Last Exile

Last Exile



Ein Abenteuer in luftigen Höhen, das niemand so schnell vergessen wird!

Der 15-jährige Klaus betreibt gemeinsam mit seiner Navigatorin Lavie einen Luftkurierdienst. Eines Tages werden die beiden beauftragt, das Mädchen Alvis auf das Luftkampfschiff Silvana zu bringen. Die jungen Piloten ahnen nicht, dass sie damit in einen Krieg gezogen werden, der die Zukunft ihrer Heimat entscheiden wird.

Im Mittelpunkt von Last Exile stehen Klaus Valca und Lavi Head, die mit einem Luftkurierdienst ihren Lebensunterhalt verdienen und mit relativ einfachen Aufträgen zudem ihr Überleben sichern. All das ändert sich jedoch auf einen Schlag, als sie die Aufgabe eines im Sterben liegenden Kuriers übernehmen und die geheimnisvolle Alvis Hamilton unter ihre Fittiche nehmen. Dadurch geraten sie nämlich direkt in einen tosenden Konflikt, bei dem Gnade ein nicht vorhandenes Wort zu sein scheint.

Klingt spannend. Und das ist es auch. Denn Last Exile entführt euch nicht nur in ein episches Was wäre wenn-Szenario in luftigen Höhen, sondern bietet zudem etliche, interessante Charaktere, denen ausreichend Tiefe und zudem eine glaubwürdige Charakterentwicklung spendiert wird. Dadurch entsteht zu keinem Zeitpunkt Langeweile, jeder Moment wird entweder durch einen spannenden Dialog oder eine packende Actionszene gekonnt genutzt.

Letztere nehmen einen großen Teil von Last Exile ein, nehmen jedoch niemals Überhand. Vielmehr wird die perfekte Balance zwischen Action und Handlung gewahrt, wodurch sich beide Fanlager ausreichend unterhalten fühlen und keine nervigen Längen befürchten müssen.

Ebenfalls positiv zu vermerken ist der fulminante Finale, bei dem abermals alles richtig gemacht wird. Anstatt nämlich auf Teufel komm raus altbekannte Anime-Klischees auspacken und eine sichere Bank spielen zu wollen, geht man hier erst in die Vollen und treibt die Entwicklung der einzelnen Pro- und Antagonisten auf die Spitze. Und macht somit selbst auf der Zielgraden noch deutlich, was ein guter Anime alles braucht!



Bild

Wir mussten während des Tests zwei Mal sicherstellen, dass Last Exile tatsächlich bereits 2003 das Licht der Welt erblickte. Nach dem Genuss der Blu-ray-Fassung hätten wir nämlich problemlos schwören können, dass es sich bei dem rasanten Projekt aus dem Hause GONZO um eine aktuelle Veröffentlichung handelt.

Mit starken Farben, hervorragenden Charakterzeichnungen sowie detailreichen Flugschiff- und Waffenmodellen bombardierte uns der Anime stellenweise nämlich gnadenlos mit atemberaubenden Augenschmäusen. In Kombination mit filmreifen Kamerafahrten avancierten vor allem die imposant in Szene gesetzte Luftkämpfe zu einem beeindruckenden Highlight, das durch das Blu-ray-Format zusätzlich verstärkt wurde und auf dem großen Bildschirm nun noch mehr Spaß bietet.

Meckern können wir nur auf höchstem Niveau. In düsteren Szenen konnt der Kontrast nicht ganz beeindruckend, stellenweise begegneten wir zudem einer geringen, aber dennoch sichtbaren Artefaktbildung. Allerdings kommen solche negativen Ausbrüche sehr selten vor, weshalb man diese inmitten heftiger Luftgefechte wahrscheinlich kaum mitbekommt.



Sound

Selten waren wir glücklicher, im Besitz einer 5.1-Heimkinoanlage zu sein. Diese hatten wir aufgrund eines vorherigen Tests - bei dem der Lautstärkepegels zwecks etlicher Dialogsequenzen großzügig nach oben gedreht war - bereits in den höheren Powerbereich gedreht. Und erfreuten uns in den ersten Minuten von Last Exile somit eines überraschenden Erlebnisses.

Dank eines kräftigen 5.1-Sounds entsteht während der zahlreichen Luftduelle nämlich ein packendes Mittendrin-Gefühl, das dank klar voneinander getrennten Soundquellen sowie direktonaler Effekte atmosphärischer kaum sein könnte. Dadurch kommen auch der erstklassige Soundtrack sowie die passend ausgewählen synchronsprecher hervorragend zu Geltung, weshalb wir in dieser Kategorie keinerlei Raum für Kritik finden.

Gäbe es da nicht die japanische Originalfassung. Diese präsentiert sich nämlich ähnlich stark und punktet ebenfalls mit erstklassigen Stimmen, fällt aufgrund des 2.0-Formats jedoch deutlich schwächer auf der Brust aus. Einen Beinbruch stellt das zwar nicht dar, ein großer Teil der beeindruckenden Atmosphäre geht aber leider dennoch flöten. Wer sich bei der Entscheidung also schwer tut, der sollte sich definitiv für die lokalisierte Variante entscheiden.



Extras

Booklet
Opening und Ending ohne Text
84-seitiges Booklet


Auf den vier mitgelieferten Discs braucht man eigentlich kaum nach nennenswerten Extras zu suchen. Altbekannte Punkte wie textfreie Intros und Outros sowie weitere Anime-Trailer sind zwar vorhanden, abseits davon sucht man wissenswerte Hintergrundinformationen jedoch vergebens.

Ein Totalausfall in dieser Kategorie wird jedoch durch das beigelegte Booklet gerettet, das vor allem für Sammler schnell zu einem kostbaren Schatz werden wird. Neben einer wertigen Verarbeitung und einem stattlichen Umfang von insgesamt 84 Seiten ist es nämlich hauptsächlich der Inhalt, der beeindruckt. Hier findet man nämlich wundervolle Zeichnungen zu den Hauptcharakteren, Luftschiffen und Waffen und darf somit auch lange nach Beenden der Serie weiter in die Welt von Last Exile abtauchen. Da sieht man über das Fehlen sonstiger Extras gerne hinweg.



Fazit

Eine spannende Handlung, packende Luftgefechte und interessante Protagonisten - Last Exile bietet alles, was man von einem guten Anime erwartet. Zudem bleibt der Kampf gegen die Gilde die gesamten 26 Episoden lang spannend und befindet sich zu keinem Zeitpunkt im gähnenden Leerlauf, weshalb man sich auf knapp 650 Minuten bester Unterhaltung freuen darf.

Gepaart mit einer stark aufpolierten Optik sowie eines wuchtigen Sounds sollten sich also Fans sowie Neueinsteiger gleichermaßen ins Cockpit setzen und sich auf ein unvergessliches Anime-Abenteuer in luftigen Höhen einstellen. Und sich zugleich über das 84-seitige Booklet freuen, das Sammlerherzen höher schlagen lässt!

Name: Last Exile [Blu-ray]
Verleih: Nipponart
Bild: 16:9, 1080p
Ton: DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: ca. 650 Minuten
Freigegeben ab: 16 Jahren

Für alle in diesem Test verwendeten Bilder gilt:
© 2003 GONZO/FlyingDog

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