Zu lang gewartet...

  • Zu lang gewartet...


    Ich hab dich jeden Tag vermisst
    Und wollte dir nur sagen,
    Dass du für mich mein Alles bist,
    Nun will ich’s nicht mehr wagen.


    Ich wollt dir alles gerne schenken,
    was ich der Welt nur schenken kann.
    Wie lange musst’ ich an dich denken?
    Wie fang ich alles jetzt neu an?


    Ich hab es viel zu lang erwartet,
    Dass ich der Dorn im Auge bin.
    Jetzt ist mein Wesen schon entartet.
    Ich bin auch viel zu gut darin.


    Die vielen Worte, die ich dachte,
    Die du doch nie verstanden hast,
    Wie laut und glücklich ich auch lachte,
    Ich kann nicht ändern, wen du hasst.


    Ich wünschte nur, dass meine Liebe
    Und Mut noch nicht gegangen wär’n.
    Ich weiß nicht, was mir jetzt noch bliebe,
    Ein Liebeslied klingt mir zu fern.


    Die Worte hab ich mir behalten,
    Ich wünschte sie mir tausendfach.
    Nun kann ich sie nicht mehr entfalten.
    Nun liegen alle Sätze brach.


    Hätt’ ich dir nur nicht so verschwiegen,
    Wie sehr ich alles an dir lieb’.
    Dann würde jener Fluss versiegen,
    Der nicht in meinen Augen blieb.


    Nun breche ich all meine Gaben,
    Die ich dir nie gegeben hab’
    Und schließe meine dunklen Waben,
    Ein Zufluchtsort, so schwarz und knapp.


    Ich wollt nur sagen, deine Ruhe
    Und deine Kraft macht mich so stark.
    Nun schließt sich jene Wundertruhe,
    In der so viel an Zauber lag.


    Wie gern würd ich dich noch mal küssen,
    Ich wollte dich so fest umarmen.
    Nun werd’ ich wieder gehen müssen.
    Und du schenkst mir nicht dein Erbarmen.


    Ich will es nicht, nur deine Liebe,
    Dein Wort, dass du mich nicht so hasst.
    Nun denke ich an das, was bliebe,
    Und geh zugrunde an der Last.


    Nimm mir den letzten Funken Leben!
    Für alles, was ich dir nie sagte.
    Ich wollt dir doch so vieles geben…
    Nun bricht es, weil ich es nie wagte…


    "She wasn't waiting for a knight.

    She was waiting for a sword."


    - Atticus

  • Ein wundervolles Gedicht Cazuh-Lynn.
    Ganz ehrlich: ich habe mich in diese Emotionsvielfalt bzw diese Tiefe schlichtweg verliebt. Und ich wage zu behaupten: es kommt wirklich von Herzen. Ich würde jetzt gerne etliche Stellen aufzählen die zu meinen Favoriten zählen, aber ich glaube dann schreibe ich noch morgen hier und du wirst nicht mit dem lesen fertig ^^'
    Um es auf den wahrhaftigen Punkt zu bringen: Im Grunde spiegelt dein Gedicht eine traurige Wahrheit wieder. Nämlich das man manchmal einfach viel zu lange wartet und die wirklich wichtigen Dinge niemals ausspricht. Das Endergebnis daraus ist oftmals eine unerfüllte Liebe oder der Bruch einer Freundschaft. Ich kann das wirklich gut nachfühlen.
    Fazit: Ein wunderschönes Gedicht. Ich liebe es <3

  • Wuhu, danke dir für deine positive und (hoffentlich auch) ehrliche Aufnahme des Gedichtes ^^
    Nah, du hast recht, wenn du sagst, dass viele und vor allem wahre Emotionen im Gedicht stecken. Aber ich finde sowieso, man kann die beste Metrik beherrschen und das beste Reimschema und sowieso voll total und sowieso die Ahnung von Gedichten oder dem Schreiben von Gedichten haben... In jedem Gedicht muss auch etwas vom Autor selbst stecken.
    Und auch wenn ich persönlich noch lange nicht den perfekten Umgang von dem ganzen Formalien habe (xD) etwas Persönliches steckt doch immer von mir drin, denn sonst könnte ich es auch nicht schreiben ^^'


    Huch? Ist es schon zur Selbstbeweihräucherung entartet?
    Ich wollt eigentlich nur damit umschreiben: Ja, mir gings beschissen! - Nu hab ichs gesagt xD


    Aber es ist doch toll wenn aus einer miesen Laune wenigstens etwas Gutes entstehen kann, nicht wahr? ^^"


    Und du hast wirklich Recht, wenn man zu lange wartet, kann wirklich alles kaputt gehen... In diesem Fall hab ich es noch geradeso zurechtbiegen können, aber das wird wohl kaum immer klappen...


    Naja, danke jedenfalls ^^


    "She wasn't waiting for a knight.

    She was waiting for a sword."


    - Atticus

  • Ein sehr schönes Gedicht hat mir auch sehr gut gefallen. Jeder hat schon Situatonen gehabt in welchen man etwas sagen wollte aber zu feige dazu wahr aus welchen Gründen auch immer. Das Problem dabei ist, dass man sich im Nachhinein schämt feige gewesen zu sein und sich die ganze Zeit innerlich abquält. Im Hagakure gibt es eine interessante Textstelle, welche man heutzutage vielleicht garnicht nachvollziehen kann...


    [ "Die höchste Form der Liebe liegt darin, die brennende Liebe für sich zu behalten und nicht einmal der geliebten Person sein Herz zu öffnen.
    Empfange, wenn mein Leben vorüber ist,
    Meine verzehrende Liebe für dich
    Aus dem Rauch, der von meinem brennenden Körper aufsteigt.

    Die Liebe, die einer Geliebten offenbart wird, wenn man noch lebt, ist nicht tief; mit der geheimgehaltenen Liebe zu sterben ist die höchste Form der Liebe...."]

    :)

  • Heii ^^


    Das Gedicht hast du echt super verfasst. Es war leicht zu lesen und es ging flüssig. *-* Also ich habe es genossen es zu lesen, ganz ehrlich. Nun ja. Ich kenne das, was du dort in dem Gedicht beschrieben hast, wie vielleicht viele. Ich war früher einmal auch zu feige gewesen, um das auszusprechen, was ich wirklich dachte und fühlte. Und das habe ich eben immer bereut gehabt, bis jetzt noch. Mit der Freundschaft ist es zu schnell vorbei gegangen, als das ich endlich den Mut hätte finden können, um alles auszusprechen. /:


    Nya... Aber ich mochte es schon immer an deinen Gedichten, dass du Bilder in den Köpfen deiner Leser entstehen lassen konntest. *___* Ich finde, dass macht deine Gedichte immer so spannend. Kann man auch sagen: Lebendig? Ich weiß nicht genau, ob dieses Wort so gut passt, aber mir macht es immer wieder Spaß deine Gedichte zu lesen. Schade nur, dass ich eine Zeit lang nicht da war ^^"


    LG Ayaka