#04 - Final Cut von Veit Etzold

  • Es ist entschieden, das Buch des Lesezirkels ist dieses Mal Final Cut von Veit Etzold! Yay!


    Bisher haben sich kyorall, Fuh, Lepakko und meine Wenigkeit dazu gemeldet, das Buch zu lesen, aber natürlich kann jeder jederzeit noch einsteigen und seine Meinung kundtun. Diskutieren ist ja das Ziel des Lesezirkels!


    Bis zum 7. Oktober wird es hier gehen, wobei bis zum 1. Oktober Zeit zum Lesen ist und ab dann für eine Woche die große Abschlussphase beginnt. Bis dahin also auch bitte beim Diskutieren an Spoiler Tags denken!

  • [size=1][d]Hehehe, ein Doppelpost. Hehehe.[/d][/size]


    Ab heute beginnt die letzte Phase dieses Lesezirkels und ich dachte mir, dass ich einmal die Diskussion starte. Ich hab schon lange überlegt, wie ich das tun könnte, ohne zu viel zu spoilern, weil man bei einem Buch wie diesen natürlich immer darauf achten muss, was man sagt.


    Ich habe das Buch innerhalb von drei Tagen durchgelesen. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich es besonders spannend fand, denn es war an einigen Stellen einfach viel zu berechenbar und auch dadurch, dass man jede Seite der Handlung gezeigt bekam, auch die des Täters, baute sich die Spannung erst am Schluss auf. Dennoch liest es sich sehr gut und es ist definitiv zu empfehlen, wenn man das Genre mag und auch von recht detaillierten Beschreibungen von Verbrechen nicht abgeschreckt wird (was ich von mir, vor allem gegen Ende des Buches, eher nicht behaupten konnte...)


    Allerdings blieben bei mir am Ende des Buchs ein paar Fragen offen, die ich auch nach ausgiebigem Nachdenken nicht klären konnte...


    Und eine Stelle, die mich bei dem Buch besonders "berührt" hat, möchte ich euch auch nicht vorenthalten. Mal schauen, was ihr dazu sagt:


    Und nun, was sind eure Erfahrungen mit dem Buch? Wie hat es euch gefallen, was haltet ihr von der Vorgehensweise des Täters, was von den Charakteren, etc.? Diskutiert!

  • Hallo. Hab das Buch dann gestern auch fertig bekommen und muss mich jetzt mal dazu äußern.


    Zu deiner 2. Frage, Inu. Die Opfer waren jetzt ja nicht SO lange tot.


    Nächster Punkt: der Schreibstil.
    Mir hat dieser unglaublich schnelle Schreibstil gefallen, relativ kurze Kapitel, Sprünge zwischen den Charakteren, der Leser wurde dadurch allwissend, was mal eine nette Abwechslung zu den meisten anderen Thrillern ist. Natürlich wusste man dadurch immer mehr als Clara und co., aber ich fand das mal ganz schön.


    Ich bin ja eigentlich ein Fan von Wiederholungen und Vergleichen, aber da hat Veit wirklich, wirklich zu sehr übertrieben. Ich hatte nach dem 10.000. Mal auch verstanden, dass der Täter eine BRILLE AUS MATTEM EDELSTAHL trägt. 3 Mal das zu erwähnen hätte auch gereicht, seriously. Ich bekomme das nie wieder aus dem Kopf. >_> Zu den Vergleichen, am Anfang waren sie noch ganz amüsant, weil sie so dunkel und abstrakt waren, aber dann hat er plötzlich mit geschichtlichen Figuren vergleichen. Klar, ich kannte einige davon, Gilles de Rais zum Beispiel, aber diesen einen Marquis Blabla? Keine Ahnung, was das mit dem Buch zutun hatte und ob der liebe Autor da nur mit seinem Wissen angeben wollte. xD Vielleicht waren es auch geniale Vergleiche, die nicht so ganz auf mich übergesprungen sind.


    Joa. So weit so gut. Schreibstil hat mir trotzdem allgemein gefallen. Zu den Charaktere und der Story. Also, wie gesagt, MacDeath ist mein absoluter Lieblingscharakter.
    Zu Clara muss ich sagen:

    Mein Problem mit Clara war eigentlich, dass ich ihre ganze Moral und sowas nicht mochte. Sie war auf jeden Fall intelligent und alles, aber ihre Beweggründe haben mich überhaupt nicht angesprochen.


