Meine Sachen

Es ist stürmisch und kalt, man kann kaum noch seine Hand vor seinen Augen sehen, nur wenige Meter vor mir erkenne ich, weiter kann ich nicht mehr gucken, der Schneesturm ist einfach zu stark. Hier am Gipfel des Berges ist dies aber ganz normal, es ist zu jeder Jahreszeit, egal ob Winter, Sommer, Frühling oder Herbst, es herrscht immer und immer wieder das gleiche Wetter. Das wir es überhaupt geschafft haben hier hoch zu kommen ist ein Wunder. In Sturmwald hat alles angefangen..

>>Flashback<<

»Seid ihr Simon?« Eine Frau steht vor mir, schwarze lange Haare, ca 1,70 Meter groß, sie trägt ein Schwarzes Kleid und hat hell blaue Augen. Die Augen sind so blau das man denkt diese würden blau leuchten, ihr Haar bewegt sich etwas, durch den Wind, der durch das Fenster in die Stube gelangt. »Ja der bin ich!« Ich schweige ein kurzen Moment und wartete ab, ihre Lippen bewegten sich ganz leicht und langsam hin und her wenn sie am reden war, man könnte fast behaupten sie würde gar nichts sagen. »Was kann ich denn für so eine hübsche Frau tun?« Dabei biete ich ihr einen Platz an, direkt gegenüber von mir um weiteres zu besprechen. Es dauerte nicht lange und sie setzte sich sofort hin.

»Nunja, ich habe lange nach ihnen gesucht, sehr lange! Gut eine Woche von hier in Richtung Norden wurde ein Dorf namens Winterhang angegriffen. Keines Wegs von Menschen oder Dämonen.« Sie hat aufgehört zu reden, da sich die Tür der Stube geöffnet hat, ein großer, schwarzer Mann betritt die Stube und setzt sich vor dem Tresen hin. Seine Stimme klingt rau, wie die von einem Kettenraucher, auch war sie sehr laut, man kann ihn bis zum anderen Ende des Zimmers hören. Da er nun aufgehört hat zu reden und die Tür zu war, stellte ich ihr eine Frage. »Davon habe ich schon mal was gehört. Wurde das Dorf von Trollen, oder vielleicht Orks angegriffen?« Sie schüttelt den Kopf und fängt an zu lachen. »Nein keines Wegs, wenn dem so wäre würde ich sie wohl kaum suchen. Es ist was weitaus schlimmeres. Fast das halbe Dorf wurde niedergebrannt, von vielen Menschen ist nur noch Asche übrig, viele Leichen besitzen ihre Haut nicht mehr und an einigen fehlt sogar teilweise ihr Fleisch. Nur noch Knochen! Der König von Winterhang ist fassungslos und weiß nicht mehr weiter, er schickte demnach mich los um sie zu suchen.« Ich gucke sie mit großen Augen an und bemerke erst jetzt das Schwert, was sie bei sich trägt. Auch merke ich nun das Wappen an ihrer rechten Schulter, sie ist ein Soldat des Königs, wahrscheinlich ein höherer Soldat.

»Ein Drache sagen sie? Und wie genau stellen sie sich das vor? Wie soll ich einen Drachen töten? Wieso ausgerechnet ich?« Auch hier fängt sie wieder köstlich an zu lachen »Verkaufen sie mich nicht für dumm! Wir wissen genau wer sie sind, wir wissen das sie ein Legendärer Drachenjäger sind. Sie sind der einzige der es mit einem Drachen aufnehmen kann.« An dieser Stelle habe ich mich gefragt woher sie die ganzen Informationen hat, keiner bis auf wenige Ausnahmen wussten von meiner Existenz, ich bin da sehr vorsichtig was das angeht und erzähle so was nicht schnell herum. »Okay, nehmen wir mal an ich bin wirklich dieser Drachenjäger, von dem sie reden. Wie genau soll ich nach Winterhang kommen, ganz alleine? Der Weg ist nicht wirklich ungefährlich wie sie sicherlich wissen, zu dem wird dieser Ort und Winterhang von einem großen Berg zerteilt.« Sie wühlt nun mit einer Hand in ihrer Tasche und zieht eine Karte heraus. Sie faltet diese auseinander und schiebt sie etwas zu mir hinüber, dabei geht sie mit ihrem Finger einen Weg auf der Karte entlang. »Sehen sie, das ist eine kleine Abkürzung! Natürlich kommen sie am Berg nicht einfach so vorbei, aber so würden sie mindestens 5 Tage sparen.« Ich gucke mir diesen Weg genauer an und stell fest das sie Recht damit hat. Sie hat verdammt nochmal Recht damit, langsam wusste ich auch nicht mehr was ich noch sagen soll, dementsprechend schweige ich sie an, gucke ihr dabei tief in die Augen und mein Blick ging weiter zu ihren Lippen hinunter.

