So meine neuste Story
Hab den anderen Thread von der story gelöscht, da ich weiter geschrieben und verbessert hab xD
hier.
Die Scheibe war beschlagen. Mit einem energischen Ruck der Hand wischte sie sich ein kleines Stück Fenster frei.
Draußen regnete es. Die Perlen tropften an der Scheibe hinunter. Das Fenster war undicht, so dass eine kleine Rille Regenwasser sich auf der Fensterbank sammelte.
Ihr Blick war fixiert. Auf keinen genauen Punkt, nein es schien eher so, als würde sie ins Nichts starren.
Seid langem ging es bereits so. Scheinbar konnte sie niemand in ihrem Leben erreichen.
Obwohl sie alles hatte, Freunde, eine halbwegs intakte Familie und alles was ein junges Mädchen in ihrem Alter brauchte. Doch es war scheinbar doch nicht perfekt.
Stundenlang saß sie auf der Fensterbank, die Beine angewinkelt, ins Nichts sehend.
Ihre Schwester nannte sie inzwischen „Freak“ und ihre Eltern hatten die Hoffnung schon aufgegeben.
„Aus ihr wird nie etwas, sie ist zu Schüchtern und verkriecht sich zu schnell!“ hatten sie auf dem letzten Elternabend zu meinen Eltern gesagt.
Meiner Meinung nach, war das anders. Sie war nicht immer so gewesen. Schließlich kannte ich sie seid dem Kindergarten. Es musste irgendetwas passiert sein.
In meinen Gedanken und Sorgen um meine beste Freundin Vandra, stand ich auf und stieß mir den dicken Zeh an meinem Wäschekorb.
„Scheiße“ schrie ich laut auf. Obwohl es mein Verschulden war, denn meine Mutter drängte schon lange darauf, dass ich ihn wegräume.
Noch laut Schimpfend öffnete ich die Tür und wollte gerade unseren Flur betreten, als meine Mutter mich an die Tür rief.
„Marek!!!! Besuch für dich!“ schrie sie in ihrer liebenswürdigen Stimme. Reine Intuition sagte mir, dass das nur aufgesetzt war und ich gleich wieder Hinterrücks eine kleine Gemeinheit an den Kopf geworfen bekam.
„Wer ist es denn?“ fragte ich währendessen ich die Treppe runter schlich [leicht humpelnd].
Da stand sie, das Mädchen meiner schlimmsten Alpträume.
Schon allein ihre Art, brachte mich zum „Erbrechen“.
Sie ging seid 2 Jahren in die selbe Klasse wie ich und an ihren ersten Tag kann ich mich erinnern als wenn das erst Gestern war.
Es war so ein Moment, wie im Film. Ein bildhübsches Mädchen betrat die Klasse.
Natürlich fielen uns Jungs die Augen aus dem Kopf. Aber als sie anfing sich vorzustellen.
War das auch wieder aus. Ihre Stimme dröhnt im Kopf als wenn man neben einer verösteten Kettensäge stände. Außerdem, hatte sie eine penetrante und anhängliche Art und Weise.
Wie es das Schicksal wollte, musste sie sich natürlich an mich hängen und mich mit ihren Problemen nerven.
Heute hatte sie einen sehr passenden Tag erwischt. Meine Nerven lagen sowieso schon blank.
„Marek ich muss dir was erzählen!!!“ schrie sie und ich dachte mein Kopf platzt gleich.
„Ja Mandy erzähl es mir, aber erst mal Hallo…“
Da war es zu spät… Mandy trampelte beschlossen die Treppen hinauf in mein Zimmer.
„Du hast die Strafe Gottes wirklich verdient“ meinte meine Mutter und klopfte seufzend auf meine Schulter.
Seufzend schlich ich die Treppen hinter Mandy her.
„Maan Marek wenn ich dir das erzählt hab, du glaubst es nicht ….“
Mandy hatte die Angewohnheit zu reden und für eine LANGE Zeit nicht mehr auf zuhören.
Gähnend setzte ich mich auf meinen Schreibtischstuhl und kibbelte mit ihm nach Hinten, so dass ich auch dem Fenster sehen konnte. Vandra war nicht an ihrem Fenster. Stirn runzelnd setzte ich mich aufrecht hin und sah genauer hin.
Es war niemand zu sehn. Das verwunderte mich doch einwenig. Sie saß dort immer. In Erinnerungen schwelgend, wie ich ihr oft ein Lächeln durch eine witzige Zeichnung an mein Fenster abgerungen hatte, stieß mich Mandy an.
„Hey ich hab dich was gefragt!“
„Öhm was?“
„Hälst du wieder Ausschau nach der Psychopathin?“ Mandy mochte Vandra sichtlich nicht. Von Anfang an hatte sie versucht Vandra aus meinem Leben zu verdrängen. Obwohl das einer der Gründe sein könnte wieso sie kaum noch ein Wort mit mir wechselte. Aber ich mochte sie… Sogar sehr. Auch wenn sie für die anderen Menschen komisch war.
„Hey sie ist von ihrem Wachposten entflohen… Irgendwann fällt die Alte noch aus dem Fenster… Hoffentlich bricht sie sich das Genick dabei!“ zischte Mandy eiskalt.
„Lass sie in Ruhe! Sie ist doch ganz okay!“ seufzte ich.
