Lügen, ohne den Mund aufzumachen

  • Hi Leute!
    Mich beschäftigt schon seit vielen vielen Tagen ein philosophisches Problem.
    Ohne Umschweife komme ich gleich zum Punkt.


    Wenn man Etwas weiß, es den anderen aber verheimlicht, gilt man dann als Lügner?


    Viele von euch kennen das Problem bestimmt von zu Hause.
    Die Eltern wollen Etwas von euch wissen, aber ihr schweigt.


    Oder auch aus der Schule.
    Ein Klassenkamerad baut mal wieder Mist und der Lehrer will wissen, wer es war.
    Ihr wisst es, aber ihr schweigt.


    Wie's im Leben ist, kommt's früher oder später eh raus.
    Und genau in diesem Moment werdet ihr als Lügner abgestempelt, weil ihr die Wahrheit verschwiegen habt.
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    Wie würdet ihr das sehen? Was sagt ihr dazu?


    Ist der, der die Wahrheit verschweigt, ein Lügner?

  • Also lese ich das richtig? Du meinst, wenn man jemanden etwas verschweigt, ohne ihm etwas zu sagen, was nicht stimmt?


    Kommt ganz darauf an. Wenn man garnicht erst lügen will und deswegen lieber schweigt, dann kann das für den anderen schon sowas (je nach Situation) wie ein Geständnis sein, d.h, dass er merkt, dass etwas nicht stimmt. Wenn man dann lügt und man dabei durchschaut wird, kann man schonmal als Lügner dastehen. Das kommt aber ganz auf die Situation an und ob der andere ahnt, dass ob da was nicht stimmt.


    Beispiel:


    Jemand den Du kennst fragt Dich: "hast Du ein Verhältnis mit meiner Freundin?", ohne das derjenige eine Ahnung hat, oder einfach aus Spass mal fragt und Du dann schweigst, könnte der Bekannte natürlich merken, dass da was nicht stimmt. In solchen Situationen ist vielleicht eine Notlüge angebracht, wenn da was dran sein sollte. Kennst das ja, mit dem "nachhaken".


    Es kommt ganz auf die Situation an. Manchmal ist eben schweigen silber und reden Gold.

  • Zitat

    Manchmal ist eben schweigen silber und reden Gold.


    War das nicht andersherum?


    Für micht ist es kein Lügen. Um zu lügen muss man etwas sagen und wenn man nichts sagt lügt man nicht. Etwas zu verschweigen ist doch kein lügen. Man hat einfach nicht den Mut etwas zu erzählen z.B. wenn es um Schuldeingeständnisse geht.


    und wenn man etwas gefragt wird und darauf schweigt, denkt der andere wie Drakun schon sagte, sich eh seinen Teil.


    Zitat

    Oder auch aus der Schule.
    Ein Klassenkamerad baut mal wieder Mist und der Lehrer will wissen, wer es war.
    Ihr wisst es, aber ihr schweigt.


    Ich seh da jetzt wirklich kein Lügen, weil Verschweigen und Lügen zwei paar Schuhe für mich sind. Aber wenn ich jedes Mal 1000 mal darüber nachdenken müsste warum ich etwas sage und warum nicht würde ich bekloppt... schonmal ich meistens gerade aus sage wenn ich etwas weiß :P Kommt ja selten vor darum posaune ich es gern raus. Egal was es ist.


    Die Überschrift hatte mich etwas irritiert. Ich dachte dabei eher an Blicke und Handlungen. Nicht daran etwas Wahres nicht auszusprechen obwohl man gefragt wird.

  • Lügen ist für mich, wenn man seines Wissens nach, nicht die Wahrheit sagt.
    Und, lügen muss nebenbei nichts negatives sein...


    Ich denke wenn man was verschweigt, ist das kein lügen. Man hat seine Gründe nichts zu sagen der hält es nicht für nötig.

  • Sehe es so wie Vandra. Wenn ich nichts sage dann lüge ich nicht gleich. Wenn sic heiner darauß dennkt das ich Lüge dann ist es seine Sache und er muß es beweisen das ich gesagt habe.


    Wie heißt es aber so schön. In jeder Lüge steckt ein fünktchen Wahrheit.

  • ich denke eigentlich das das lügen ist, weil wenn man nämlich jemandem helfen kann und einfach aus prinzip nichts sagt was ihm helfen kann dann behindert man ja denjenigen insofern das er einen weg nicht weiter gehen kann


    und was ist schlimmer: zu lügen damit einer einen falschen weg geht oder nichts zu sagen damit er seinen weg nicht weiter geht?


    ich geb zu: nichts zu sagen damit einer seinen weg nicht weiter geht ist weniger schlimm, weil er seinen weg IRGENDWANN weitergehen wird, aber im allgemeinen denke ich das beides gleichschlimm ist, weil er nicht an dem ziel ankommt das er von anfang an geplant hat

  • Finde ich persönlich dämlich.
    Damit setzt man schweigen mit lügen gleich und dem ist nicht so.
    Der einzige Fall, indem verschweigen wichtiger Informationen konkret geahndet wird, ist vor Gericht und das aus gutem Grund.
    Den Rest muss jeder für sich selbst ausmachen und dementsprechend handeln.


    Nur weil ich etwas weiß, was jemand anderem vielleicht helfen könnte, heißt das nicht, dass das auch zu was gutem führt, wenn ich es auch sage.
    Und wenn jemand sich vollständig auf andere verlässt, selbst schuld?
    Das Leben ist nun mal nicht so linear, dass man sagen kann, wäre das und das passiert, dann...


    Jeder ist für sich selbst verantwortlich, und wenn jemand seinen Weg nicht weitergehen kann, weil ihm jemand etwas wichtiges verschweigt, war das dann nicht von Anfang an der falsche Weg?

  • Ich bin mir nicht recht sicher, wie ich das sehen soll.
    Ich meine, wenn ich etwas weis, und von alleine das nicht sage...ist es ja meine Sache. Aber wenn mich jemand fragt, und ich es weis, aber nicht sage, ist das schon etwas..."scheisse". Kommt natürlich immer darauf an, worum es geht, aber in Ordnung finde ich das nicht. Konkret Lügen ist es zwar nicht, dass ist in meinen Augen das falsche Wort, aber empfinde das nicht als richtig...


    Indem man schweigt sagt man zwar nicht "nein, ich weis nichts", aber dadurch das man schweigt zeigt es ( mir jedenfalls ) das man irgendwas weis, sonst würde man ja einfach sagen, dass man nichts weis. Wenn ich Beispielsweise einen Freund habe der mich betrügt, wovon ich nichts weis, aber meine beste Freundin weis es und ich frage sie danach und sie nichts sagen würde, würde ich das als Vertrauensbruch sehen ( wenn es sich später bestätigen würde, dass sie es wusste und mir es nicht sagte ), eine Lüge wäre es ja, wenn sie es verneint hätte. Aber was nun schlimmer ist, möchte ich nicht beurteilen...finde beides daneben.