    Zu Vlad:


    Insgesamt mochte ich das Buch und durch die schnelle Erzählweise, wollte ich immer gerne weiterlesen, nur hätte ich es gern gehabt, wenn mich das Buch ein wenig... emotionaler mitgenommen hätte.

  • Zitat

    Original von Fuh
    Ich bin ja eigentlich ein Fan von Wiederholungen und Vergleichen, aber da hat Veit wirklich, wirklich zu sehr übertrieben. Ich hatte nach dem 10.000. Mal auch verstanden, dass der Täter eine BRILLE AUS MATTEM EDELSTAHL trägt. 3 Mal das zu erwähnen hätte auch gereicht, seriously. Ich bekomme das nie wieder aus dem Kopf. >_>


    GOTT, JA.
    Ehrlich, irgendwann saß ich nur noch da und hab dem Buch einen Todesblick zugeworfen, als zum zehnten Mal diese vermaledeite Brille erwähnt wurde. Es war sowieso immer von vornherein klar, dass es sich bei der Person um den Mörder handelt, da muss mir das Buch nicht noch mit einer Neon-Reklame und einem Capslock-Monolog deutlich machen, welcher Charakter da vor mir sitzt.


    Zitat

    Original von Fuh
    Insgesamt mochte ich das Buch und durch die schnelle Erzählweise, wollte ich immer gerne weiterlesen, nur hätte ich es gern gehabt, wenn mich das Buch ein wenig... emotionaler mitgenommen hätte.


    Das ist wohl auch eine der Sachen, die ich an dem Buch zu bemängeln hatte. Ich meinte ja, dass es sich gut liest und man zwar weiterlesen will, aber es nicht wirklich spanend ist.


    Und genau das ist es, du liest es, es ist ganz nett, aber du fühlst dich irgendwie mit keinem der Charaktere emotional verbunden. Keiner wird intensiv genug beleuchtet, als dass du dich in sie hinein versetzen kannst, die Opfer werden nur kurz dargestellt, der Mörder ist wahnsinnig, die Polizisten sind stereotyp oder handeln gegen ihre eigenen Prinzipien oder gar gegen das Gesetz...Die einzige Stelle, die mich wirklich bewegt hat, war

  • Hmm, wo fange ich am besten an. Ich habe wieder dem Hörbuch den Vorzug gegeben, aber ich bereue es. Ich weiß nicht wie die Dame heißt, aber es war die Stimme der Serie/Doku "Autopsie". Ich konnte ihr irgendwie nicht länger konzentriert zuhören >.<.


    Nunja, zu Buch an sich. Es ist ganz nett, und würde nicht auch noch jeder Schritt aus der Sicht des Täters beschrieben, wäre es eventuell sogar etwas spannend gewesen.
    So aber...
    ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll...
    Eindeutig nicht mein Fall.

    Einmal editiert, zuletzt von Lepakko ()

  • Zitat

    Original von Inu
    Das ist wohl auch eine der Sachen, die ich an dem Buch zu bemängeln hatte. Ich meinte ja, dass es sich gut liest und man zwar weiterlesen will, aber es nicht wirklich spannend ist.


    Also ich habe das Buch spannend gefunden. Klar, ich hab schon spannendere Bücher gelesen, aber das war nicht schlecht.


    Zitat

    Und genau das ist es, du liest es, es ist ganz nett, aber du fühlst dich irgendwie mit keinem der Charaktere emotional verbunden. Keiner wird intensiv genug beleuchtet, als dass du dich in sie hinein versetzen kannst [...]


    Außer vielleicht Clara. Ihre Vergangenheit mir ihrer Schwester blinkt immer wieder kurz auf, genug um sich was zusammenzureimen, und in der Mitte dann angefangen die Kapitel über Vladimirs Vergangenheit.
    Allerdings habe ich mich auch mit keinen Charakter "emotional verbunden" gefühlt.



    Der Schreibtstil hat mir gut gefallen, man musste sich nicht damit rumschlagen, sondern einfach durchlesen, auch wenn ich bei Hermans Erklärungen immer ins Stocken geraten bin. Was es auch nicht besser gemacht hat, als Clara es dann leichter erklärt hat.