„Marek deine Welt ist eine Scheibe… Du magst die Dummen und verachtest die Super Menschen!“
„Du kannst nicht sagen das sie Dumm ist du kennst sie nicht!“ fauchte ich. Mir gingen immer diese Sticheleien gegenüber Menschen die anders sind auf den Geist. Besonders von Misses Modepuppe wie sie die Leute hinter ihrem Rücken auch nannten!
„Oh Marek ist in die typische Amokläuferin verliebt!“ hänselte sie mich mit ihrer nervenden Stimme.
„Nein ich entgegne allen Menschen Respekt! Und finde auch sie hat eine Chance verdient!“
Diese Diskussionen mit Mandy führte ich oft. Öfter wahrscheinlich als ich es merkte!
„Ja ja komm du stehst auf sie!“ verharrte Mandy und griff nach ihrer Tasche.
„Kommst du heut auch in die Rockhalle? Chris und Co sind auch da!“ fragte sie im selben Moment als wäre nichts gewesen.
„Nein ich denke heute nicht!“
„Na deine Entscheidung. In letzter Zeit hast du Chris ziemlich vernachlässigt!“ seufzte Mandy und stieg über den Wäschekorb zur Tür.
Chris war mein bester Freund gewesen. Bevor er in diese komische Clique geraten war. Die Rockhalle war ihr täglicher Treffpunkt. Ich hasste diese Halle, wo sie sich alle trafen. Und ich hasste auch diese Treffen. Sie waren alle so aufgesetzt freundlich. Und auch Chris hatte sich verändert. Erst letzte Woche war er von der Polizei nach Hause gefahren wurden.
Natürlich hieß es von meiner Mutter direkt wieder „Marek du hast aber hoffentlich nichts damit zutun!“
Hatte ich nicht und das konnte ich mit reinem Gewissen behaupten.
„Also bis dann!“ Mandy verabschiedete sich und verließ mein Zimmer. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und dachte weiter darüber nach, wo Vandra sein könnte.
Über diesem Gedanken muss ich wohl eingenickt sein.
Mein Wecker klingelte. Es waren 6 Uhr morgens. Ich machte mich auf ins Bad, und stolperte wie jeden Morgen über den Wäschekorb. Der Morgen startete also wie immer. Mit lautem Gemeckere verließ ich das Bad und schlich mich herunter um zu frühstücken.
Schon von der Treppe aus konnte ich hören, dass im Wohnzimmer jemand weinte.
Neugierig wie ich war, öffnete ich die Wohnzimmertür und erkannte Vandra’s Mutter die in den Armen meiner Mutter lag und laut schluchzte.
„Marek, weißt du wo Vandra ist?“ flüsterte meine Mutter.
„Nein! Ich hab mich schon gewundert das sie nicht mehr in ihrem Zimmer saß!“ antwortete ich besorgt und setzte mich zu den beiden Frauen.
„Sie hat nichts gesagt, sie wollte nirgends mehr hin! Und als ich sie eben wecken wollte, war sie nicht da!“ erklärte Mirijam, [Vandra’s Mutter].
„Du hast auch keine Ahnung wo sie stecken könnte?“
„Nein, eigentlich nicht, aber ich könnte mich umsehn und umhören, ob sie jemand gesehn hat!“ meinte ich besorgt und erhob mich erneut und verließ den Raum.
Sicher wusste ich wo Vandra steckt. Nachdem ich mir ein Schokobrötchen in den Mund geschoben hatte, griff ich nach meiner Jacke, die an der Garderobe hing, und verließ so schnell wie möglich das Haus. Es war noch so sau Kalt, dass ich dachte mir würde die Nase abfrieren. Was man(n) nicht alles für seine Freunde tut.
Der Weg hörte auf, und ich stand auf einer Lichtung. Die helle Herbstsonne, schien durch das schon rot gefärbte Blättergeäst. Die Regentropfen glitzerten in der Sonne.
Vandra saß eingerollt und einer alten Eiche. Ihr Haare waren filzig und verwuschelt und ihre Kleidung dreckig.
„Vandra, was ist los!“ Ich lehnte mich an einen anderen Baum, der direkt gegenüber der Eiche stand.
„Nichts Marek“ Ihr Gesicht blieb dabei ausdruckslos. Ich kniete mich vor ihr in den Dreck und griff nach ihrer Hand.
„Doch es ist etwas! Du kannst mir doch vertrauen!“ flüsterte ich ihr leise ins Ohr und drückte ihre kalte Hand, um sie aufzuwärmen.
Das junge Mädchen sah mich an und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Ein Ruck ging durch mich als sie plötzlich in meinen Armen lag.
„Es wird alles gut!“ flüsterte ich mit beruhigender Stimme.
„Wenn du das glaubst! Muss ich das wohl auch!“ lächelte sie verzerrt.
„Ich weiß das. Komm lass uns nach Hause gehen!“
„Nein, ich will nicht zurück zu meiner Mutter! Bitte darf ich bei dir bleiben?“ Vandra klammerte sich fest an mich.
„Ja okay! Dann komm“ Ich half ihr hoch und wir gingen zurück zu mir nach Hause.
Vandra saß auf meinem Bett. Sie trug einen meiner Pullover und meine Boxershorts, weil ich sie duschen geschickt hatte und ihre alten Klamotten in die Waschmaschine gesteckt hatte.