Fairy Tail Episode 068 - A Guild for the Sake of a Single Person

Ich habe gelacht. Ich habe geweint. Und ich habe in jeder Sekunde voll und ganz mit allen Charakteren, die in dieser Episode eine wichtige Rolle spielten, mitgefiebert. „A Guild for the Sake of a Single Person“ war ganz großes Kino. Oder, wie man so schön sagt: Gänsehautfeeling pur.

Aber beginnen wir mit dem *trommelwirbel* Anfang. Die Episode hat in etwa dort angesetzt, wo „I'm with you“ endete, nur mit dem wichtigen Unterschied, dass Jellal bereits Handschellen trägt. Wie nicht anders zu erwarten, haben Natsu und die anderen noch kampffähigen Mitglieder der Allianz versucht, ihn um jeden Preis zu befreien. Durch diese Szenen muss ich sofort meine Meinung bezüglich der neuen „Spezialeinheit“ des Council revidieren: Anscheinend sind die Kerle doch nicht so profimäßig, wie ich zuerst dachte. Eine handvoll Leute hält sie mit bloßen Kampfsport-Skills in Schach. Dafür, dass die Allianz keine Magie verwendet hat, fallen mir zwei Gründe ein: Entweder, weil ihre Kräfte den absoluten Nullpunkt erreicht haben, oder, weil sie es nicht übertreiben wollten, damit sie nicht eine wirklich ernste Strafe bekommen. Ich persönlich finde Fall 1 wahrscheinlicher, da sie ja anscheinend alles für Jellal tun wollten – Doch Jura beispielweise hatte ganz klar noch Magie übrig, es spricht also auch etwas für Variante 2.

Den Schlussstrich hat natürlich Erza gezogen, die der Hauptgrund für die Befreiungsaktion war. Dass sie allen befohlen hat, aufzuhören, war die meiner Meinung nach wahrscheinlichste Möglichkeit, für das was sie tut, und auch die, die besser zu Mashima passt. Alternativ hätte es mich auch nur mittelmäßig stark überrascht, wenn sie plötzlich zu einer Genkidama (Modewort für völlig übermächtige Angriffe, wenn ein Charakter ausrastet) greift. Ihrem Ausdruck nach wäre auch diese Variante möglich gewesen. Und noch dazu nicht völlig unwahrscheinlich.

So hat sie es jedoch geschafft, schlimme Auswirkungen für alle Beteiligten zu vermeiden, und selbst der Boss der neuen Eliteeinheit schien sichtlich überrascht – wohl auch deswegen, weil man Erza ansehen konnte, wie schwer ihr diese Worte fallen. Danach kam die Szene, vor der ich mich schon lange gefürchtet habe – Die Abschiedszene zwischen Jellal und Erza. FT-typisch war sie mal wieder unendlich traurig und kaum eine Serie geht mir so an die Nieren wie FT. Ich fand es einfach nur unglaublich, wie sich Jellal im letzten Moment umgedreht und nur einen einzigen Satz gesagt hat, der eine unendlich große Bedeutung hat. Dieser freundliche Satz und sein lieber Gesichtausdruck werden die letzte Erinnerung an ihn sein, die unserer Erza bleibt. Und zugleich ist es eine Art ewiger Liebesbeweis von Jellal gegenüber Erza, da er sie niemals vergessen wird. Diese Tatsache schmälert meine Trauer über Jellals Verhaftung auch ein wenig, schließlich könnte er nun in Frieden sterben. Er schien gegen Ende mit sich selbst im Reinen zu sein, dadurch, dass er damals Wendy und nun auch der Allianz geholfen hat. Und auch der Gedanke an Erza wird ihn sicherlich für immer mit der von ihm erwähnten Wärme erfüllen.

Super umgesetzt war die anschließende Trauerszene von Erza. Weil sie so traurig war, konnte sie den Kopf nicht heben und auch nicht den wunderschönen Himmel sehen, der dieselbe Farbe hat, wie ihr Haar – die Farbe, die wohl sowohl in ihrer Erinnerung an Jellal als auch vice versa eine wichtige Rolle spielt. In diese Szene könnte man sicherlich wunderbar reininterpretieren – Doch ich will ja keine Doktorarbeit verfassen (Vorsicht, Flachwitz^^), weshalb ich dies lasse. Ebenfalls gut fand ich die Tatsache, dass diese Szene aus Lucys Perspektive geschildert wurde. Schließlich mag Natsu der stärkste Kämpfer sein, aber Lucy ist und bleibt die wahre Protagonistin.