»Nun gut, ich mach es, aber was bekomme ich dafür wenn ich den Auftrag erledigt habe?« Keiner würde sein Leben umsonst riskieren, da muss schon was her, so denke auch ich darüber. »Bezahlung sollte kein Problem sein, sie bekommen jetzt sofort 10000 Goldmünzen und nach dem sie den Auftrag erledigt haben 40000 Goldmünzen.« Mein Mund ging langsam immer und immer weiter auf, so viel Geld, dafür würde es sich auf jeden Fall lohnen. »Okay ich mach es.« Sie schenkt mir ein kleines Lächeln »Vielen Dank! Hier haben sie die 10000 Goldmünzen« Sie überreicht mir ein Sack mit den Münzen drin, sie drückte sich nun am Tisch nach oben und faltet die Karte wieder zusammen, danach gab sie, sie mir »Ich denke dies könnten sie gebrauchen.« Nun geht sie ein paar Schritte auf mich zu und küsste mich, ich schließe meine Augen und konnte gar nicht glauben was ich da spürte. Ich mache nun die Augen wieder auf und plötzlich war sie weg, wie vom Erdboden verschluckt.

>>Flashback Ende<<

Nun sind wir hier, oder eher gesagt nun bin ich hier mit einigen Gildenfreunde. »Hört mir zu! Wir haben es bis zum Gipfel des Berges geschafft, nun kann uns keiner mehr aufhalten. Wir werden zu dem spätestens in 2 Tagen am Ziel sein, dort könnte uns wie bereits erwähnt ein Drache erwarten.« Meine kleine Armee jubelte und hält die Schwerter nach oben. Durch den Schneesturm ist kaum was zu sehen, dennoch versuchen wir Schritt für Schritt voran zu kommen. Wir hoffen das der Sturm langsam aufhört, jedoch wird dieser immer schlimmer bis wir gar nichts mehr sehen können. »Seid ihr in Ordnung?« Ich stell diese Frage um zu gucken ob sie noch bei Bewusstsein sind. »Ja Simon!« Alle antworten gleichzeitig. Ich bin etwas beruhigt das es ihnen noch gut geht, so jedoch können wir nicht weiter gehen. Ich bleibe stehen und forme meine Hände zu Fäusten zusammen. Langsam färben sich meine Augen rot und rotes Licht steigt an meinen Augen nach oben in den Himmel. Der Boden fängt an sich zu bewegen, von meinem Körper geht eine Druckwelle aus. »Dann wollen wir mal versuchen den Sturm zumindest für ein paar Minuten außer Gefecht zusetzen.« Ein kleiner Trick den jeder Drachenjäger beherrscht. Jeder Drachenjäger besitzt ein Teil der Fähigkeit von einem Drachen und den Schneesturm verschwinden zulassen ist eine Kraft von vielen.

Langsam merkte man wie der Sturm aufhört auch die Sicht wird besser. Man kann sogar den Wald vom weiten sehen. Auch schafft es nun die Sonne zu uns hindurch zu dringen, das Wasser, das den Berg hinunter fliest glitzert durch die Sonne auch wirkt vieles freundlicher. »So Männer, nichts wie los, wir müssen uns beeilen, der Sturm bleibt nicht für ewig weg.« Dabei gehe ich einige Schritte und werde immer schneller, ich will so schnell wie möglich in Winterhang ankommen und den Auftrag erledigen.

