei ein wenig nackter Haut vollkommen errötet wegschaltet, der hat hier schlechte Karten. Und da der Anime ganz genau weiß, dass er eben auch nichts anderes sein möchte, funktioert das hervorragend.

Sollte man allerdings eine Menge Anspruch oder Charaktertiefe erwarten, wird man ein wenig enttäuscht. Vielmehr bekommt man eine derbe Aneinanderreihung krasser Ereignisse serviert, die mit viel Humor und eben einer Menge Erotik gespickt sind.

Aber seien wir mal ehrlich: Bei all den ernsten Animes in letzter Zeit freut man sich eben auch mal über den derben Anime zum Abschalten. Und dafür ist Prison School einfach perfekt!



Bild

Bereits vor dem ersten Einlegen der Disc hofften wir, dass uns Prison School in puncto Bild mit zwei wichtigen Stärken direkt gefallen würde. Zum einen zeichnet sich für den Anime Studio J.C. Staff verantwortlich, das bereits mit Ikki Tousen: Battle Vixens oder Dai Shogun - Der große Wandel eindrucksvoll aufzeigen konnte, wie man schlagkräftige Argumente inmitten hektischer Szenen attraktiv präsentiert. Zum anderen feierte der Anime erst letztes Jahr seine Erstveröffentlichung, ist also somit noch nicht mal ein Jahr alt.

Und wir nicht enttäuscht! Denn mitsamt schicker Animationen und kräftiger Farben sowie dem vollständigen Fehlen nervtötender Fehler wie beispielsweise Banding oder Artefaktbildung macht das Ganze vor allem auf dem großen Bildschirm eine unheimlich gute Figur. Und leistet sich sogar bei rasant in Szene gesetzten Momenten nur gelegentlich kleine Ausrutscher.

Optisch die Muskeln spielen lässt Prison School dann aber vor allem bei der Darstellung (teils unglaublich übertriebener) weiblicher Körper. Proportionen scheinen hier keine Rolle zu spielen, je größer desto besser scheint hier das Motto zu sein. In Verbindung mit etlichen humoristischen Entgleisungen - beispielsweise vollkommen abstrakten Gesichtszügen der schmutzigen Hauptakteure - ergibt sich ein fantastisches Mega-Humor-Paket, das sich der Handlung optisch einmalig anpasst. Und somit vollkommen zufrieden stellt.



Sound

Wir begrüßen den Einsatz eher weniger bekannter Sprecher für die deutsche Synchronisation eines Animes. Klar, bei gigantischen AAA-Titeln fordert die Fanschar natürlich bekannte Stimmen, um ein gewisses Qualitätsgefühl zu bekommen. Doch bei kleineren Titeln finden wir es klasse, wenn auch mal die unbekannteren, aber eben nicht minder starken Sprecher eine Chance bekommen.

Und so hören wir bei Prison School nicht David Nathan oder Tommy Morgenstern, sondern Amir Yarahi und Ilena Gwisdalla. Und tatsächlich liefern alle eine wirklich gute Leistung ab und verleihen vor allen den abgedrehten Momenten zusätzliche Würze. Zwar mussten wir uns zunächst an die Stimmen der fünf männlichen Hauptakteure gewöhnen, fanden diese aber bereits bei Episode 2 wirklich gelungen. Und konnten nur gelegentlich etwas unglücklich synchronisierte Dialogzeilen ausmachen.

Derweil liefert die japanische Fassung durchgehend starke Sprecher, die mit ihren vielschichtigen Stimmen vor allem den abgedrehten Witz fantastisch transportieren können. Leider muss man sich im Gegenzug mit einem hörbar schwächeren Dolby Digital 2.0-Format zufrieden geben. Kein Beinbruch, aber vor allem in actionlastigeren Szenen vor allem für Besitzer einer Heimkinoanlage ein klein wenig enttäuschend.



Extras

Sammelschuber
Booklet
Poster
Sticker


Nipponart gibt nicht auf. Obwohl wir nämlich bereits oftmals jegliches Fehlen des Bonusmaterials ankreiden mussten, wurden wir zumindest durch nette Dreingaben und schicke Designs beschwichtigt. Wir zum Beispiel jetzt bei Prison School.

Mit einem Poster, einem Sticker sowie einem farbenfrohen Booklet mit allen Infos zu den Charakteren bietet Nipponart direkt beim Öffnen der Hülle nämlich schicke Goodies für die heimische Sammlerecke. Interviews, Featurettes und Co. sind uns zwar prinzipiell lieber, so konnten wir aber immerhin unsere kahlen Wände mit einem erotischen Poster schmücken.

Hardcore-Sammler freuen sich derweil über den wie immer stabilen und schick aufgemachten Sammelschuber, der sich bereits jetzt schon auf die weiteren Volumes freut. Und in der Sammlung definitiv eine gute Figur macht.



Fazit

Wenig Tiefgang, viel Humor, jede Menge Erotik! Prison School weiß ganz genau, welches Zielpublikum erreicht werden soll. Und spielt die zahlreichen Reize somit gezielt aus. Die Folge: Jede Menge Lacher, nackte Tatsachen und eher weniger komplexer Tiefgang. Auf den man bei solch einer verrückten Handlung aber auch gut verzichten kann.

Jedem wird das natürlich sicherlich nicht schmecken. Wer allerdings einfach mal wieder die Lachmuskeln aktivieren möchte und auch gegen nackte Haut nichts auszusetzen hat, der sollte unbedingt einen Blick auf die erste Volume von Prison School werfen. Und sich am nächsten Tag auf einen gehörigen Bauchmuskelkater einstellen.

Name: Prison School Vol.1 [Blu-ray]
Verleih: Nipponart
Bild: 16:9 (1080p)
Ton: DTS-HD MA 5.1, Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Freigegeben ab: 16 Jahren

Mehr Infos findet ihr hier!

Für alle Bilder in unserem Test gilt:
© Akira Hiramoto, KODANSHA/Prison School Partners

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