• Weltunter


    Ich schreie alle Wünsche, alle Hoffnung in die Welt,
    Und ich lache, weine, schreie, seh' wie sie zusammenfällt.
    Alle Stürme, tausend Winde, reißen ihre Fetzen fort,
    Mit dem bangenden Verlangen auf nur ein gehauchtes Wort.


    Und ich balle meine Fäuste, gehe kreischend in die Knie.
    Ich versuche mich zu wehren gegen diese Melodie,
    Die mit krachenden Geräuschen bis in meinen Kopf vordringt
    Und dort tausend schrille Strophen tief aus meiner Seele singt.


    Kneif' die Augen fest zusammen, doch ich seh' es allemal,
    Wie der Mond sich wieder wandelt, scheint gebrochen und nur fahl
    An dem schon zerriss'nen Himmel, den der laute Sturm verweht,
    Dass das Splitterbild des Mondes bald mit seinen Fetzen geht.


    Und ich halte meine Hände fern von der gestürzten Welt,
    Die durch meine tausend Wünsche in sich selbst zusammenfällt.
    Tausend Feuer brennen lodernd, von den Flammen längst genährt,
    Züngeln hoch zum grauen Himmel, von der Asche schon verklärt.


    Tausend Tränen glitzern blitzend, heller noch als ein Kristall,
    Tausend Winde tragen sie bis hoch ins unberührte All,
    Ehe neue Schluchten brechen, bersten dunklen, festen Stein -
    Sollte dort durch meine Wünsche nicht ein Paradies schon sein?

    Funken fliegen mit den Winden und sie sind schon ungezählt,
    Doch sie zischen mir ins Ohr, ich hätt' es selber so gewählt.
    Und so blicke ich gebrochen auf das Chaos, das ich schuf,
    Bebend, zitternd - und verfolgt vom flammendheißen Funkenruf.


    Stücke vom zerriss'nen Himmel fallen schwer wie grauer Stein
    Auf den Aschenrest der Erde, schlagen in die Schluchten ein.
    Und so akzeptier' ich bröckelnd, was ich selber angestellt,
    Und mit einem letzten Wunsch zerspringt die glutgetränkte Welt.


    "She wasn't waiting for a knight.

    She was waiting for a sword."


    - Atticus

  • wundervoll
    es beschreibt glaub ich alle gefühle die man in so einer sutiation nur haben kann es gefällt mir wahsninnig gut xD un diesmal ein für mich verständliches reimschema

  • Das Reimschema ist meistens so, was auch gut ist. Das Gedicht ist gut wie erwartet, wobei die Thematik nicht überraschend ist...Man erkennt so schön, dass die Hoffnung zuletzt stirbt...egal wie elend es einem geht, man hat trotzdem noch im Kopf einen Abwehrmechanismus in Form von Hoffnung auf Besseres....man will es auch nicht realisieren, dass es einem nach dem Tod elend gehen könnte...nein natürlich nicht: es gibt nur das Paradies!
    Das Zerbrechen der Welt im Gedicht ist sehr ungewöhnlich dargestellt, vor allem schön ist die letzte Strophe, wo selbst der Himmel auseinanderfällt...
    Man stellt sich eher eine Welt, wie bei Matrix vor, die wien geschriebenes Programm auseinanderbröselt...da ist es auch möglich das der Quellcode des Himmels zerfällt...
    Dennoch würde ich gerne ein positives Gedicht hier lesen, weils im Grunde genommen hier jedem öfters gut als schlecht geht...wenns jemandem schlecht gehen würde, der hätte nichtmal die Gelegenheit hier jeden Tag Beiträge ins Forum zu stellen...Wer meint dem ghets hier richtig mies, der belügt sich selbst...

