Fangschuss...

  • Du siehst mich an, dein Blick ist warm
    und schwer fällt´s dir zu reden.
    Du liegst verliebt in meinem Arm -
    hängst blind in meinen Fäden.


    Wie dumm du bist, mein kleines Lamm,
    bringst selbst dich gar ans Messer.
    Mit Leib und Herz, ganz nackt und klamm;
    Wirst seh´n, bald weisst du´s besser.


    Du wirst seh´n und wirst erkennen,
    Herzen sind aus kaltem Stein.
    Auch meines musste einst verbrennen,
    drum sollst auch du nicht glücklich sein!


    So dachte er, so denkt nun sie:
    Ertrag´nes zu entlehnen;
    Vergessen, das kann mancher nie
    und weiter fliessen Tränen...



    ________



    So, mal wieder ne Überlegung rausgedrückt, die mir im Hirn rumspukte unter Berücksichtigung des Weltgeschehens - und ist die Ausarbeitung auch zweifelhaft gelungen bin ich froh mir in einem Punkt treu geblieben zu sein: Blos NIE n´ Happy End! xDD
    Vielen Dank fürs Lesen! ^_^V

  • Kurz und knapp aber sehr sinnig. Und genauso wird auch mein Kommentar sein, weil ich mich dieses mal nicht großartig in den netten Details verfangen möchte ^^ es ist schon genau so, wie dus mit deinem Gedicht ausdrückst. Der eine verletzt den anderen. Der Verletzte trägt seinen Schmerz weiter und rächt sich indirekt an den Unschuldigen dafür. Eigentlich ne Sauerrei, wenn mans mal bedenkt, aber das ist das Leben wie es wirklich gelebt wird. Irgend ein armes Lämmchen muss für die begangenen Missetaten anderer büßen.
    Gut geschrieben, gern gelesen ^^

  • Bitte bitte ^^
    Ne, von Blut kann keine Rede sein. Klar könnte man das ganze jetzt stur bildlich betrachten wenn man mal vom ans Messer liefern spricht. Nichts desto trotz erzählt dein Gedicht ja nur das, was wirklich abläuft. Es ist ne Tatsache das die meißten eben blind vor Liebe überhaupt nicht mehr merken wenn sie nur zum Spielball irgendwelcher Rachetriebe werden. Ich finde dieses Lamm repräsentiert diese Blauäugigkeit sehr gut wieder. Oder soll ich jetzt von der rosaroten Blindlingsbrille sprechen? xD
    Dementsprechend: der Gedanke kam klar und deutlich rüber. Und schätzungsweise wird das auch jeder so rauslesen der nur ein Fünkchen derartiger Spiele miterleben durfte/musste.
    +pattet+ hast du schon gut gemacht ^^

  • Ich finde das Gedicht traurig. Es hat so einen Wie-du-mir-so-ich-dir-Charakter. Wie ein Teufelskreis, aus dem man nicht raus findet. Und wie soll man glücklich werden, wenn niemand von den beiden diesen Kreis unterbrechen will...

  • Naja, es sollte auch als falsch rüberkommen... Wie du mir, so ich dir, das ist ein nicht wenig gängiges Prinzip, genau wie der Spruch, Was du nicht willst, das man dir tu, das füge vorher andern zu. Nur vielleicht kommt es manchmal drauf an dass man sich was gefallen lässt, das man manches nicht vergilt, nur damits vergolten ist, egal wen es trifft... Vielleicht wird eben doch nur manches aus der Welt geschafft, wenn man es für sich selber behält auch wenn man damit leben muss und vielleicht "der Dumme" ist - oder so o_O
    Is mir eigentlich auch alles zu hoch xD

  • Fix xD SIS! xD Du hast n Talent. Du hast das, was ich oben ausdrücken wollte sogar noch simpler gemacht xD dein Lehrer hat glaub ich gut rumgewerkt ^^ genau das ist des Pudels Kern. Wie du mir, so ich dir. Das ist eigentlich das Motto, nach dem die meißten Menschen leben. Traurig aber wahr. Dabei würde das auch alles viel einfacher gehn wenn der Mensch nicht so irrsinnig rachsüchtig wäre.

  • Es ist als falsch rüber gekommen.
    Und zwar an dieser Stelle:


    Zitat

    Original von Haggard
    Vergessen, das kann mancher nie
    und weiter fliessen Tränen...


    Wenn man es für sich selber behält, dann staut sich mit der Zeit so einiges zusammen. Man sollte es ansprechen, wenn einen etwas bedrückt. Aber das ist leider nicht immer einfach.

  • Erschlag mich doch einer mit einer Bratpfanne!
    Jetzt hab ich mal länger nicht reingeguckt und fast so ein schönes Gedicht verpasst.
    Und sagen kannst du ja, was du willst, aber bis auf zwei fehlenden Hebungen am Versanfang (Vers 9 und 10) ist die Metrik so perfekt, so wiegend wie in falsche Sicherheit - falls ich nicht überintepretiere, aber das soll mal einer wagen, mir das anzukreiden xD
    Fast hätt ich sogar geglaubt, dass du den Metrikwechsel mit Absicht gemacht hast, weil es ja irgendwie wie ein Wendepunkt ist im Gedicht. Zwar sind auch vorher schon Ankündigungen ("Hängst blind an meinen Fäden", "bringst selbst dich gar ans Messer"), aber die Stelle hat schon fast einen richtigen Bruch und deswegen könnte es glatt beabsichtigt sein ^^


    Ich mag die Bilder, die du da produziert hast. Das blinde in den Fäden-Hängen, das sich selbst ans Messer-Bringen, die verbrannten steinernen Herzen, das Lamm...