    Ich konnte MacDeath und Herman am besten leiden. Auch wenn letzter mich mit seinen Fachwissen und seinen Gummibärchen verwirrt hat.
    Fast schon schade fand ich es, dass der Name "der Namenlose" erst in der Hälfte des Buches vorkam, ich glaube es war als Clara ihre erste Nachricht vom Täter bekam.


    Was mich am meisten genervt hat (abgesehen von der Brille aus matten Edelstahl) war, dass Vlad Clara immer und überall gratuliert hat
    Wie macht man die Spoiler-Zeichen?
    Spoiler! Entweder weil sie überlebt hat, oder weil sie ihn gefunden hat oder sonst was getan hat!


    Am besten hat mir die Textstelle, bzw. der Satz gefallen, auf S. 191
    Spoiler:
    kurz bevor Vlad mit Julia in Kontakt getreten ist, als er sich gefragt hat:
    "Wer möchte ich heute sein?"


    Das habe ich mir dann mit diesem suffianten, gemeinen Grinsen vorgestellt, mit denen ich mir immer die schlauen Mörder vorstelle.


    Ein gutes Buch, nur zu empfehlen.

  • Zitat

    Original von Lepakko
    Es ist ganz nett, und würde nicht auch noch jeder Schritt aus der Sicht des Täters beschrieben, wäre es eventuell sogar etwas spannend gewesen.


    Ich muss sagen, dass ich es ja gerade so spannend fand, dass der Leser, bzw. der Hörer^^ die Schritte des Täters wusste.
    Da ich eher Fantasy als Thriller lese, weiß ich nicht ob das üblich ist, aber mir hat es gut gefallen, dass man "dabei" war, wenn der Täter seine Opfer ausgemacht und "besucht" hat.
    Aber jedem seine Meinung^^

  • Ich sage mal die Art, wie es erzählt/beschrieben wurde, ist nicht so meins.
    Kleine andeutungen wären mir lieber gewesen, dass man quasi mehr zu grübeln hat. Das macht mMn auch viel aus. ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Lepakko ()

  • Habe das Buch nun schon seit längerer Zeit gelesen und kann eigentlich sagen, dass ich den Meisten zustimmen muss.


    Der Schreibstil gefiel mir, was wohl auch einer der Gründe ist, wieso ich das Buch in weniger als einen Tag durch hatte, auch wenn ich nicht unbedingt ein Freund der zu genauen Beschreibung bin, da ich es nicht unbedingt mit Blut habe.


    Das der Leser allwissend war fand ich nun nicht schlecht, auch wenn man so nicht mehr wirklich überrascht wurde. Und trotzdem wurden bis zum Ende mehrere Fragen nicht beantwortet. Einmal die Sache mit dem ganzen Wissen und dem Erlangen des Geldes vor dem ersten Mord, dann versteh ich nicht wie sein erstes Opfer nicht in der Kühltruhe gefunden werde konnte und bitte, wie kommt jemand in dem Alter darauf eine Leiche in Schreiben zu entsorgen und kann das dann auch in die Tat umsetzen?
    Noch stärker missfällt mir allerdings die Tatsache, dass die Opfer mehrere Monate tot waren und es angeblich niemand der Familie und Freunde gemerkt haben soll. So sehr kann man sich nicht in einen Menschen hinein versetzen und nicht allwissend über seine Vergangenheit sein. Das funktioniert meiner Meinung nach gar nicht, auch wenn er eines seiner Opfer auf Weltreise geschickt hat.


    Was ich von Clara halten soll, weiß ich leider bis heute nicht. Ich verstehe, dass sie so lange trauert, aber dann handelt sie wieder so als wäre der Tod ihrer Schwester völlig egal.


    Aber es ist ja dann am Ende doch nur eine erfundene Geschichte die nicht in jeder Hinsicht logisch erscheinen muss und man fühlt nicht genug mit den Charakteren mit, dass man sich dann tagelang viele Gedanken über das Buch macht.


    Generell würde ich das Buch aber weiterempfehlen, auch wenn es dieser ständige Erwähnung der Brille gibt. Das war einfach viel zu viel.