Eine Sensation
Wenige Monate vor dem 10. Jahrestag der Anschläge des 11. September 2001 finden und töten US-Soldaten Osama bin Laden (Al-Kaida-Führer, den Drahtzieher, das Gesicht des Terrors, das personifizierte Böse)
Symbolisch schließt sich mit der Tötung bin Ladens ein Kreis. Die Flucht bin Ladens, sein Entkommen, die immer wieder veröffentlichten Videos, all das hatte in der Folge der Anschläge von 2001 gewirkt wie ein Stachel in der schwelenden Wunde Amerikas. Man kann die USA ins Mark treffen, lautete bin Ladens höhnische Botschaft.
Der Höhepunkt der Präsidentschaft Obamas!?
Politisch ist die Tötung bin Ladens wahrscheinlich der bisherige Höhepunkt der Präsidentschaft Barack Obamas. Er ist der Bin-Laden-Killer, der Mann, der, archaisch gesprochen, Amerikas Ehre wiederhergestellt hat. Obama hat so endgültig unter Beweis gestellt, dass er auch ein "tough guy" sein kann, ein "harter Hund". Das bringt ihm Beifall von allen Seiten ein, den Bürgern, den Militärs, den Konservativen. Im langsam beginnenden US-Präsidentschaftswahlkampf kann Obama nichts Besseres passieren.
Schon in seiner Rede sagte Obama, der Kampf gegen bin Laden sei keine Kampf gegen den Islam gewesen. Auch die Nachricht, dass bin Ladens Leiche gemäß islamischen Regeln schnell bestattet wurde, deutet darauf hin, dass die USA signalisieren wollen, dass sie die Vorgaben islamischer Riten achten.
Ich finde man sollte nicht so ein großes Ding aus Bin Ladens Tot machen.