Kiwis Weihnachts-Kiwis
Es war einmal ein Kiwi, der auf Kiwanien lebte, einer kleinen, abgeschiedenen Insel in einer warmen, wunderschönen Region, wo immer perfektes Wetter herrschte und das Leben einfach und wunderschön war.
Natürlich lebte er dort nicht alleine, sondern zusammen mit vielen, vielen anderen Kiwis. Und als wären das noch nicht genug Kiwis, wuchsen auch überall auf der Insel jede Menge Kiwis, von denen sich die Kiwis ernährten. Sie waren ihre absolute Leibspeise und unendlich köstlich.
Auch auf Kiwanien hatte man schon von Weihnachten gehört und man feierte es sogar: Es gab Geschenke und alle waren noch fröhlicher als sonst. Doch dabei blieb es – Es gab keine Weihnachtsbäume, keinen Schnee und auch sonst nichts, was an Weihnachten erinnerte.
Eines Jahres beschloss der Kiwi, das zu ändern. Er hatte so viele tolle Dinge über Weihnachten gehört und wollte endlich wissen, wie genau all diese Dinge waren. Von daher beschloss er, einen Monat vor Weihnachten, zum ersten Mal in seinem Leben Kiwanien zu verlassen. Er packte als Proviant eine riesengroße Menge Kiwis ein und wollte zurückkehren mit vielen Dingen, die zu Weihnachten passten.
Doch er stand sofort vor einem ersten großen Problem. Denn der Kiwi konnte natürlich nicht fliegen und auch nicht schwimmen und Kiwanien somit nicht verlassen. Er ging stundenlang die gesamte Küste der Insel entlang, doch ihm fiel einfach keine Möglichkeit ein, wie er Kiwanien verlassen konnte. Er war schon kurz davor, aufzugeben, als er an der Küste einem Wal begegnete. Wie sich zeigte, war der Wal dem Kiwi schon eine Weile lang die Küste entlang gefolgt und er interessierte sich sehr dafür, was der Kiwi wollte. Daraufhin erzählte der Kiwi ihm alles über seinen Plan: Dass er gerne ein wenig Weihnachten nach Kiwanien bringen wollte.
Der Wal war davon absolut begeistert. Von daher beschloss er, den Kiwi zu unterstützen und bot ihm an, mit seiner Hilfe zu reisen. Der überglückliche Kiwi stieg auf den Rücken des Wals und die beiden begannen, sich von Kiwanien zu entfernen.
Nach einiger Zeit sahen die beiden am Horizont eine Insel. Der Kiwi bat den Wal darum, ihn dort abzusetzen, damit er sich auf dieser Insel nach weihnachtlichen Dingen umsehen konnte. Der Wal tat genau das und der Kiwi ging an Land.
Diese Insel war ganz anders als Kiwanien. Alles war aus einem seltsamen Material, das durchsichtig war und das der Kiwi noch nie gesehen hatte – Doch es war sehr, sehr schön. Er wanderte ein wenig über die Insel, als er auf ein seltsames Wesen traf. Es war viel größer als der Kiwi und bestand auch nur aus dieser durchsichtigen Sache, war jedoch sehr, sehr freundlich. Es erklärte dem Kiwi, dass das sogenanntes Glas war und alles auf dieser Insel daraus bestand. Dieses Wesen hatte noch nie etwas anderes als Glas gesehen und wollte von daher auch alles mögliche über den Kiwi wissen. Nachdem sie eine Weile geredet hatten, erzählte der Kiwi dem Wesen aus Glas davon, dass er nach weihnachtlichen Dingen suchte. Zum Glück kannte auch das Wesen aus Glas Weihnachten und konnte dem Kiwi helfen: An einem Baum wuchsen sogenannte Christbaumkugeln, wunderschöne, bunte Kugeln aus Glas, wie sie der Kiwi noch nie gesehen hatte. Er war absolut begeistert und nahm ein paar davon mit, die er in seine Tasche mit Kiwis tat – Und zum Dank gab er dem Glaswesen ein paar davon ab.
Der Kiwi verabschiedete sich vom Wesen aus Glas und reiste weiter mit de Wal, der am Rand der Insel auf ihn gewartet hatte.
Nachdem sie wieder eine Weile gereist waren, sahen die beiden wieder eine Insel. Und als sie ihr näher kamen, wurde der Kiwi wirklich ungeduldig, da diese Insel absolut perfekt aussah: Alles war von einer weißen, pulvrigen Sache bedeckt – Das musste Schnee sein! Und dann konnt er überall Bäume aussehen, die genau so aussahen, wie man ihm immer Tannenbäume beschrieben hatte!
Der Kiwi stieg wieder vom Wal herab und sah sich auf der Insel um. Der Schnee, auf dem er lief, war zwar sehr kalt, doch er gefiel dem Kiwi dennoch wirklich gut. Und auch die Bäume, die dort überall wuchsen, fand er sehr, sehr schön.
Da begegnete der Kiwi erneut einem Wesen, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte. Es war ganz Weiß und hatte Fell, das sehr, sehr kuschelig aussah. Es stellte sich dem Kiwi als ein Eisbär vor, der hier auf dieser Insel wohnte, zusammen mit noch vielen anderen Eisbären.
