Wir lieben Fairy Tail! (Wirklich?)

Zitat von Inu

Jeder Künstler arbeitet eng mit seinem Editor zusammen, da kommt niemand raus und kann einfach machen, was er gerade will. Es fehlt Mashima sicher nicht in der Hose, um seinen Manga so zu schreiben, wie er das gerne hätte, aber wenn die Quoten fallen, der Verlag Druck macht und der Editor sagt, dass dieses und jenes geändert werden sollte, dann kann Mashima nicht einfach beherzt in den Schritt fassen und entscheiden, dass er es so macht, wie er sich das vorgestellt hat. Das ist eine Team-Arbeit und in diesem Team muss er auch auf die anderen Team-Mitglieder hören, so komisch es auch klingt, dass sich ein Autor etwas von anderen Leuten hat vorschreiben zu lassen.

Der Verlag selbst verpflichtet sich lediglich das Werk zu publizieren und zu betreuen. Die Rechte-und somit Befehlsgewalt(allerdings gibt's hier noch andere Einschränkungen)- liegen allerdings beim Autor.(Da die Handlung zudem in Absprache mit den Verantwortlichen durchgesprochen und abgesegnet wurde, bevor es überhaupt ans Eingemachte ging, kann Hiro auch weiterhin daran festhalten, wenn er denn möchte. Dass das nicht unbedingt die beste Resonanz hervorbringt, ist mir klar, aber man sollte bedenken:

"Lasse auf keinen Fall deinen besten Hengst im Stall, falls du etwas beim Kentucky Derby gewinnen willst."

Kein international laufender Manga wird abgesetzt, weil die Quoten in Japan zum Teil eingebrochen sind. (Mich würde hierbei noch interessieren-falls jemand mehr weiß-in welchem Rahmen sich diese Einstürze belaufen.) Immerhin ist zu viel Geld in Umlauf, um etwas Derartiges augenblicklich herbeizuführen.
Das Mashima im angesprochenen Fall den Erwartungen der Leute gerecht wurde, die für die Publikation ausschlaggebend sind, bedeutet nicht, dass das ein Zwang, der ebenfalls Bestandteil seines Vertrages ist, sein muss.
Hauptverantwortlich für den Manga Fairy Tail ist doch noch immer Mashima selbst, nich?

Letztendlich besteht seine Pflicht darin die vereinbarte Seiten-Anzahl zu erbringen und selbstverständlich die Verkäufe des Verlags anzukurbeln. Das ein Manga nie im gleichen Verhältnis läuft, sollte aber auch jedermann klar sein.

Zitat von Inu

Ein Mangaka ist bei Weitem nicht so autonom, wie man denken kann.

Das ist auch verständlich, da er vertraglich an Kōdansha gebunden ist und gewisse Gesetzmäßigkeiten zu befolgen hat. Dennoch-so ist es meines Kenntnisstandes nach- kann der Autor die Geschichte, wie sie vorher in Zusammenarbeit mit seinen Leuten durchdacht wurde, auch in dem Rahmen zeichnen.
Was anschließend passiert, ist wieder eine andere Frage. Doch so oder so wäre Mashima der Betroffene, falls die Quoten weiter fallen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Rat des zuständigen Verlages entsprechend umgesetzt wurde.

Jetzt leg ich trotzdem noch einen nach:

Ich habe ein wenig recherchiert und herausgefunden, die derzeitigen Verkäufe(wöchentlicher japanischer Stand) sehen gar nicht schlecht aus und haben sich im Laufe des Jahres verbessert. Aus diesem Grund bin ich nicht grundlegend überzeugt, dass der Druck seitens Kōdansha tatsächlich der Grund für Mashimas Verhalten ist.

Letztendlich ging es bei der besagten Thematik um die Schuldfrage für den plötzlichen Umschwung. Hier den Übeltäter im Kritik äußernden Leser zu suchen, ist einfach nur lächerlich. Die Vorlieben und Vorstellungen gehen weit auseinander. Jeder darf und sollte sogar sein subjektives Empfinden Stimme verleihen. Wo kommen wir hin, wenn man alles versucht hinzunehmen und schönzureden? Mag sein, dass dieser Fall speziell ist, die Fans haben meines Erachtens ebenfalls zu früh ihr Urteil gefällt und auch noch falsch. Trotzdem darf man ihnen nichts vorwerfen...

Ich kann deinen Standpunkt sehr gut nachvollziehen, weil es traurig und ernüchternd ist, wenn ein Arc, der wirklich viel hergemacht hat, plötzlich abbgebrochen wird. Und das aufgrund der Meinung von enttäuschten Fans, obwohl diese nicht repräsentativ für die Gesamtheit war.
Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, wie Mashima wieder die Kurve bekommen möchte. Das Drachenfest muss einfach weiterhin Bestandteil der Handlung sein. Etwas Anderes wäre Mumpitz.

Zitat von Rave_ShadowHeart

In welcher Welt leben wir nur, wo Autoren/Manga-ka nicht mehr selbst entscheiden können was in „ihrer eigenen“ Geschichte vorkommt?

In der Realität? Letztendlich sind es die großen Firmen die entscheiden, die Mangaka sind nur Werkzeuge, selbst bei Dragon Ball und Akira Toriyama war es schon so. Die wenigsten haben wirklich selbst kontrolle über das was sie zeichnen wollen, jede Idee, jedes Skript muss erst dem Verlag präsentiert werden und wenn der sagt "ne, wollen wir nicht" dann hat der Mangaka sich danach zu richten. Siehe was aus Magister Negi Magi geworden ist, dass wurde nicht beendet weil Akamatsu es so wollte und bei Fairy Tail haben eben auch genug andere ihre Hände mit ihm Spiel. Der große Aufschrei der Fans hat zuerst die Produzenten erreicht und diese haben dann Mashima doch "nahe gelegt" etwas daran zu ändern. Wenn Mashima nicht springt dann ist er schneller weg als ihm lieb ist, insbesondere bei der großen Konkurrenz die momentan in Japan herrscht.