Mario vs. Donkey Kong

Der ewige Kampf Mario gegen Donkey Kong geht in eine neue Remake-Runde!


Dank der Veröffentlichung zahlreicher Solo-Abenteuer sowie einer insgesamt recht freundlichen Darstellung im überaus erfolgreichen Super Mario Bros. Film genießt der wohl bekannteste Videospielaffe der Welt Donkey Kong heutzutage ein recht hohes und auch überraschend positives Ansehen. Dabei wurde er zu Arcade-Zeiten 1981 als unliebsamer, Fässer werfender Widersacher dargestellt, dessen Charakter auf die Adjektive wild, frech und feindselig beschränkt war.


Da Nintendo aber gerne auch in finsteren Feinden die gutmütige Seele erkennt, wurde dieses Bild in den 90ern mit der Donkey Kong Land- sowie der Donkey Kong Country-Reihe und natürlich auch Donkey Kong 64 radikal verändert und dem Gorilla nun vielmehr eine aufbrausende Heldenrolle verpasst. Da Ausnahmen aber bekanntermaßen die Regel bestätigen, verwandelte die japanische Videospielschmiede Donkey Kong im Advance-Zeitalter abermals zum Rivalen und ließ ihn 2004 in Mario vs. Donkey Kong gegen den ikonischen Klempner antreten. Ein Aufeinandertreffen, das bis 2016 mit zahlreichen Fortsetzungen gesegnet wurde.


Wenig überraschend, dass dieser Klassiker im Zuge der aktuellen Re-Release-Welle ebenfalls auf der Remake-Liste landete und in den Augen des verantwortlichen Planungs- und Entwicklungsteams scheinbar unbedingt eine generalüberholte Switch-Fassung verdient hatte. Doch ob auch diesem Puzzle-Abenteuer der Spielzeugsprung in die Gaming-Moderne gelungen ist oder den beiden Streithähnen mittlerweile die motivierende Spielspaßpuste ausgegangen ist, das möchte ich euch in meinem Test verraten.


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Affe will, Affe klaut!


Kennt ihr das auch? Eigentlich habt ihr euch mit sorgenvollem Blick auf eure wohlbehüteten Ersparnisse jahrelang gegen fiesen Anflüge ansprechender Kaufverlockungen gewehrt, dabei sogar tapfer sinnlosem Materialismus abgeschworen, und dann fliegt beim unschuldigen Surfen durch das WWW urplötzlich doch eine Werbung für eine sagenhafte Collector's Edition, eine prunkvolle Statue oder ein anschauliches Artbook an euch vorbei. Doch oh Schreck: Das Objekt eurer Begierde scheint weltweit für viel Aufmerksamkeit gesorgt zu haben und ist bei den handelsüblichen Online-Plattformen längst vergriffen! Das perfekte Mittel gegen die finstere Versuchung, möchte man meinen.


Doch dann taucht der Sammlergegenstand aus dem Nichts auf weiteren Seiten auf, startet jedoch direkt einen weiteren Angriff auf eure Rücklagen. Denn jetzt spielt auch die Nachfrage eine Rolle, wird nun doch auch das gefährliche Wort Rarität in den virtuellen Raum geworfen. Spätestens jetzt sollte der gesunde Geist den gedanklichen Wunsch abschalten und sich auf andere Dinge konzentrieren. Pustekuchen! Nach anfänglichen Bemühungen, euch gegen den unnachgiebigen Kaufdrang zu wehren, macht sich eure Hand erbarmungslos selbstständig und vollendet mit einigen wenigen Klicks die ebenso erfreuliche wie auch finanziell niederschmetternde Investition. Ade, du wundervoll gefülltes Portemonnaie.


Wer dieses Gefühl auf jeden Fall kennen dürfte, ist unser alter Freund (für einige Nostalgie-Freunde vielleicht eher Feind) Donkey Kong, der beim Herumzappen die herrlich amüsanten Mini-Marios entdeckt. Vollends begeistert möchte er diese umgehend in seine heimische Sammlung befördern, muss jedoch feststellen, dass die begehrten Spielzeuge restlos ausverkauft sind. Einfach tiefer in die Geldbörse greifen? Nicht mit dem wilden Affen! Dieser bricht einfach kurzerhand in die Fabrik ein und stiehlt alle verfügbaren Mini-Marios direkt an der Quelle. Ein simpler, aber definitiv nicht zu empfehlender Tipp, um horrende Geldverluste zu vermeiden.


