Militärschläge als Vergeltung für Hacker-Attacken
Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge, will das U.S. Verteidigungsministerium digitale Sabotage aus dem Ausland als einen Akt des Krieges einstufen. Damit wäre dem U.S.-Militär Tür und Tor für militärische Reaktionen geöffnet.
Bomben als Antwort auf Hacker-Attacken? Klingt wie eine Orwellsche Distopie, ist aber kurz davor, Realität zu werden. Wie das Wall Street Journal berichtet, sieht die neue Cyberstrategie des U.S.-Verteidigungsministeriums vor, Hackerangriffe aus dem Ausland künftig als Akt des Krieges zu behandeln. Damit wäre das Pentagon dazu legitimiert, mit militärischen Gegenangriffen auf Hacker-Angriffe zu reagieren.
Als Grundlage für die neue Strategie gilt das Prinzip der angemessenen Reaktion. Entstehen durch eine Hacker-Attacke massive Sachschäden, gewichtige Störungen im öffentlichen Leben oder kommt es gar zu Todesopfern, sieht sich das Pentagon dazu befugt, mit konventionellen Waffensystemen zu reagieren. Gegenüber dem Wall Street Journal äußerte ein Militärsprecher: "Wenn du unser Stromnetz [via hacking] abschaltest, schicken wir vielleicht eine Rakete deinen Schornstein runter."
Natürlich setzt das U.S.-Verteididungsministerium auch gezielt auf Abschreckung, sieht Hacker-Angriffe aus dem Internet aber auch als die aktuell größte Bedrohung für die USA an. Folglich soll jetzt die 2010 gegründete Militäreinheit "Cyber Command" prüfen, ab wann auf eine Hacker-Attacke mit militärischen Mitteln reagiert werden kann.
Während Befürworter diesen Schritt als notwendige, logische Konsequenz aus der aktuellen Bedrohungslage betrachten, führen Kritiker ins Feld, dass man sich nie sicher sein könnte, wer der tatsächliche Urheber einer Cyber-Attacke ist und eine staatliche Beteiligung nicht zwangsläufig gegeben sein muss.
Quelle IGN
Meine 2 Cent dazu.
Die Unsicherheit/Unkenntnis darüber, wer einen Anschlag verübt hat, konnte die Amerikaner auch nicht davon abhalten, in Afghanistan Konzerte zu geben.