Im Anschluss folgte die obligatorische Partyszene, die natürlich zu eigentlich jedem Anime gehört. Man sah zum ersten mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder die komplette Poser-Truppe vereint, die einen netten Tanz aufgeführt hat. Dass es in der Folge noch eine kleine Überraschung mit Caitshelter gibt habe ich zwar geahnt, in der Szene hätte ich mir jedoch noch ein wenig mehr Partyfeeling gewünscht. Doch die böse Überraschung folgte ja sofort.

Raboul muss ein „echt voll konkret krass übermächtiger“ Magier gewesen sein, schließlich hat er unglaublich viele, unglaublich realitätsnahe Illusionen erschaffen, und das alles nur für ein einziges Mädchen, was zugleich von einem tollen Charakter zeugt. Wirklich Leid getan hat mir jedoch seine Vorgeschichte, Nirvana muss echt die Hölle gewesen sein. Und auch Wendy hat mir Leid getan, schließlich sind auf einmal (fast) alle Personen verschwunden, die sie, abgesehen von der Allianz, kannte. Allerdings tat sie mir nicht einmal annähernd so Leid wie Erza - Denn Wendy hat nun ja richtige Freunde.
Vor dem Hintergrund der Illusionen kam mir jedoch eine ganz andere Frage in den Sinn: War der Plan, Caitshelter zu vernichten, denn nicht ein einziger, riesiger Fail seitens Oracion Seis? Im Extremfall hätte Raboul wohl einfach schnellstmöglich die Illusionen verschwinden lassen, damit wäre das Thema abgehakt gewesen. In diesem Sinne: FAIL!
Und um kurz auf den Titel zurückzukommen: Er ist tatsächlich zweideutig. Zum einen auf Wendy bezogen, aber wenn man Guild pluralisiert kann sich das ganze auch auf Jellal beziehen – Mitglieder vieler Gilden riskieren wegen ihm eine Verhaftung. Gewollt oder nicht? In jedem Fall jedoch toll gemacht.

Damit wäre meiner Review der Episode auch schon beendet. Aber hierbei hat es sich ja um eine etwas spezielle Episode gehandelt, weshalb es noch einen Nachschlag gibt:

Résumé: Oracion Seis Arc:

Das Ending war ja leicht anders, als die bisherigen. Eine schöne Arc-Zusammenfassung, auch wenn meiner Meinung nach Erza und Jellal vielleicht ein klein wenig zu sehr im Vordergrund standen, wohingegen andere Szenen ganz fehlten. Nachdem ich diese Zusammenfassung gesehen habe, habe ich mir gedacht, dass ich vielleicht mal meine eigene mache^^

Mir hat der Oracion Seis Arc wirklich gefallen. Der Idee mit der Allianz stand ich zwar anfangs skeptisch gegenüber, doch mit der Zeit gefiel sie mir immer besser und die Allianz hat echt toll harmoniert (auch wenn FT natürlich komplett im Mittelpunkt stand). Ich werde sie in Zukunft sicherlich vermissen, insbesondere den Helden Jura oder die Poser-Truppe.
Oracion Seis wurde sehr schön als Truppe von Hardcore-Profis rübergebracht, die zu Recht als stark gilt, auch wenn teilweise ein normaler FT-Mage auf einen OS-General kam. Kein besonders tolles Balancing. Aber gut, das ist eben der Stil. Die Kämpfe an sich haben mir hingegen wirklich gut gefallen, vor allem, weil sie eigentlich alle ein wenig tricky waren. Meine großen Favoriten sind zum einen Erza vs. Midnight (Ein echter Kampf, voll mit Strategie und coolen Skills) und auch Gray+Lyon vs. Racer (Unglaublich, wie sie ihn am Ende ausgetrickst haben. Zudem sind die beiden das perfekte Team schlechthin).
Und auch, wenn Erza und Jellal bei der Zusammenfassung zu oft zu sehen waren, hat mir ihr Plot vielleicht noch am besten gefallen. Ich hätte nicht erwartete, Jellal wiederzusehen und die Geschichte rund um die beiden hat sich unglaublich emotional und traurig entwickelt, mich persönlich beeindruckt es noch immer, wie toll Mashima Emotionen rüberbringen kann.
Einziger Kritikpunkt: Eine Handvoll Wanabes hat alleine eine der stärksten dunklen Gilden abgefertigt und nebenbei einen antiken Zauber zerlegt. Ich weiß auch nicht, aber mir wurde zu viel Wirbel gemacht, wenn man bedenkt, wie einfach das eigentlich war. Hätte Makarov das ganze nicht auch alleine erledigen können? Selbst wenn die Allianz versagt hätte, Caitshelter hätte nicht viel passieren können und dann wäre da einfach eine Uberarmee aufgetaucht und hätte das ganze mal eben locker-flockig gehandlet.

Aber wie schon gesagt, insgesamt fand ich den Arc echt toll. Das ist jedoch mein Mindestanspruch an eine so brillante Serie wie FT^^