Anstatt mit dieser strafbaren Aktion nämlich die Polizei auf den Plan zurufen, nimmt sich der legendäre Klempner und Spielzeug-Vorlage Mario höchstpersönlich dem Fall an und macht Jagd auf den diebischen Affen. Dieser scheint sich vor der Durchführung des überstürzten Raubzugs allerdings einige Gedanken bezüglich eines passenden Fluchtplans gemacht zu haben und konfrontiert den Verfolger mit einer regelrechten Aneinanderreihung verzwickter Hindernisparcours, die es zum Einfangen des Übeltäters zu passieren gilt. Für den geübten Sprunghelden dürfte das aber kein Problem darstellen, oder?



Akrobatische Puzzle-Rückholaktion


Auch der für Mario vs. Donkey Kong auserkorene Handlungsschreiber dürfte angesichts eines ebenso seichten wie auch erschreckend oberflächlichen Plots keinerlei Schwierigkeiten beim zusammenklöppeln der Geschichte gehabt haben. Tatsächlich fällt meine Zusammenfassung nämlich ungemein ausufernd aus (Hey, auch ich darf mich mal in meinen Gedanken verlieren und blind drauf losschreiben) und hat die erzählerische Ebene des eigentlichen Videospiels in puncto Umfang wahrscheinlich problemlos überholt. Denn abseits eines unerwarteten Intermezzos zur Halbzeit und einer kurzen Endsequenz sind Highlights, Überraschungen oder gar unerwartete Wendungen nirgendwo auszumachen. Aber seien wir ehrlich: Die größte Überraschung wäre es, die zehn Mario-Fans zu treffen, die sich über das Fehlen einer mehrdimensionalen Story beim neusten Ableger der weltweit bekannten Serie chauffiert zeigen.


Folglich entpuppt sich Donkey Kongs Beutezug schnell als Mittel zum Zweck, um Mario durch mehr als 130 kunterbunte 2D-Levels zu scheuchen, in denen der Held seine akrobatischen Fähigkeiten regelmäßig unter Beweis stellen muss. Rückwärtssaltos, Handstände, waghalsige Schwungaktionen an Lianen – hier muss ein breites Repertoire an Fitnessübungen vorgeführt werden. Anders als beispielsweise bei Super Mario Bros. Wonder stehen hier nicht das Meistern kniffeliger Hüpfpassagen sowie das Besiegen strategisch passend platzierter Schergen im Mittelpunkt, sondern das Lösen verschiedenster Rätselabschnitte, in denen ich Mario irgendwie zu einem goldenen Schlüssel und anschließend zu einer verschlossenen Tür mit gigantischem Schlüsselloch lotsen muss.


Zunächst klingt das Ganze recht simpel, wird durch einige Hürden allerdings zur zumindest ansatzweise fordernden Knobelaufgabe hochgestuft. So versperren mir Wände und Gegner den Weg, während Fallen und klaffende Abgründe das Weiterkommen ebenfalls erschweren. Zusätzlich muss der Schlüssel nach der ersten Berührung möglichst in meinen Händen verweilen, sonst verpufft er nach wenigen Sekunden im Nichts und kehrt zur Startposition zurück. Zahlreiche Variablen, die beim Herumspringen und Betätigen unterschiedlicher Schalter stets im Hinterkopf behalten werden sollten, um die Pforten in Richtung Donkey Kong zu öffnen.


Die Grundpfeiler dieses Spielprinzips werden im Laufe der verschiedenen Welten – darunter Dschungel, Vergnügungspark, Feuerberg oder Gruselhaus – kaum verändert, aber immerhin gelegentlich um neue Elemente erweitert, die nicht nur zum Umdenken anregen, sondern gleichzeitig auch drohender Langeweile entgegenwirken. Mit Bob-Ombs brüchige Wände einreißen, anstatt bereits erwähnter Schlüssel entwendete Mini-Marios einsammeln und in eine Spielzeugkiste lotsen oder heimtückischen Laserfallen ausweichen: Nur eine Auswahl der Dinge, die plötzlich auf der Agenda stehen und dem Klempner alles abverlangen. Ebenso wie das Advance-Original schafft es also auch das Remake problemlos, spielerischer Eintönigkeit gekonnt auszuweichen.