  • @emokrümel: Freut mich, wenn die Gefühle ausreichend beschrieben worden sind ^^ Weil ich mich speziell um eher aussagestarke Worte bemüht habe ^^
    Danke für den Kommentar und dass es dir gefällt *knuff*



    @Shororu: Dir auch ^___^ Danke *___*



    Kitetsu: Hui, die Hoffnung stirbt zuletzt *__* Die Interpretation für das Gedicht find ich klasse -^^- Und dieses Mal habe ich mir selbst keine Interpretationen zusammengelegt, ich hab nur so lange kein Weltuntergangsgedicht geschrieben xDD" Und wollte versuchen, das möglichst gut umzusetzen, wobei mir persönlich zu oft die Farbe rot fehlt und ich glaub, ich hab kein einziges Mal (bewusst) schwarz mit eingebracht *am kopf kratz*
    Ungewöhnliche Darstellung, mh? xD Ich weiß nicht, ich hatte ein ziemlich konkretes Bild vor Augen, das ich einfach beschreiben wollte. Dabei kam mir der herunterfallende Himmel sogar ganz am Anfang, aber ich wollt ihn nicht vor der vorletzten Strophe einbauen, da ein runterstürzender Himmel schon die Spitze einer Klimax is xD In meinen Augen oo
    Außerdem - Hey! Es GIBT sogar positive Gedichte von mir..! Also... zumindest erinnere ich mich an eines auf diesem Forum xD" Aber ich schreibe des Öfteren auch mal positve....re... xD Und ich weiß, das mag verwirrend klingen, aber im Moment geht es mir so gut wie noch nie oO Es gibt keinen Tag, an dem ich unglücklich bin, Fortuna scheint mir hold xD Aber ich schreibe nicht immer aus eigenen Gefühlen heraus. Meist ist das eher das Gegenteil. Konkret erinnere ich mich an drei Mal, an denen das vorkam oo" Wird aber wahrscheinlich mehr sein xD
    Aber davon mal ganz abgesehen, danke für den Kommentar :3 *knuff*
    Freu mich jedesmal über einen von dir ^^


    "She wasn't waiting for a knight.

    She was waiting for a sword."


    - Atticus

  • hallo Maus^^


    ich konnte wieder viele Bilder sehen, was ich sehr positiv finde. ich find es gut, wenn der Leser sich richtig hieneinversetzten kann, alles sehen kann und einfach diesen "WOW-Effetkt" hat.
    Ich sag nur: WOW!^^
    wieder einmal klasse gelungen, mir gehen echt die wörter aus, wenn du immer so toll schreibst *gg*
    auch die länge ist der hammer, gefällt mir gut, sollte ich vll aucxh mal wieder probieren
    dein ausdruck und inhalt ist auch top, besonders deine reime =)
    weiter so

