Japanisch Kurs - Lektionen

  • In diesem Thema werde ich die einzelnen Lektionen posten.
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    Lektion 1 - Grundlagen der japanischen Schrift:
    Ursprung, Geschichte, Aufbau und Verwendung der Schriftzeichen


    Ursprung und Geschichte der japanischen Schrift:


    Ca. 400 wurden die chinesischen Schriftzeichen über Korea nach Japan importiert, die
    Vorgänger der heutigen Kanji.
    Sie wurden, unabhängig von ihrer Bedeutung, nur nach ihrer (chinesischen) Lesung, für die japanischen Silben genommen, welchen sie am ähnlichsten klangen. So hatte man für alle japanischen Laute ein entsprechendes Schriftzeichen.
    Da es aber äußerst umständlich war für jede Silbe eines dieser komplexen Schriftzeichen zu zeichnen wurden stattdessen nur Teile aus diesen entnommen um sie als Silbenzeichen zu verwenden, welche im Laufe der Zeit auch immer weiter vereinfacht wurden.
    So entstanden nach und nach die Silbenzeichen, welche heute als Katakana und Hiragana verwendet wurden. Beide Alphabete bestehen heute aus je 46 Zeichen.
    Die Hiragana wurden damals hauptsächlich von, meist chinesisch unkundigen, Frauen verwendet und weiter entwickelt. Was wohl der Hauptgrund ist, weshalb diese so geschwungen sind.
    Die Katakana entstanden kurze Zeit später. Sie wurden von Studenten Klassischer und Religiöser Werke als phonetische Kurz- und Schnellschrift entwickelt, Bsp. für Anmerkungen zur um Bedeutung und Aussprache schwieriger chinesischer Schriftzeichen.


    Hier ein Bildliches Beispiel für den Ursprung der Katakana Silben ya und ri:
    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/japanisch/grafiken/kanji_kana.png]


    Die Verwendung Heute:


    Kanji werden hauptsächlich für Substantive und Verb- sowie Adjektivstämme genutzt.
    Katakana für Fremdwörter, ausländische Namen oder auch Wörter verwendet, welche besonders hervorgehoben werden sollen. Aber auch öfter als Ersatz für Kanji, welche nicht zu den 1945 JMyM-Kanji (mehr dazu später) gehören.
    Hiragana werden bei allen grammatikalischen Endungen und Wendungen sowie allen sonstigen Wörtern verwendet.



    Der Aufbau der Schriftzeichen:


    Während die Kana-Silben aus 1-5 Strichen bestehen können komplexe Kanji über 30 Striche beinhalten. Diese sind aber bei weitem nicht so chaotisch wie es einem am Anfang erscheinen mag.
    Kanjis bestehen meist aus mehreren kleineren Zeichen, den so genannten Radikalen, von welchen es etwa 250 gibt.


    Als Beispiel habe ich das Kanji für Wochentag genommen:
    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/japanisch/grafiken/kanji_aufbau.png]
    Das Zeichen rechts unten ist wohl ein altes Zeichen für Vogel, genaueres weiß ich allerdings nicht.

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  • Lektion 2 – Die Silbenalphabete:
    Hiragana- und Katakana-Alphabete, Transkriptionsysteme



    Kana-Alphabete:


    Wie in Lektion 1 schon erwähnt gibt es im japanischen 2 Silbenalphabete, die Hiragana und die Katakana, mit je 46 Zeichen (+ 2 veralteten Zeichen). Die Silben bestehen aus Konsonant + Vokal, Bsp.: k + a, t + a, k + o
    Ausnahmen bilden die ersten 5 Silben, welche nur für die 5 Vokale stehen, und die Sondersilbe „n“.


    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/jap…grafiken/hiragana(s)k.jpg]
    Hochauflösende Version (202 kb)


    Die Silbenalphabet wird üblicherweise in einer Tabelle dargestellt, welche nach Vokalen (in der Reihenfolge: A I U E O) und Konsonanten (in der Reihenfolge: K S T N H M Z R W) angeordnet ist.
    Zusätzlich gibt es noch 2 diakritische Zeichen*, mit deren Hilfe die Konsonanten G, Z, D, B und P hinzukommen. Die dakuten, zwei kleine Strich rechts oben, welche K->G, S->Z, T->D und H->B umwandeln, sowie dem handakuten, ein kleiner Kreis rechts oben, welcher H->P macht.


    Hier am Beispiel des Hiragana „ha“:
    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/japanisch/grafiken/dakuten.jpg]


    Desweiteren kann man noch an allen Silben der i-Spalte ein kleines „ya“, „yu“ und „yo“ anfügen, wodurch das i zu einem j (bzw. y) wird.


    Auch gibt es noch ein kleines „tsu“, mit dessen Hilfe der nachfolgende Konsonant in einen Doppelkonsonant verwandelt wird. Mehr dazu bei den Transkriptionssystemen.


