"Normal sein" - positiv oder doch eher negativ?

  • Wer kennt es nicht. Sprüche wie "Das würde kein normaler Mensch tun" oder "das ist doch ganz normal" fallen heutzutage so oft. Es gibt noch haufenweise andere Sätze.


    Ich möchte daraus aber ein philosophisches Thema machen.


    Ich habe da eine recht gute Erklärung des Begriffs entdeckt, die ich euch nicht vorenthalten möchte:


    Quelle


    Die Definition mag vielleicht etwas verwirrend klingen, doch sollte mehr oder weniger klar sein, was man unter normal versteht. Normalerweise (höhöhö) ist normal eher neutral, doch wie seht ihr das?


    Wenn jemand euch als "normalen Mensch" klassiert/bezeichnet, wie steht ihr dazu? Seht ihr das eher als Kompliment oder gar als Beleidigung?


    Meine philosophische Stellungnahme folgt sogleich, um eventuell gleich die ein oder andere Diskussion ins Rollen zu bringen ;P


    Ich selbst muss sagen, dass ich eigentlich solche Sätze wie "du bist doch ganz normal" hasse. Denn es bedeutet dann doch ganz klar, dass man nur einer von vielen ist. Es vermittelt eher den Eindruck, man sei wie die Masse und für diese Leute halt nichts besonderes. Man ist also niemand, der diesen Personen im Gedächtnis bleibt.
    Man will sich halt aus der Masse hervorheben, zeigen, dass man einzigartig ist oder wie man so schön sagt: "Ich möchte Spuren hinterlassen"


    Und auch, wenn man von Geschehnissen spricht, die "ganz normal" sind, ist es eigentlich nicht das, was der Mensch will. Sind wir doch mal ehrlich: Wir Menschen wollen interessante Informationen/Neuigkeiten, wollen wissen, was so auf der Welt passiert. Wir sind sensationsgeil. Wenn also etwas ganz normal ist, dann ist das bei Geschehnissen eindeutig eher abwertend, weil es unser Interesse nicht weckt. Alltägliche Sachen werden nunmal als "normal" abgestempelt und interessieren uns nicht.


    Ich habe deshalb schon das Gefühl, dass es nicht wirklich positiv ist, wenn Leute jemanden oder etwas als "normal" klassieren. Denn diese Personen/Objekte/Geschehnisse/... sind doch uninteressant, wenn sie nicht irgendeinen besonderen Aspekt haben.


    Ich möchte sogar etwas ziemlich "krasses" behaupten. Wenn zu lange/zu häufig von etwas im Fernsehen/in den Nachrichten berichtet wird, wird das auch irgendwann als normal klassiert und man verliert das Interesse. Zum Beispiel bei Fukushima wurde fast täglich davon berichtet und irgendwann geriet es einfach in Vergessenheit.
    Eigentlich wird uns auch vorgegeben und vorgekaut, was normal ist und was nicht. Wir selbst entscheiden das nicht, sondern die Gesellschaft, welche auch durch Medien, Regierung und Schule beeinflusst wird, nicht wahr? Wir definieren nicht, was der Norm entspricht, was sich gehört und was nicht. Es wird uns einfach gesagt, was normal ist und was nicht.

  • Das Thema "Normal" haben wir ausführlich behandelt und uns tatsächlich auch mit einer relativ verständlichen Definition beschäftigt. Außerdem gibt es insgesamt drei verschiedene Normen:


    Zitat

    Die Gesellschaftliche
    Das ist die Norm, die die Gesellschaft mit ihr Werten, Meinungen, Glauben etc... empfindet


    Die statistische Norm
    Das ist halt wie der Name schon sagt das was von Satistiken vorgegeben wird.


    Die persönliche Norm
    Das ist die eigene Norm, das was man selber für Normal hält und als Normal empfindet.


    Das ist einmal das was wir in der Schule gelernt haben


    wenn man etwas als Normal bewertet, bzw unnormal, kommt es oft vor das die persönliche norm gleichgesetzt wird mit der persönlichen Norm. Beides ist jedoch unabhängig voneinander und sollte differenziert betrachtet werden.