    Und hab ich nicht schonmal von perfekten Enden geredet?
    Das war eins.


    Ein wunderschönes Werk. Irgendwie das schönste was ich in den letzten Wochen gelesen habe und damit meine ich nicht nur Gedichte, sondern generell...
    und weil es so schön zu meiner Stimmung passt - Danke! ^^
    *knuff*


    "She wasn't waiting for a knight.

    She was waiting for a sword."


    - Atticus

  • Öhm... o_O Danke... ehh... Bitte! xD Freut mich wenns lesen Spass gemacht hat und nun, da du mir unterstellst dass die Sache mit´m Metrikwechsel vielleicht Absicht war könnt ich die Brust schwellen und sagen: Jaja! So ist´s! - aber... das wär dann doch zu dicke aufgetragen xD
    [SIZE=7](Rytmischer Grobmotoriker... *hust, hust*)[/SIZE]


    Ansonsten eben Danke und ähh... Falsche Sicherheit?! Worum geht´s da? Isses n Gedicht? Wo kann man´s lesen? Fühl mich nämlich grad n bisschen angefixt... o_O

  • Nein nein, das war nur ne grammatisch verkorkste Formulierung xD
    Mir kams im Gedicht so vor, als würd das lyrische Ich das Du in falsche Sicherheit wiegen xD


    Aber vielleicht sollte mal wer zu dem Titel was schreiben? Ich find ihn nämlich super ûu
    xD


    Und bitte.. und danke xD


    "She wasn't waiting for a knight.

    She was waiting for a sword."


    - Atticus

  • Zitat

    Original von Cazuh Lynn
    Aber vielleicht sollte mal wer zu dem Titel was schreiben?


    Das kann ich machen. Jedenfalls so, wie ich den Titel interpretiere.


    Es ist schon fast von vornherein klar, dass Tränen fließen werden, weil der Weg, den beide gehen, falsch ist. Und weil beide es falsch machen, ist der Schuss, und damit sozusagen das Ende, etwas, was sie sich sozusagen selber einfangen. Wie eine Erkältung, die man sich einfängt, weil man in die Schule / Arbeit geht obwohl man weiß, dass dort Mitschüler / Kollegen sind, die erkältet sind und einen anstecken können. Sprich: Durch sein Handeln fängt man sich das traurige Ende selbst ein.

  • Zitat

    Original von PeachGirl


    Das kann ich machen. Jedenfalls so, wie ich den Titel interpretiere.


    Es ist schon fast von vornherein klar, dass Tränen fließen werden, weil der Weg, den beide gehen, falsch ist. Und weil beide es falsch machen, ist der Schuss, und damit sozusagen das Ende, etwas, was sie sich sozusagen selber einfangen. Wie eine Erkältung, die man sich einfängt, weil man in die Schule / Arbeit geht obwohl man weiß, dass dort Mitschüler / Kollegen sind, die erkältet sind und einen anstecken können. Sprich: Durch sein Handeln fängt man sich das traurige Ende selbst ein.


    Mh, das mag ja vielleicht auf ein Gedicht mit anderem Inhalt zutreffen, aber ich glaube nicht, dass das "unschuldige Lamm" sich irgendwie durch Eigenschuld in eine Lage wie diese gebracht hat.
    Heuchelt dir der, den du zu lieben glaubst, ebenfalls Liebe und Sicherheit vor und glaubst du ihm, hast du doch keine Schuld daran, wenn in seinem Herzen ein boshafterer Plan reift. Ebenso finde ich nicht einmal, dass er Schuld daran ist.
    Mir kommt er, mag das lyrische Ich beim ersten Lesen auch noch völlig intrigant und geil gewirkt haben, mehr wie ein Opfer, dem böse mitgespielt wurde und der jetzt anderen böse mitspielt. So gesehen ist vielleicht genau das Gegenteil der Fall: Vielleicht hat er sich vorbildhaft richtig verhalten und trotzdem wurde ihm übel mitgespielt, sodass er nun anderen übel mitspielt.


    Das ist jetzt vielleicht die reinste Überinterpretation, aber je öfter ich darüber nachdenke, desto mehr mag ich dieses lyrische Ich und das Gedicht o,o


    "She wasn't waiting for a knight.

    She was waiting for a sword."


    - Atticus

  • Wie er sich früher verhalten hat, kann ich nicht herauslesen. Deshalb kann ich nicht sagen, was der Ursprung dafür ist, dass er so handelt. Doch mir ist klar, dass er von Anfang an falsch handelt, denn sonst würde er das Lamm nicht als dumm bezeichnen und nicht in Fäden halten.

  • Ich hab's aus dem hier herausgelesen:


    Auch meines musste einst verbrennen,
    drum sollst auch du nicht glücklich sein!


    Wie gesagt, vielleicht überinterpretiert, aber für mich ist das eben eine Richtung, die man gehen kann.^^
    Eigentlich bezog sich mein Post auch anfangs nur, ich bin dann wohl abgedriftet, darauf dass du meintest, beide verhalten sich falsch. Und ich konnte bei ihr weiß Gott kein falsches Verhalten erkennen.
    Aber wie gesagt, meine Interpretation ^^"


    "She wasn't waiting for a knight.

    She was waiting for a sword."


    - Atticus

  • Die Frage ist nun, was dazu führte, dass sein Herz verbrannte. Und das kann, wie gesagt kann, schon früheres falsches Verhalten sein, dass vielleicht durch Enttäuschung oder aus Rache ausgeführt wurde.
    Ich sehe ihr falsches Verhalten darin, dass sie angefangen hat, wie er zu denken.
    Gerade der Austausch von verschiedenen Interpretationen ist doch so interessant. =)