Mit Trauer umgehen

  • Wenn ich traurig bin, sieht das jeder sofort. Ich sitz dann wie eine Steinstatue irgendwo rum und sag nichts. Auch sonst interessiert mich nichts. Es ist aber auch nicht so als würde ich über irgendwas nachdenken, nein in mir ist dann einfach nur dunkle Leere. In solchen Situationen bin ich zu nichts zu gebauchen, aber komischerweise kann mich auch nichts erschüttern. Weinen tu ich dann auch viel, manchmal auch einfach aus heiterem Himmel, wenn alle dabei sind und sich jeder fragt was denn los ist.
    Aufhören tut es je nach Grad der Trauer etweder sehr schnell oder ganz langsam.

  • Um ehrlich zu sein bin ich nicht in der Lage mich in einer derartigen Situation auf etwas zu konzentrieren. Zudem verspür ich dann eine enorme Lustlosigkeit. Ich liege nur im Bett und lasse die Gedanken verrückt spielen. Der Begriff "leer fühlen" bringt es ziemlich exakt auf den Punkt.

    Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.

  • Also ich finde es interessant wie hier manche mit Trauer umgehen, weil da merk ich schon starke Abweichungen zu mir.
    Ich bin nicht der offene Gefühlstyp, mich lässt einfach vieles kalt.
    Ob starke Fehlschläge, Todesfälle, Beziehungsprobleme, irgendwie lässt mich alles kalt und ich traue nicht hinterher. Weinen hab ich nur als ich klein war und ein Spielzeug wollte (Son Goten Style).
    Sowas wie hinein fressen ist mir bisher nur einmal passiert, als ich einen Korb bekommen habe, aber das lag eher daran, dass ich mich verarscht gefühlt habe.
    Irgendwie versteh ich selber nicht, wie ich so kalt sein kann, aber meine Freunde meinen ich bin einfach ein optimistischer Mensch der halt negative Sachen total verdrängt und überall das positive sieht, z.B. bei Todesfällen, dass die Person von ihrem Leid befreit wurde, bei Fehlschläge dass man sagen kann man hat es wenigsten probiert und bei Beziehungen nichts hält ewig und man muss offen für neue Dinge sein.


    Ich sehe das auch nicht schlimm und bisher hatte auch niemand ein Problem damit :D

  • Mit Trauer umgehen ist bei mir immer so 'ne Sache...vorletztes Jahr im Sommer ist mein Opa gestorben und erstmal...naja. Es hat mich irgendwie ziemlich kalt gelassen, obwohl ich ihn wirklich sehr, sehr geliebt hab. Anfangs war das "nur" so eine Art Schock, also dieses komische Gefühl, wenn man sich ganz leicht und irgendwie...unwirklich fühlt, den Herzschlag fast überall im Körper spüren kann und die Hände zittern. Ich hab mich da selbst gewundert, das mich das zu dem Zeitpunkt total ... wenig berührt hat. Ich hab nicht mal geweint. Also hab ich gedacht, ich würde's verkraften. Bei der Beerdigung war mir dann klar, das das wohl nur eine Art Schutzreaktion war - ich hab den ganzen Tag kaum was anderes gemacht als geweint.
    Also, bei mir passiert das eher stoßweise, finde ich. Ich versuche unbewusst das zurückzuhalten, aber irgendwann bricht es dann doch raus, das ist mir dann auch ein paar Monate später in der Schule passiert, als ich einfach mitten im Unterricht losgeheult habe, eben wegen meinem Opa.
    Bei meinen Haustieren war's dann genau andersrum, da gabs keine Schutzreaktion oder ähnliches...Mein Umgang mit sowas ist eigentlich, das ich versuche, mich abzulenken und es über die Zeit hinweg langsam zu verarbeiten und das hat bisher immer ganz gut funktioniert. Meistens mit Musik, einem Spiel, oder Chatten mit guten Freunden - das hilft mir immer, die Gedanken ein bisschen zu ordnen^^' Und ich versuche immer, sowas nach außen hin 'n bisschen zu verbergen, einfach um zu vermeiden, drüber reden zu müssen, weil ich solche Dinge erstmal selbst verkraften muss, bevor ich da mit jemandem ordentlich drüber reden kann ^^'