  • Da sind sie ja wieder! Die Riesenverse! Euch hab ich vermisst!! *Verse knuddelt*
    Nein mal im Ernst, ich finde so lange Verse liegen dir ungemein^^ Ich liebe das voll, wenn du die schreibst xDD
    Den Anfang fand ich... ungewöhnlich, aber verdammt gut. Direkt mit "Ich schreie" anzufangen stößt einem erstmal so richtig vor den Kopf. (Wahrscheinlich auch nur, weil ich immer einen Einleitungssatz oder etwas ähnliches erwarte, aber "Ich schreie" hat irgendwie nichts Einleitendes ^^") Folglich versteht man automatisch, was das lyrische Ich grade fühlen muss. (Ich meine, wer ist nicht verwirrt wenn plötzlich die Welt zusammenbricht xDD)
    Aber ich hab ihn wieder, den vermuteten Metrumsfehler... Und zwar dieses Mal in dem zweiten Vers der zweiten Strophe... Wird "vordringt" nicht auf "vor" betont? (Wie immer bin ich mir allerdings unsicher... Kann ja sein, dass ich nen Sprachfehler hab oder so xDD) Ist mir letztens aufgefallen... Wenn ich Fehler suche ist das meistens ein einziges Wort, von dem ich mir nicht sicher bin ob es richtig betont ist xDD Aber seltsamer Weise meist nur eins^^"
    Aber weg von dem Metrum...
    Angesichts der Tatsache, dass ich (neben meinen heißgeliebten Reimen natürlich) absoluter Fan von guten Bildern in Gedichten bin... Wie sollte ich meckern? Ich hatte ein absolutes Höllenszenario vor Augen. Ich meine, Flammen, ein zusammenstürzender, ascheschwarzer Himmel, Schluchten, Krater und Schutt... Im übrigen bewirkt die Zahlt "tausend" die du so oft eingestreut hast Wunder^^ Es wirkt echt übermächtig, etwa wie viel zu viele Eindrücke, als dass ein Individuum sie alleine verarbeiten könnte. Und jetzt steht das arme lyrische Ich davor, weiß es hat das alles selbst angerichtet, das ganze Chaos und ich denke, richtig begreifen kann es das noch nicht, weil die ganzen Dinge die da geschehen... Selbst wenn es Schuld daran ist, das Szenario ist zu übergroß, als dass einer alleine das ertragen könnte^^" Dass einer das alles verarbeiten und begreifen könnte...
    Und ich denke genau so saß ich grad vor dem Bildschrim und musste erstmal versuchen die ganzen Bilder zu sortieren. Das lyrische Ich tat mir echt Leid xDD
    Außerdem fand ich den letzten Vers ziemlich interessant. Zuerst fragt sich das lyrische Ich, warum da eigentlich kein Paradies ist, obwohl es so viele Wünsche hatte, die wohl eigentlich positiv gemeint waren, letztlich aber zum Untergang geführt haben. Im letzten Vers heißt es dann, mit dem letzten Wunsch zerspringt die Welt dann endgültig. Das heißt ja, es hat trotz allem nicht aufgehört zu wünschen und hat es leider nicht geschafft das Ruder noch herum zu reißen^^" Aber bemerkenswert, dass es in dem Trümmerfeld überhaupt noch fähig war, sich etwas zu wünschen...
    Ich mag Untergangsgedichte. Aber ich liebe dieses hier xDD Es ist so bildreich und man kann die Gefühle so klar herauslesen, dass es einfach nur wundervoll sein kann. Ich glaube mehr brauch ich dazu nicht zu sagen^^ (....Sprach sie nach einem weiteren Monsterkommi xDD)

    "Fedrig stark sind meine Schwingen
    Und obwohl ich schwer wie Blei
    Kannst du mich nicht mehr bezwingen,
    Bin ich endlich federfrei. "


  • Huiii, ich hab mir mal was älteres vorgenommen und siehe da, meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt ^^
    Es erweckt mir fast den Eindruck als wenn der seelische untergang des lyrischen ichs in die Welt hinaus gespiegelt wird. Der Untergang des eigenen ichs weil die Wünsch die es hegt scheinbar ins leere laufen oder unerhört bleiben.


    "Und ich balle meine Fäuste, gehe kreischend in die Knie.
    Ich versuche mich zu wehren gegen diese Melodie,
    Die mit krachenden Geräuschen bis in meinen Kopf vordringt
    Und dort tausend schrille Strophen tief aus meiner Seele singt."


    Diese Wortwahl da drin hat mich einfach nur fasziniert. Es ist erschütternd wie das Seelenheil des lyrischen ichs sprichwortlich auseinandergenommen und in fetzen gerissen wird. Grausam, aber ich liebe es unheimlich <3 ich leide mit ^^ <3
    Ich glaub ich werd mir in nächster Zeit mal noch etwas ältere Werke von dir vornehmen xD sie faszinieren mich immer wieder aufs neue ^^