Sammelwütige Hobby-Abenteurer kommen selbstverständlich ebenfalls vollends auf ihre Kosten, heimsen anstatt wertvoller Münzen oder funkelnder Sterne hier aber optionale Geschenke ein, die nur selten versteckt oder gar unerreichbar positioniert sind. Action-Freunde freuen sich derweil auf die Bosskämpfe, bei denen Donkey Kong mit der richtigen (für Profis bereits nach wenigen Sekunden eindeutig erkennbaren) Taktik in die Knie gezwungen werden muss. Wer hätte ahnen können, dass ein simpler Diebstahl solch eine Verfolgungsjagd mit sich bringt?



In der stressfreien Ruhe liegt die Rätselkraft


Immerhin muss sich Mario beim Glattbügeln der misslichen Lage nur selten überanstrengen und darf – sofern geübte Gamer seine Bewegungen in die Hand nehmen – relativ leichtfüßig in Richtung Abspann sprinten. Denn während das Original bereits nur mit einer wohldosierten Portion Herausforderung auskommen musste, kurbelt das Remake von Mario vs. Donkey Kong den Schwierigkeitsgrad noch weiter nach unten und macht aus einer potenziell anspruchsvollen Rätselsause eher einen gemütlichen Gedankenspaziergang mit kleineren Aufgabenhügelchen.


Lösungswege werden mir gefühlt fast schon auf dem Serviertablett präsentiert, während auflauernde Widersacher förmlich auf einen erlösenden Angriff meinerseits warten und die Bonusgeschenke ohne nennenswerte Erkundungszüge oder strapaziöse Komplikationen eingesammelt werden dürfen. Nintendo macht auch kein Geheimnis daraus, dass Simplizität ein wichtiges Kernelement der Neuauflage war und spendiert dieser den brandneuen Entspannt-Modus, in dem jegliche Gefahren und nervtötender Zeitdruck einfach aus der Abenteuerformel gestrichen werden, um ein stressfreies Rätseln zu ermöglichen. Schmerzhafte Fehler werden also nicht mehr mit Game Over und Neustart, sondern nur mit einem unfreiwilligen Transport zum letzten Checkpoint bestraft.


Ihr pfeift auf lockere Leichtigkeit und möchtet gefordert werden? Dann könnten die Plus- und Profi-Level Abhilfe schaffen. Die Plus-Level werden dabei nach dem ersten Durchspielen freigeschaltet, während die Profi-Varianten durch das fleißige Einheimsen von Geschenken und den damit verdienten Sternen (HA, also kommen sie auch hier wieder vor!) zugänglich gemacht werden. Neben bereits bekannten Leveln inklusive einiger Modifikationen und angepasster Aufgabenstellungen erwarten euch spätestens hier auch einige kniffelige Passagen, bei denen ein ruhiges Vorgehen und ausreichend Geschick gebraucht werden. Blind Loshüpfen führt dann also tatsächlich nicht mehr automatisch zum Erfolg.


Allerdings muss an dieser Stelle unterstrichen werden, dass geübte Switch-Besitzer auch hier höchstens kurzzeitig ins Grübeln geraten und das Levelende anschließend gewohnt zügig erreichen und dabei alle zusätzlichen Boni einheimsen können. Dass Nintendo mit Mario vs. Donkey Kong für die Switch einen modernen Weg gehen und das Zielgruppenfangnetz möglichst ausweiten sollte, ist nicht verwunderlich. Dass das Team hierbei aber nur an einen Entspannt-, aber nicht an einen fordernden Expertenmodus gedacht hat, ist schon ein wenig ärgerlich.



Eine Remake-Verbesserung jagt die nächste


Sicherlich ist es auch dem niedrigen Schwierigkeitsgrad geschuldet, dass ich dem Krawatte tragenden Affen erschreckend schnell das Handwerk legen und Mario vs. Donkey Kong bereits nach fünf Stunden abschließen, nach insgesamt zehn Stunden sogar alle Extras anschauen und Zusatzlevels durchspielen konnte. Gründe für einen zweiten Durchlauf? Die gibt es höchstens für Hardcore-Fans. Dennoch hat sich Nintendo beim Remake redlich viel Mühe gegeben, die Spielzeit ebenso sinnvoll wie auch unterhaltsam nach oben zu korrigieren und mich auch nach Beenden meines Tests zu einem weiteren spaßigen Marsch durch die Spielzeugfabrik zu animieren.


