Polizei stoppt Anti-Islam-Kundgebung
Die Polizei hat am Samstag eine Anti-Islamisierungs-Kundgebung der rechtspopulistischen Bürgerbewegung „Pro Köln“ untersagt. Es war zu Ausschreitungen gekommen.
Die Veranstaltung gefährde die Sicherheit der Bürger, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Bis zum vorgesehenen Beginn der Kundgebung um 12 Uhr war es lediglich rund 30 Anhängern von „Pro Köln“ gelungen, den Versammlungsort am Heumarkt zu erreichen. Tausende von Gegendemonstranten hatten in der Innenstadt gegen die Veranstaltung demonstriert und alle Zugangswege zum Heumarkt blockiert.
Linke griffen nach Polizei-Pistolen
„Die Sicherheit unserer Kölner geht vor“, sagte ein Polizeisprecher. Zuvor waren linksautonome Gegendemonstranten gewalttätig geworden. Mehrere von ihnen griffen Polizisten an und versuchten, ihnen die Pistolen zu entwenden. Die Beamten setzten Schlagstöcke ein und brachten Wasserwerfer in Stellung. „Wir reden nicht mehr von Kleingruppen, sondern von größeren Gruppen“, sagte ein Polizeisprecher. Mehrere Beteiligte wurden nach Augenzeugenberichten in Gewahrsam genommen. Ein Polizist wurde im Gesicht verletzt. Die Beamten setzten Pfefferspray gegen linke Demonstranten ein.
Mit einer Blockade der Eisenbahngleise am Bahnhof Deutz hinderten linke Demonstranten eine Gruppe von 150 Rechtsradikalen, vom Flughafen in die Innenstadt zu kommen, wie der Polizeisprecher weiter sagte. Mehrere Züge fielen aus. Am Köln-Bonner Flughafen waren die Sympathisanten der rechtsradikalen Wählervereinigung Pro Köln eingetroffen. Anders als von „Pro Köln“ behauptet, werde diese Gruppe keineswegs am Verlassen des Flughafens gehindert, sagte ein Polizeisprecher. Allerdings habe die Polizei der Gruppe deutlich gemacht, dass sie während der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt nicht für ihre Sicherheit garantieren könne.
Weitgehend friedlich verlief dagegen eine Gegendemonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes, auf der Kölner Musikgruppen umgedichtete Karnevalslieder gegen die Rechtsradikalen sangen.
Bei der nun verbotenen Kundgebung wollte die rechte Initiative „Pro Köln“ gegen eine Islamisierung und den Bau einer neuen Moschee in Köln protestieren. Politiker aller großer Parteien haben die Kundgebung verurteilt, zu der Rechte aus ganz Europa erwartet wurden. Die Polizei hatte mehr als 3000 Beamte im Einsatz.
Quelle: Focus
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