Und so unterhielt sich der Kiwi mit dem Eisbär und erzählte auch ihm von seinem Plan. Der Eisbär war absolut begeistert davon und wollte dem Kiwi sofort so gut wie möglich helfen. Zum einen gab der Eisbär dem Kiwi einen Tannenbaum mit und zum anderen ein wenig Schnee. Viele würden jetzt vielleicht sagen: Schnee? Doch der Schnee auf der Insel des Eisbären war kein gewöhnlicher Schnee, sondern besonderer, magischer Schnee der niemals schmilzt.
Zum Dank gab der Kiwi dem Eisbären auch eine Kiwi ab. Der Eisbär stürzte sich sofort auf sie und schlang sie förmlich hinunter: Er fand sie absolut köstlich! Und da kam dem Eisbär eine Idee, von der er dem Kiwi sofort erzählte.
Irgendwo auf dem Meer soll es eine Insel geben, auf der ein wahrer Meisterkoch lebt. Dieser Koch würde aus den Kiwis vielleicht ein ganz besonderes, weihnachtliches Gericht zaubern können, das der Kiwi und die anderen Kiwis dann zu Weihnachten essen könnten.
Und so machten sich der Kiwi und der Wal wieder auf den Weg, auf der Suche nach der Insel des Meisterkochs. Und dieses Mal dauerte die Reise länger als bisher: Es dauerte wirklich eine ganze Weile, bis sie am Horizont eine weitere Insel sahen. Schon aus der Ferne roch diese Insel köstlich und beiden lief das Wasser im Mund zusammen. Das musste sie sein!
Der Wal setzte des Kiwi erneut ab und dieser begann, sich auf der Insel umzusehen. Nach einer ganzen Weile begegnete er auch dort einem Wesen: Es war eine Art glibberige Masse, mit Augen und einem Mund. Und wie sich zeigte, war dieses Wesen tatsächlich der berühmte Meisterkoch.
Er fragte den Kiwi, was er für ihn tun dürfe und der Kiwi zeigte ihm seinen Rucksack voller Kiwis und dass er daraus ein möglichst tolles Gericht zaubern solle. Der Meisterkoch fragte ihn, was genau der Kiwi sich vorstelle, woraufhin der Kiwi sagte, er wünschte sich etwas weihnachtliches – Doch der Meisterkoch hörte zum ersten Mal überhaupt von Weihnachten!
Der Kiwi überlegte sich, wie er dem Koch Weihnachten erklären konnte. Und dann fiel es ihm ein: Er zeigte ihm dem Tannenbaum, den Schnee und die Baumkugeln. Der Koch überlegte kurz und glaubte dann, er hätte die Essenz von Weihnachten eingefangen. Er umschloss die Kiwis kurz mit seinen glibberigen Händen und als er sie wieder losließ sahen sie von außen unverändert aus. Doch als der Kiwi eine probierte, konnte er kaum glauben, was er da gerade schmeckte. Sie war absolut köstlich! Sie schmeckte einfach nach...Weihnachten.
Damit war es für den Kiwi an der Zeit, langsam wieder nach Kiwanien zurückzukehren. Er wollte sich gerade wieder auf den Weg machen, als der Meisterkoch ihm eine Frage stellte. Er sagte dem Kiwi, dass er gerne einmal miterleben wolle, wie genau dieses Weihnachten war und auch gerne einmal diese Insel verlassen würde. Damit war für den Kiwi alles klar: Er bat den Wal, auch den Meisterkoch mitzunehmen und so machten sie sich zu dritt wieder auf den Rückweg.
Doch als sie auf dem Weg waren, kam dem Kiwi eine Idee. Zuerst machten sie halt auf der Weihnachtsinsel und fragten den Eisbär, ob er nicht auch Lust hätte, mit ihnen zusammen Weihnachten zu feiern. Der Eisbär war begeistert und schloss sich ihnen sofort an.
Und danach machten sie natürlich auch noch auf der Glasinsel halt und der Kiwi suchte nach dem Wesen aus Glas. Er hatte es schon bald wieder gefunden und der Kiwi bat dem Glaswesen auch an, mitzukommen. Es war überglücklich und reiste mit den anderen zusammen weiter nach Kiwanien.
Als sie wieder dort angekommen waren, stiegen alle vom Wal herunter und wurden bereits sehnsüchtig erwartet von all den anderen Kiwis, die gespannt waren, zu sehen, was der Kiwi erreicht hatte. Sie alle wollten sich eigentlich schon auf den Weg ins Inselinnere begeben, um dort, auf dem Kiwi-Platz Weihnachten zu feiern.
Da fiel dem Kiwi etwas auf: Alle waren abgestiegen, doch der Wal selbst konnte nicht an Land kommen und sah sehr traurig aus. Das machte auch den Kiwi sehr traurig, denn er wollte seinen Freund, den Wal, der ihm so sehr geholfen hatte, nicht allein lassen.
Der Kiwi wandte sich an all die anderen Kiwis und an alle seine neuen Freunde und erzählte ihnen, wie viel der Wal für ihn und für das Weihnachtsfest getan hatte. Daraufhin beschlossen sie, Weihnachten nicht auf dem Kiwiplatz zu feiern, sondern an der Küste, dort, wo der Wal mitfeiern konnte.
Und so feierte der Kiwi Weihnachten, zusammen mit den anderen Kiwis, dem Wal, dem Glaswesen, dem Eisbären und dem Meisterkoch. Und es war das schönste Weihnachten aller Zeiten – Und bestimmt wäre es das auch ohne all die Weihnachtssachen gewesen.