Man sollte das Buch nicht vor einem halben Monat beendet haben und seitdem fünf weitere Bücher verschlungen haben. Mein Urlaub lässt grüßen.
Aber schauen wir mal, was ich noch alles zu dem Buch zusammenbekomme. Leider hat es sich ja hier eingeschlichen, dass niemand mehr einen Zwischenpost schreibt, damit man zwischendurch beim Lesen über den Inhalt und möglicher Vermutungen diskutieren kann.
Erstmal ein Lob an Usula Poznanski für diese Idee. Ich finde es interessant, wie hier die Folgen von Spielsucht und das Verändern des Charakters thematisiert wurden.
Der Schreibstil ist locker geschrieben, man kann das Buch dadurch zügig lesen und die Verwendung von zwei Zeitformen in einem Buch ist mir so auch noch nie begegnet. Klar, wie Inu schon meinte, ist es ein Jugendbuch und daher von Poznanski wohl eher für diese Zielgruppe geschrieben, was die Sprache angeht.
Nun zu der Geschichte. Ganz zufrieden bin ich mit den ganzen Hadlungen und Entwicklungen nicht. Ich finde es seltsma, dass scheinbar jeder an der Schule, der mit diesem Spiel in Berührung kommt, sofort in eine Spielsucht verfällt und offenbar fast alles macht, um weiterhin darin weiter zu kommen. Wieso hinterfragt fast niemand diese Handlungen? Es ist offensichtlich, dass viele Mitschüler darunter leiden, nur noch beobachtet werden und alles, aber kaum jemand macht etwas.
Auch komisch finde ich, dass hier nur von einem Lehrer die Rede ist, der etwas gegen all das zu unternehmen versucht. Es gab haufenweise Charaktere, aber viele hatten, mehr oder weniger, den gleichen Verlauf. "Normale" Schüler, dann kam plötzlich dieses Spiel und das bisherige Leben verschwindet vollkommen. Die Freunde sind egal, die Familien ebenfalls, wie man bei Nick sieht und wofür, als um die Aufgaben vom Boten zu erledigen, wird noch die Schule benötigt? Ich wollte beim Lesen mehrmals den ein oder anderen Charakter schnappen und wachrütteln. Wie man wohl daran merkt, bin ich mit Nicks Handlungen auch größtenteils nicht einverstanden gewesen. Auch nicht, wieso Victor und Emily so lange im Spiel bleiben, um an die Informationen zu kommen.
Interessant fand ich dann allerdings, wie sich ein Puzzleteil nach dem Anderen zusammengetan hat und die Geschichte hinter dem Spiel und alles herauskam. Die Begegnung mit Ortolan war für mich dann aber, im Vergleich zum Anfang des Buches und der Beschreibung dies Spielebeginns, sehr schnell abgetan und auch mir fehlte danach ein wenig mehr Moral.
Nur Adrian. Da er im Laufe des Buches immer wieder erwähnt wurde, zeichnete es sich für mich schon ab, dass er noch eine Schlüsselfigur darstellen wird. Ich fand die Szene mit seinem Vater wirklich gut umgesetzt, aber mit Adrian hatte ich einfach nur Mitgefühl.
Aber trotz dieser vermeintlichen großen Zahl an Mängeln des Buches, gefiel es mir. Wie schon bereits gesagt, fand ich die Thematik sehr interessant und die Gewichtung von den Handlungen außerhalb des Spiels und die Spielsequenzen war gut gewählt. Man hat richtig gemerkt, wie Nick immer mehr dieser Spielsucht verfällt und irgendwann nicht mehr Nick, sondern Sarius im Vordergrund steht.
Es wird wahrscheinlich nicht mein letztes Buch von der Autorin gewesen sein und ich bin froh, dass ich nun endlich mal einen richtigen Grund hatte, um dieses Buch zu lesen. Mit ein wenig Druck kommt man dann wohl eher dazu und es war auf keinen Fall ein Fehler.