    Zitat

    Ich selbst muss sagen, dass ich eigentlich solche Sätze wie "du bist doch ganz normal" hasse


    Ich muss ehrlich gesagt sagen, dass ich dem überhaupt nicht zustimmen kann. Dazu fällt mir der Leitspruch der Lebenshilffe ein:
    Es ist normal verschieden zu sein.
    Und hinter diesen Leitspruch kann ich mich selber auch gut stellen.
    Heute will jeder Individuell sein, jeder will seine Persölichkeit ausleben, jeder will man selbst sein.
    Das heißt aber auch, das sich alle unterscheiden. Und dann kann zumindest beim Menschen kaum noch von Normalität gesprochen werden.


    Zitat

    Wir sind sensationsgeil


    Klar sind wir das. Das neue, das unbekannte übt immer eine fazination aus. Schon als Kind will man alles untersuchen und überprüfen. Und das ist auch wichtig um sich sein eigenes bild machen zu können und seine eigenen Meinungen zu bilden.


    Zitat

    Eigentlich wird uns auch vorgegeben und vorgekaut, was normal ist und was nicht. Wir selbst entscheiden das nicht, sondern die Gesellschaft, welche auch durch Medien, Regierung und Schule beeinflusst wird, nicht wahr? Wir definieren nicht, was der Norm entspricht, was sich gehört und was nicht. Es wird uns einfach gesagt, was normal ist und was nicht.


    Wie in meinem Post oben schon geschrieben, kann man den Begriff der Normalität noch aufteilen. Natürliche spielt die Gesellschaftliche Norm zur entwicklung der persönlichen Norm einen großen Beitrag. Die persönliche Norm muss sich ersteinmal entwickeln und wir müssen unseren Standpunkt dazu finden.
    Und selbstverständlich wird alles in eine Norm gesteckt. Alles wird in Schubladen gesteckt, weil sich Schubladen an sich besser verkaufen als individuelle Angebote.
    Ein Produkt soll bei möglichst vielen Leuten ankommen, von daher müssen sich diese Leute auch in einem Punkt einig sein und dies wird schon früh in der Kindheit geprägt und in der Pubertät entwickelt sich dies nocheinmal neu.


    So, zum ende bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich finde das man den Begriff Normal kaum mehr mit der persönlichkeit eines Menschen zusammenbringen kann. Denn wir sind schließlich alle unterschiedlich.

  • Normal hängt immer am Betrachter. Es kann gut oder schlecht sein hängt aber an anderen ob ihr als normal eingestuft werdet oder nicht.

  • Für mich ist dieses "das ist normal/ nicht normal" das größte Klischee überhaupt!
    Eigentlich eine ganz simple Frage, aber irgendwie garnicht so einfach zu beantworten.


    Zunächst mal kommt es, wie so oft, auf den Betrachter an.
    Die Menschen haben in manchen Punkten die gleiche Ansicht, was "normal" bedeutet.
    Da wäre z.B. das es normal ist nicht nackt in der Stadt rumzurennen (pardon, mir fiel nichts besseres ein XD.)


    Dann gibt es Dinge die für den einen total "normal" sind und für den anderen nicht. Das ist ganz individuell.
    Da gibt es Leute die es für normal empfinden einen Kaktus zu umarmen.
    Was ich zwar lustig finde, aber nicht der Norm entsprechend bezeichnen würde. Allerdings aber auch nicht als "unnormal".


    Und auch wenn jemand sagt "Du bist doch ganz normal" kommt es auch darauf an, was der Betrachter unter normal denn überhaupt versteht.
    Wenn ich zu jemandem sage, dass er ganz normal ist meine ich damit absolut nicht, dass erlangweilig oder unbesonders ist.
    Nur hat eben jeder seine Macken und seine Eigenarten und denkt manchmal dass er nicht ganz normal (in der Birne) sei.
    Und das man manchmal an sich zweifelt ist ja nun normal.
    Wenn dann jemand kommt und sagt "Findest du es normal, dass ich denke ich bin eine Karotte?" ist das vermutlich etwas merkwürdig, aber auch das ist eben einfach nur eine Macke (auch wenn sie recht groß ist.)


    Ich meine was ist denn heutzutage noch normal und was nicht? Kann man denn überhaupt behaupten, dass etwas normal ist nur weil es oft vorkommt und etwas unnormal ist, weil es selten ist?


    (Irgendwie verwirrt mich dieses Thema total XD)
    Um es kurz zu machen und bevor ich mich in meinen eigenen Wörtern irgendwie verrenne und den Durchblick verliere:
    Für mich ist nichts normal oder unnormal.
    Ich betrachte nichts als "unnormal" wohl dann eher als merkwürdig/selten etc.