schattenglut

  • so, dann stell ich auch mal was rein ...
    das ist, bzw wird die geschichte von zwei freundin und mir .... wir haben gerade angefangen zu schreiben.... ich hoffe, es wird dem einen oder anderen gefallen.
    bin für alle kritik offen :D


    aber jetzt erstmal viel spaß beim lesen^^



    I.


    Weite Felder - grüne Wiesen - Vögel, die den Aufgang der Sonne besingen.
    Schön wäre es. Leider ist meine Welt komplett anders. Diese Welt erstrahlt keinesfalls in frohen Farben. Meine alte Heimat scheint sich in meiner Abwesenheit nicht sonderlich verändert zu haben. Schlummernd ist sie verborgen in einem Nebel aus Angst, Gewalt und Verschmutzung. Keine Ausnahme in der heutigen Zeit.
    Wie viele Jahre mag es her sein, das ich diese kleine Stadt verlassen habe? Vielleicht 10 Jahre, vielleicht mehr? Schwer zu sagen. Ich weiß es nicht, aber ich bereue meine Entscheidung keinesfalls. Wäre ich nicht gegangen, wäre ich nicht das, was ich heute bin - ein Kopfgeldjäger im 21. Jahrhundert. Andererseits, was hätte ich schon zu verlieren gehabt, wäre ich geblieben? Nichts. Niemand hat mich vermisst, niemand hat auf mich gewartet. So aber habe ich die Chance auf einen neuen Anfang bekommen! Und sie genutzt. Aber zurück zur eigentlichen Geschichte!
    Hier steh ich nun, verborgen am Rande eines kleinen Wäldchens. Wartend. Aufs Äußerste angespannt. Wie ein Tiger liege ich auf der Lauer und warte nur auf den richtigen Moment. Die Worte meines Meisters schwirren mir wieder durch den Kopf: "Tarnung ist alles, Junge! Du musst dich anpassen, mit der Umgebung verschmelzen." Diese Lehre hatte ich in der Tat umgesetzt: dunkle Hose, abgetragene Schuhe und ein graues T-Shirt - wirklich auffällig unauffällig. Als ich aus der Ferne die Geräusche eines LKWs wahrnehme, erhebe ich mich langsam, klopfe den Dreck von meiner Hose und stelle mich auf die Straße.
    Wie nicht anders zu erwarten hält der Laster vor mir. Er hat auch keine andere Wahl, wenn er mich nicht die Unterseite seines Autos sehen lassen will.
    Misstrauisch steckt er den Kopf aus dem Fenster. "He! Du da! Bist du eingeschlafen? Steh nicht auf der Straße rum! Es gibt auch noch Leute, die Ihre Ware pünktlich abgeben müssen!" Na super! Fett, stinkend und eine große Klappe, hätte meine Wahl besser ausfallen können? "Können sie mich zur nächsten Stadt mitnehmen? Ich wollte eine Abkürzung durch den Wald nehmen. Dabei ist mein Auto leider stecken geblieben." Wissend und mitfühlend wurde ich noch einmal mit Blicken gemustert, bevor er mich dann ins Auto winkt. "Alles klar, bin übrigens der Frank." er streckte mir seine Hand hin. Meinen Widerwillen und Ekel ließ ich mir nicht anmerken, sondern setzte eine freundliche Miene auf, als ich seine schweißnasse Pranke ergriff und sie schüttelte. "Danke fürs mitnehmen. Ich heiße Ben." Damit war unser Gespräch beendet. Und meine Augen vielen langsam zu.

  • Mir gefällt deine Gechichte sehr gut :)
    Du hast ein Talent mit Worten zu jonglieren und Metaphern zielgerichtet einzusetzen
    Oh man ich klinge wie meine eigene Deutschlehrerin :D
    Nun ja ich will auf jeden Fall wissen wie die Geschichte weiter geht :)

  • danke danke ... wir haben noch ein kapi auf lager .... aber weiter sind wir noch nicht gekommen ... ist dieses mal aus einer anderen sicht einer person




    II.