  • x.x"
    Und da hab ich leicht perplex den Titel bei den "5 neuesten Posts" angeguckt und dachte noch: Weltunter? Also, Cazuh, das kommt dir irgendwie bekannt vor oo"


    xDD
    Aber verflucht, ich hab ja nichtmal alles beantwortet!
    Also zuerst einmal, schäm dich Lucy! xD Einfach so was altes von mir wieder aufleben zu lassen! *kicher* Aber ich muss sagen, ich bin selbst am Anfang nicht richtig ins Gedicht eingestiegen, dadurch dass ich direkt in den ersten beiden Versen einen Metrumwechsel hatte v_v"
    Ui, ich danke dir, dass du das noch kommentiert hast <3 Weiß der Teufel wieso xD Danke ^^
    *knuddel*


    und
    @Malice: Spät, ich weiß v_v" Wahrscheinlich liest du die Antwort nicht mehr, aber... xD Und du hast Recht, aber Metrumfehler hab ich ja irgendwie immer, zumindest einen oder zwei xD Hey, kann man das als Stilmittel einführen? XDD
    Und danke *o* Jaah, Bilderreichtum *sowas gerne hat x3* Ich finds toll - genau wie bei Lucy xD -, wenn du sogar für das lyrische Ich mitempfinden konntest. War eigentlich nicht geplant, aber wenn man das als Leser schon tut, kann ja nichts verkehrt gelaufen sein xD
    Und danke für den Monsterkomme *o* Ich weiß, gelesen habe ich ihn ja schon. Aber ich komm nie zum Beantworten ^^"""


    @Falcon: Bei dir das selbe ^^ FALLS du das hier noch liest.. xD
    Danke -^^- Ich mag Wow-Effekte auch in Gedichten *_* Ich hatte eigentlich nicht erwartet, selbst einen geschaffen zu haben, aber bei diesem Gedicht waren die Bilder, die ich beim Schreiben im Kopf hatte, ziemlich extrem x_x" Vielleicht liegts ja daran xD
    Danke -^^-


    "She wasn't waiting for a knight.

    She was waiting for a sword."


    - Atticus

  • Heii


    Juhu ein Gedicht von dir *.*


    xD


    Ich hatte auch den "Wow-Effekt" xD Wie eigentlich bei jedem deiner Gedichte bin ich nur so über die Zeilen geschwebt, alles so flüssig und spannend *__________*


    Mir ist ein wirklich extremes Bild durch den Kopf gegangen:
    Das lyrische Ich kniet auf einer Klippe und hat das Gesicht schreiend in die Hände gelegt. Unter ihr ist kein Wasser, sondern eine Stadt oder einfach eine Landschaft, die vollkommen in Flammen steht. Der Rauch steigt auf und färbt den Himmel schwarz. Ich hab mir den Mond wirklich zerbrochen vorgestellt. Und überall sprühen Funken. Das Feuer steigt höher als die Klippe selbst. (Ja und das lyrische Ich war eine Frau mit langem weißen Kleid, dass völlig blutbefleckt war und bedeckt mit Ruß. Muss aber ja nich sein xD) Und im Hintergrund waren halt Schreie zu hören...


    Wie ich finde ziemlich extrem Oo Aber wirklich unglaublich *.*


    Lg Ayaka =)

  • @Ayaka: Genau so! Verflucht, genau so! Bei mir war es mehr eine Klippenlandschaft, aber wer weiß, ob da nicht schon einmal eine Stadt war, die einfach schon dem Erdboden gleich gemacht worden ist x_x Irgendwie hatte ich beim Schreiben auch das Gefühl, als wäre die Landschaft einmal ebenerdig gewesen, hätte sich aber durch die Wünsche des lyrischen Ichs erst zerklüftet und zu Klippen erhoben x.x
    Das weiße Kleid hab ich irgendwie nicht gesehen, dazu muss ich aber sagen, dass ich ÜBERHAUPT keine Kleidung des lyrischen Ichs gesehen hab, aber es kam mir seltsam vertraut vor, als du das geschrieben, bzw als ich das gelesen habe.
    Und danke. Ich hab mich schon über das "Juhu ein Gedicht von dir!" gefreut, selbst wenn es nur ironisch wäre xDD
    Dein Kommentar freut mich wirklich, danke dir =3


    @sweetgirl: Danke dir auch -^^-


    "She wasn't waiting for a knight.

    She was waiting for a sword."


    - Atticus