Nach einigen Tausend weiteren Schritten ist immer noch kein Ende in Sicht. Wir stehen nun vor einer großen Wand. Einer sehr großen Wand, oder doch eher einer Mauer. Wir wissen es nicht, ich weiß es nicht, einen Schritt gehe ich auf die Wand zu, komische Zeichen machen sich bemerkbar, je näher ich auf die Wand zu gehe desto deutlicher wurden sie. Man kann Bilder erkennen von Drachen, Mönchen, Krieger und auch von Magier. Ganz rechts auf der Wand ist ein Drachenjäger zu erkennen, dieser feuert irgendetwas auf den Drachen. Der Drache wird so dargestellt als fällt er vom Himmel und genau so war es auch. Die ganzen Zeichen und Bilder zeigen uns die Geschichte von früher, wie damals die Drachen aufgetaucht sind und die Menschheit bedrohen. Auf dieser Wand wird ein Teil dieser Geschichte dargestellt, es müssen noch mehrere von dieser Sorte geben.

»Simon, wissen sie was diese Zeichen bedeuten?« Ein großer stabiler Mann fragt mich, ich muss nach oben gucken um sein Gesicht zu sehen. »Ich weiß nicht genau, ich kenne diese Zeichen, jedoch kann ich sie nicht. Es sind Uralte Formen. Damals die alten Drachenjäger haben diese Zeichen erschaffen um somit ihr wissen an andere ihrer Sorte weiterzugeben. Nur ich wurde nie darin gelehrt.« Ich bin mir nicht ganz sicher was ich sonst antworten soll. Ich wusste es wirklich nicht, solche Zeichen sind mir nicht bekannt, dies übersteigt mein Wissen. Kurz betrachte ich die Wand noch einmal genauer und deute nun in eine Richtung. »Kommt, wir gehen weiter, wir haben einen Auftrag zu erledigen. Wir werden später noch einmal hier hingehen.« Dies sagte ich selbstsicher. Dabei bin ich mir gar nicht mal so sicher ob wir den Auftrag lebendig überstehen.

Wir werden immer schneller bis wir schließlich rennen, wir merkten wie das Unwetter langsam wieder aufzog, das Dorf selbst sieht man vom weiten, es ist nicht mehr weit. »Sehr da, da drüben das Dorf!« Ich motivierte damit meine kleine Truppe. Während der ganzen Zeit denke ich darüber nach, wie wir den Drachen besiegen sollen. Ich habe schon eine Idee wie es und vielleicht gelingt. »Endlich, geschafft!« Wir stehen nun hinter den Mauern von Windhang. Man kann das Feuer noch riechen. Alles verbrannt, verletzte Menschen liegen auf dem Boden, auch tote Menschen sind aufzufinden. Das ganze Dorf ist gar nicht mehr wiederzuerkennen, einige Häuser sind noch ganz, aber das ist es auch schon. Selbst das Schloss ist nahezu zerstört.

Ich gucke nun nach vorne und sehe einen alten Mann, er trägt ein roten Mantel und eine Krone, dies scheint der König des Dorfes zu sein. Er sieht nicht gerade fröhlich aus, eher am Boden zerstört. Einige Schritte gehe ich nach vorne, nun stehen wir vor dem alten Mann. »Sie sind Rolldan?« Er blickte nun zu mir und betrachtet die anderen Männer hinter mir. Er stöhnte kurz auf und guckt mich nun wieder an. »In der Tat junger Herr! Sie scheinen Simon zu sein? Wir haben schon auf euch gewartet. Wir haben das Gefühl der Drache greift uns noch einmal an.« Ich bin erstaunt von dieser Information, woher weiß er, das der Drache noch einmal angreift. »Und woher wissen sie das? Wieso vermuten sie, dass der Drache noch einmal angreift? Es gibt hier nichts mehr zu holen, das Dorf ist nahe zu tot!« Mit einem Wut erfüllten und zornigen Blick guckt er mich an, sein Ton wurde lauter und strenger. »Ich bin der König, wenn ich sage der Drache kommt wieder, dann kommt er auch wieder! Haben wir uns verstanden?« Dazu sagte ich nichts mehr, mein blick wanderte einige Meter nach links zu einem Baum, der anscheinend kein Schaden davon getragen hat.