    Ich hasse diese Spielchen wirklich. Wie gern würde ich diesem schmierigen Idioten die Tür vor seinen so offensichtlich leeren Kopf stoßen. Doch in diesen Zeiten muss Vorsicht gewahrt werden. Eigentlich sollte ich nicht wissen, dass dort seit 10 Minuten ein eingebildeter Schwächling vor meiner Bürotür steht und scheinbar schwer atmend lauscht, wie ich meine Arbeitszeit verbringe. Ich kann seinen Schweiß riechen. Geschärfte Sinne gehören zu den vielen Fähigkeiten, die man sich mit der Zeit in meiner eigentlichen Berufung aneignet. Das hier ist nur ein Job. Eine Möglichkeit, an nützliche Informationen zu gelangen und Kontakte zu knüpfen. Trotzdem hasse ich es. Eigentlich ein Wunder, dass ein Mensch wie ich solche Emotionen empfindet: doch jede neue Schreckensmeldung, von der ich zu berichten habe, versetzt mir einen Stich. Noch immer denke ich zurück an bessere Zeiten, doch so schnell werden diese nicht zurückkehren. Hass, Angst und Trostlosigkeit regieren diese neue Welt. Das einzige, was zählt, ist Überleben. Deshalb hacke ich weiterhin auf die Tastatur meines Rechners ein, den dritten Bericht eines Mordes seit der Mittagspause, und werfe nur ab und zu Blicke zu dieser Tür. Als es klopft und sie sich öffnet, bevor ich jemanden hereinbitten kann, fällt mir ein weiterer Grund ein, warum ich diesen Kerl lieber vor meiner Tür habe: Ich möchte nicht, dass er in meinem Büro steht und seine dreckigen Augen bei meinem Anblick auf die doppelte Größe anwachsen und beinahe aus ihren Höhlen fallen. „Wie weit bist du mit deinen Meldungen, Kathy?“, fragt er mich mit einem ekelhaft breitem Grinsen. Ich kann sein Mittagessen deutlich ausmachen – ihm hängen Reste von Spinat und Huhn in den Zahnlücken. Ein Würgen unterdrückend lächle ich zurück: „Beinahe fertig, Boss. Das ist der letzte.“ „Du hast Glück, Kathy, das war es für heute. Die Mörder scheinen uns unser Wochenende zu gönnen.“, er wiehert über seinen eigenen geschmacklosen Witz, „Du hast wieder gute Arbeit geleistet und hast dir eine Pause und etwas Ablenkung verdient. Wie wäre es, wenn wir zwei gemütlich etwas trinken gehen?“ Krampfhaft versuche ich, das Lächeln auf meinen Lippen zu halten, als ich diesem Widerling antworte: „Nein danke, Walter. Ich bin für heute schon verplant.“ In einer schnellen Bewegung greife ich meine Jacke, betätige den Ausschalter meines Rechners und schiebe mich am nach Schweiß stinkenden Chef vorbei. Natürlich kann ich nicht ernsthaft geglaubt haben, dass der Fahrstuhl die Gnade haben würde, sich in meiner Etage zu befinden und mir eine Fahrt mit diesem Ekelpaket zu ersparen. Doch auch in diesen Zeiten stirbt die Hoffnung nun mal zuletzt. Aber schlussendlich versäumt sie es nie, auch zu krepieren. Der Fahrstuhl ist im Erdgeschoss. Bis er angekommen ist, steht Walter natürlich neben mir und versucht, mich zu einem Date zu überreden. Mit unbestimmten Aussagen winde ich mich heraus und versuche in dem engen Fahrstuhl so viel Abstand wie möglich zwischen ihn und mich zu bringen. Vor Allem versuche ich, ihm nicht meine spitz gefeilten Fingernägel in diverse Bereiche seines Körpers zu rammen, besonders nicht in die, die besonders schmerzhaft oder tödlich wären. Meine Finger zucken schon etwas mehr, als gut sein kann, als das Vibrieren meines Handys mich ablenkt. Scheinbar hat doch noch irgendjemand Erbarmen mit mir. Mein Abend verspricht sich genau nach meinem Geschmack zu entwickeln. Das Display meines Handys verrät mir, dass ein neuer Auftrag mich erwartet. Das erlösende Pling des Fahrstuhls, als er das Erdgeschoss erreicht, versetzt mich nahezu in einen euphorischen Zustand. Nachdem ich mich mit Mühe von dem Milchgesicht verabschiedet habe ohne ihm wenigstens einen Fußtritt zu versetzen – oh, wie gern hätte ich das getan, steige ich in den leicht zerbeulten BMW, der mich vor dem Eingang der Zeitungsredaktion erwartet. „Hey, Daniel. Und? Wen töten wir heute?“ Breit grinst mich mein einziger Freund an: „Wie immer, Kathleen. Einen weiteren Drecksack. Spielt es da überhaupt eine Rolle, wen genau es trifft?“