    Die Silbe „n“ ist keine eigenständige Silbe, sondern schließt immer eine andere Silbe ab. Daher steht ein „n“ niemals am Wortanfang, oder alleine (in einem Wort). Hierbei bitte nicht die Silbe „n“ mit den Silben „na“, „ni“ usw. verwechseln.
    Die Silbe „wo“ wird nur noch als grammatikalisches Partikel verwendet, und dabei auch eher o gesprochen.


    Da die Katakana vornehmlich für ausländische Namen und Fremdwörter verwendet werden, gibt es hier zusätzliche Zeichenkombinationen, für Laute die im japanischen nicht vorkommen.


    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/jap…/grafiken/katakana-1k.jpg]
    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/jap…/grafiken/katakana-2k.jpg]
    Als hochauflösende Versionen:
    Tabelle 1 (185 kb) Tabelle 2 (112 kb)


    Das „wi“ und „we“ sind jeweils in Rot geschrieben, da diese beiden Zeichen veraltet sind, und heute nicht mehr im normalen Schriftgebrauch benutzt werden. Allerdings denke ich, dass jeder wissen sollte das es sie gibt, und sie auch mal gesehen haben sollte. Die Katakana „wi“ und „we“ sind zudem auch Bestandteile einiger der gebräuchlicheren Kanji (insbesondere das wi).


    *diakritische Zeichen: kleine Zusätze mit denen Aussprache oder Betonung eines Schriftzeichens verändert wird, Bsp.: die deutschen Umlautstriche.



    Trankriptionssysteme:


    Transkritpionssysteme bestimmen, wie wir Schriftzeichen aus einem Schriftsystem in einem anderem geschrieben werden. Also mit welchen unserer Buchstaben wir ein japanisches Silbenzeichen schreiben.


    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/jap…rafiken/transkription.png]
    Für Japanisch – Römische Buchstaben gibt es drei gängige Transkriptionssysteme.


    Zum einen das Hepburn-shiki, welches vornehmlich von Nicht-Japanern verwendet wird, und zum anderen das Nippon-shiki und Kunrei-shiki (eine leicht modifizierte Nippon-shiki Variante), welches von den meisten Japanern verwendet wird.


    Während Hepburn so entwickelt wurde, das die Transkription die (ENGLISCHE!) Aussprache widerspiegelt, sind die anderen beiden (insbesondere das Nippon) wesentlich mehr an die Form der Kanatabellen angepasst.


    Bsp.: D-Spalte:
    Hepburn-shiki: da ji zu de do
    Kunrei-shiki: da zi zu de do
    Nippon-shiki da di du de do


    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/jap…afiken/Hiragana(T)-1k.jpg]
    In den Klammern die Transkiption nach Hepburn.
    Die Transkiption unterscheidet sich bei den blau markierten Silbenzeichen
    Hochauflösende Version (209 kb)


    Und die Transkriptionen dieser Silbenzeichen nach Nippon und Kunrei:
    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/jap…afiken/Hiragana(T)-2k.jpg]
    Hochauflösende Version (100 kb)


    Weitere Schreibregeln (meines wissens nach bei allen Transkriptionsystemen gleich):


    Lange Vokale werden mit einem Zirkumflex geschrieben.
    a+a -> â
    i+i -> î
    u+u -> û
    e+e, e+i -> ê
    o+o, o+u -> ô


    Das Silbenabschluss „n“ wird immer „n“ geschrieben. (Es gibt noch eine modifizierte Hepburn Variante, bei welcher das n zum m wird, wenn dies auch in der tatsächlichen Aussprache so ist, Bsp.: Senpai -> Sempai.)


    Wenn ein n vor einer n- oder y-Silbe kommt, werden diese durch ein Apostroph getrennt-
    Bsp.: [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/japanisch/grafiken/kinzoubi.png]


    Bei einem kleinen „tsu“ (welches den folgenden Konsonanten zu einem Doppelkonsonanten macht) wird der folgende Konsonant verdoppelt. (Ach wie schön kann Logik sein ^^)
    Bsp.: [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/japanisch/grafiken/gakkou.png]

  • Lektion 3 – Japanisch schreiben in Windows (XP) – Einführung
    Installieren der Japanischen Schrift, Schreiben mit Hilfe des IME



    Japanisch in Windows XP installieren:


    In Windows XP wird Japanisch nicht standardmäßig angeboten, man muss es erst von der Windows CD installieren, und danach in die Eingabegebietsschemaliste mit aufnehmen.
    Vista: Soweit ich gehört habe sind in Vista die asiatischen Sprachen standardmäßig installiert, alles weitere läuft wahrscheinlich ähnlich wie in XP.