Dass ich die virtuelle Ziellinie nämlich nicht schon früher passieren durfte, ist einzig der Neuauflage zu verdanken. Denn neben einer Auffrischung aller bereits bekannten Retro-Abschnitte erwarten Fans der ersten Gameboy-Advance-Stunde zwei brandneue Welten, die mit der gewohnten Gameplay-Formel der Vergangenheit spielen und stellenweise angenehm frischen Wind reinbringen, der aufgrund einer überschaubaren Levelanzahl dann aber doch rasant wieder verflogen ist. Strenggenommen wird dabei einfach nur der erprobte Spielablauf fortgeführt und höchstens um einige dekorative Elemente erweitert, lohnenswert fällt die spielerische Erweiterung dann aber dennoch aus.


Wer den Handheld anschließend immer noch nicht beiseitelegen und etwas länger in der Spielzeugwelt verweilen möchte, stellt sich einfach dem Bestzeit-Modus und schließt die zahlreichen Level unter der vorgegebenen Zeit ab, um schicke Goldmedaillen zu verdienen. Und hier haben die Entwickler dann endlich ein Erbarmen, nimmt Spielern die auferlegten Hilfsschwimmflügel ab und lässt sich ausnahmsweise in etwas tieferen Schwierigkeitsgewässern schwimmen. Und obwohl auch dieser Modus eine eher mittelmäßige Herausforderung bietet und die Spielzeit dadurch nur marginal aufstockt, waren beim Test gelegentlich mehrere Anläufe notwendig, um die korrekten Momente zur kostbaren Sekundeneinsparung auszumachen und dadurch die Rekordspitze zu erobern.


Da die Affen-, Geschenk- und Rekordjagd alleine dann doch irgendwann langweilig werden könnte, zaubert Nintendo beim Remake ein finales Ass und damit zugleich das vielleicht größte Update-Highlight aus dem Ärmel: Einen lokalen Koop-Modus, in dem ein Mitspieler als Toad einsteigen und Mario hilfreich unter die Arme greifen darf. Dadurch wir das grundlegende Gameplay zwar nicht auf den Kopf gestellt, potenziell eingeschlafener Spielspaß nach Beenden der ersten Welten aber eventuell wieder reaktiviert. Denn gemeinsam fiese Fallen umgehen und Rätsel in bahnbrechender Geschwindigkeit zu lösen macht in der kleinen Runde für enorm viel Laune und garantiert einen fantastischen Zockerabend mit ausgelassenem Gelächter.



Wenn Umfang und Preis nicht zusammenpassen


Mittlerweile sollte ausreichend bewiesen sein, dass auch Mario vs. Donkey Kong kein lieblos auf den Markt geworfenes, sondern mit ausreichend Liebe zum spielerischen Detail aufgemotztes Remake ist, das wie viele andere Nintendo-Titel des letzten Jahres aus der Gaming-Vergangenheit in die Moderne getragen und mit allerlei sinnvollen Zusatzmodi und weiteren Verbesserungen gehörig aufgemotzt wurde. Ein passionierter Entwicklungsprozess, der logischerweise auch beim technischen Aspekt zu tragen kam und die abgedrehte Klempner-Affen-Jagd im farbenfrohen und rundum erneuerten Grafik-Gewand erstrahlen lässt. Und natürlich lässt auch der Soundtrack das Advance-Zeitalter hinter sich und begleitet das Abenteuer mit ebenso passenden wie auch launigen Kompositionen, die zwar nicht das Ohrwurmlevel anderer Serienableger erreichen, ihre atmosphärische Rolle aber dennoch bestens ausfüllen.


Und auf dem Papier betrachtet erblickt man spätestens jetzt eine beeindruckend lange Liste, die als eindeutiges Kaufargument für Puzzle-Fans fungiert. Über 130 Level, neue Welten, zahlreiche Modi, Hilfestellungen für Anfänger, solide Optik, stabile Framerate, wohlklingende Musik – was will man da noch mehr? Vielleicht einen dem überschaubaren Umfang entsprechenden Preis. Denn allein dieser Aspekt bringt den eigentlich positiven Gesamteindruck spürbar ins Taumeln und wird höchstwahrscheinlich dafür sorgen, dass sich dieser Mario-Spaß ausnahmsweise mal nicht direkt wie warme Semmeln verkaufen, höchstens auf lange Sicht zu einem kleinen Erfolgshit avancieren wird. Anstatt die übliche Preispolitik für eine gut zehnstündige Spielzeit nachzujustieren, verlangt Nintendo für das Remake 50€. Dadurch wird zwar nicht das AAA-Preislevel, allerdings auch nicht das erhoffte beziehungsweise erwünschte Niedrigniveau erreicht.


