Selbstmord als Flucht aus der Realität: Sind Selbstmörder Menschen, die von unserer Welt nicht verstanden worden sind?
Ich glaube schon, dass Selbstmörder aus der Realität flüchten wollen. Ich glaube, die Menschen, die Selbstmordgedanken haben, sind seelisch kaputt durch Probleme wie Mobbing, Tod eines geliebten Menschen, durch eine schwere Krankheit, wenn man nichts mehr hat (keine Frau, Kinder mitgenommen, keinen Job mehr...) usw.
Selbst, wenn ihre Familie/Freunde bemerkt, was für Probleme man hat, wie es einem geht und sie einem helfen wollen, kann es sein, dass derjenige nicht wahrhaben will, dass es einen Ausweg gibt. Wenn man jahrelang gemobbt wird wegen seinem Aussehen, denkt man auch irgendwann nur noch, man sei hässlich. Da fangen Leute auch an sich zu ritzen, damit sie durch seelische Schmerzen von körperlichen Schmerzen abgelenkt werden.
Wenn man keine Lebenslust mehr verspürt, kriegt man irgendwann Selbstmordgedanken und dann ist es eine Frage der Zeit, bis man einen ersten Selbstmordversuch plant, um nicht mehr auf dieser Welt zu leben.
Seid ihr oder Bekannte von euch schonmal mit diesem Thema konfrontiert worden?
Ich habe zwei Erfahrungen mit Selbstmord...
Ein Bekannter meines Bruders steckte in hohen Schulden und fand keinen Ausweg mehr, weshalb er sich erhängte. Ob das der einzige Grund war, weiß ich nicht, es kann noch mehrere Gründe gegeben haben.
Und der zweite Mann, der Selbstmord begang, war der Großcousin meiner Mutter. Er konnte den Tod seiner Eltern nicht verkraften und nahm sich das Leben. Bei seinen Geschwistern hat das große, seelische Narben hinterlassen. Für sie ist es auch schwerer, denn sie haben ihre Eltern und einen Bruder verloren.