    Um die japanische Sprache zu installieren:
    Startmenü -> Einstellungen -> Systemsteuerung -> Regions- und Sprachoptionen -> Sprachen


    und ihr gelangt in dieses Menü:
    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/japanisch/grafiken/win_jap_1.jpg]
    Bei Markierung 1 ein Häkchen setzen und auf „Übernehmen“ klicken. Jetzt müsst ihr die Windows XP CD einlegen. Ob es auch mit einer Recovery-CD funktioniert weiß ich nicht.
    Danach PC neu starten, und wieder in dieses Menü gehen.
    Nun auf „Details“ bei Markierung 2 klicken,


    und ihr kommt in dieses Menü:
    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/japanisch/grafiken/win_jap_2.jpg]
    Unter den installierten Diensten wird bei euch wahrscheinlich nur Deutsch sein. Hier auf „Hinzufügen“ klicken.
    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/japanisch/grafiken/win_jap_3.jpg]
    In beiden Feldern Japanisch auswählen und mit „OK“ bestätigen.
    Die beiden vorherigen Menüs ebenfalls mit „OK“ bestätigen.


    Nun müsste in der Taskleiste, rechts unten ein blaues DE Symbol auftauchen. Darauf einen Linksklick mit der Maus.
    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/japanisch/grafiken/win_jap_4.jpg]
    Und Japanisch auswählen.


    Nun sollten 3 zusätzliche Symbole neben dem blauen JP auftauchen.
    Nur das ganz Rechte ist für uns von Bedeutung.



    Das Windows IME:


    Erstmal eine Erklärung dazu was das IME eigentlich ist. IME steht für „Input Methode Editor“ und hilft uns dabei Kana und Kanji auf dem PC zu schreiben. Das IME wandelt die Eingaben in die entsprechenden japanischen Zeichen um.
    Bsp.: k + a wird zum Kana „ka“.
    Ausserdem hilft es uns dabei, die so entstanden Kana direkt in die entsprechenden Kanjis umzuwandeln.


    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/japanisch/grafiken/win_jap_5.jpg]
    Hier könnt ihr den Haupteingabemodus bestimmen.
    (Bei euch wird dies wahrscheinlich in Englisch oder gar Deutsch stehen, insofern ihr nicht noch andere Dinge bei den Regions- und Sprachoptionen umgestellt habt, wie ich.)
    a – (vollbreite) Hiragana
    b – (vollbreite) Katakana
    c – vollbreite römische Buchstaben (also unsere)
    d – halbbreite Katakana (werdet ihr wahrscheinlich nie brauchen)
    e – halbbreite römische Buchstaben (werdet ihr bei einer westlichen Tastatur auch nie brauchen)
    f – direkte Eingabe, IME deaktiviert


    vollbreit = so breit wie hoch = standard
    halbbreit = halb so breit wie hoch = veraltetes System, aus der Zeit in der Computer noch keine 2 byte Zeichen konnten, und in der man daher meist nur in (halbbreiten) Katakana schreiben konnte.


    Zwischen f und dem zuletzt gewählten anderen Modus kann man auch bequem per Tastenkombination alt + ^ wechseln. So muss man nicht ständig mit der Maus rumfuchteln, wenn man mal einen gemischten Text schreibt. SEHR PRAKTISCH!


    Die Eingabe wird direkt in die passenden Kana umgewandelt. (je nach Einstellung Hiragana oder Katakana). Um die Kana in die entsprechenden Kanji umzuwandeln müsst ihr die Lehrtaste betätigen. Da es im Japanischen sehr viele Homophone gibt (verschiedene Wörter, welche die gleiche Aussprache haben), gibt es meist mehrere Kanji zur Auswahl. Mit den Pfeiltasten (hoch und runter) kann die Liste aktiviert werden. Zu einigen Kanjis gibt es auch noch eine Art Wörterbucheintrag, die einem helfen kann das richtige zu finden. Allerdings sind diese in Japanisch.
    Auch für Satzzeichen gibt es meist mehrere Versionen, zwischen welchen man so blättern kann.
    Hier ein Beispiel für „au“:
    [Blockierte Grafik: http://www.akures-lair.net/japanisch/grafiken/win_jap_6.jpg]


    Noch ein paar Tipps:
    Mit dem Nippon-shiki kann man am schnellsten Japanisch im IME schreiben, und bei einigen Silbenzeichen (da ihr alle in Lektion 2 gut aufgepasst habt ;-), könnt ihr euch vielleicht schon denken welche) ist das Nippon-shiki ohnehin die erste Wahl.
    Um die kleinen Varianten der Vokale und Silben der y-Reihe, sowie das kleine „tsu“ schreiben zu können, einfach ein x davor setzen. Also xa für ein kleines „a“ usw...


    Am besten ihr spielt selbst ein wenig damit herum, um euch mit dem IME vertraut zu machen.
    Im IME sind noch ein paar weitere nützliche Funktionen versteckt, aber dazu später mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von Akures ()