Versteht mich nicht falsch: Auch aufwendige Neuauflagen charmanter Retro-Videospiele dürfen zweifelsfrei für einen Premiumpreis angeboten werden, darin liegt die Problematik auch überhaupt nicht begraben. In dieser Form hätten allerdings eines oder gleich mehrere der DS- oder Wii U-Sequels integriert werden müssen, um den hohen Preis glaubhaft zu rechtfertigen. Oder man gibt sich am Strategietisch eben mit dem derzeitigen Gesamtpaket zufrieden, signalisiert dessen spielerische Dimension dann aber auch gleich auf dem Preisschild. Stattdessen wurde ein Mittelweg gewählt, der zu Ungunsten von Fans und Switch-Besitzern ausfällt. Diese müssen nämlich vor dem Kauf ausreichend überlegen, ob sich die geforderte Investition für sie lohnt oder eher ein langes Warten auf ein passendes Angebot oder eine Preisreduzierung ansteht.


Dankenswerterweise kommt bei diesem Erwägungsprozess auch die kostenlos verfügbare Demo zu tragen, mit der einige Level angespielt werden können und die Kaufentscheidung potenziell positiv beeinflusst wird. Dadurch gerät Mario vs. Donkey Kong auch nicht vollkommen ins Aus, wird allerdings auch nicht zum eigentlich automatischen Nintendo-Griff ins Händlerregal. Trotz kreativer Einfälle, einer abermals kunterbunten Präsentation, verschiedenen Welten und einer aufgemotzten Modi-Auswahl bleibt dann nämlich weiterhin ein bitterer Beigeschmack, sobald die spielerischen Möglichkeiten nach einem ausgedehnten Gaming-Wochenende ausgereizt wurden. Und dass der Klempner erst vor kurzer Zeit mit solchen Highlights wie Super Mario Bros. Wonder und Super Mario RPG glänzen durfte, ist dann vor allem im direkten Vergleich natürlich keine große Hilfe.


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Fazit


Aus entwicklungstechnischer Sicht hat Nintendo mit der Neuauflage von Mario vs. Donkey Kong alles richtig gemacht. So können ein visueller Neuanstrich, ein modernisierter Soundtrack und aufpolierte Gameplaymechaniken die Fesseln der angestaubten Gameboy-Advance-Vergangenheit problemlos sprengen und das Gesamterlebnis dank brandneuer Welten, einem Entspannt-Modus für Switch-Besitzer mit dünnem Nervenkostüm und einer herrlich amüsanten Koop-Variante zudem erstklassig ausbauen. In dieser Form eigentlich eine eindeutige Kaufempfehlung für Nintendo-, Puzzle- sowie Mario- und Donkey-Kong-Freunde, die aufgrund einer fragwürdigen Preispolitik dann allerdings doch eine gewisse Erwägungszeit erfordert.


Nach Beenden der (hauchdünnen) Haupthandlung, dem Einsammeln aller optionaler Geschenke, einem Marsch durch die Expertenlevel und unterhaltsamen Runden im Bestzeit- und Koop-Modus kam ich auf insgesamt 11 Stunden, wobei dieses Ergebnis noch großzügig aufgerundet wurde. Prinzipiell kein Problem, können doch nicht alle Videospielveröffentlichungen sagenhafte Umfangmonster sein. Sobald für ein Remake mit solch einer überschaubaren Gesamtspieldauer aber ein Preis von 50€ aufgerufen wird, muss man sich dann eben doch ernsthaft die Frage stellen: Lohnt sich das überhaupt?


Wer beim Anblick des Klempners oder des wilden Affen mit markanter Krawatte automatisch schwach wird und sich liebend gerne durch kreative Hinderniskurse rätselt, sollte sich unbedingt die kostenlos im eShop verfügbare Demo zu Gemüte führen, um schneller zu einer zufriedenstellenden Antwort zu gelangen. Alle anderen sollten den virtuellen Ausflug in die Spielzeugwelt aber zumindest bis zu einer ersten Preisreduzierung erstmal absagen und lieber nach einer passenden Alternative Ausschau halten. Dankenswerterweise hat Nintendo höchstselbst mit Super Mario Bros. Wonder und Super Mario RPG für eine fantastische Auswahl gesorgt.

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